Endlich ist so richtig Herbst. Die Wälder verfärben sich, das Laub fällt und obwohl die Temperaturen schon fast wieder kühl werden, sind sie für Wanderungen meist perfekt. Wer dazu noch über dem Nebel wandern kann, der hat eh gewonnen.
Aber ja: Es ist Herbst. Und bei Wanderungen auf über 1000 Metern über Meer kann es sehr schnell kalt werden. Rüste dich entsprechend aus und checke die Wetteraussichten, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Damit du die Schweiz in diesen Wochen so richtig geniessen kannst, haben wir dir hier die 12 besten Herbstwanderungen zusammengestellt.
Distanz: ca. 10 Kilometer
Dauer: knapp 3 Stunden
Kondition: Mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir beginnen beim Aletschgletscher. Von der Riederalp geht es mit der Gondel zur Moosfluh. Hier geniesst du erstmal den fantastischen Ausblick auf den grossen Aletschgletscher. Jetzt wandern wir den Härdenagrat entlang bis zur Rieder Furka. Es lohnt sich, immer wieder innezuhalten, sich umzudrehen und die Eismassen zu bestaunen.
Dann tauchen wir richtig ein in den Aletschwald mit seinen Fichten, Lärchen und Arven. Vorbei an den ältesten Arven der Schweiz, geniessen wir die Landschaft und staunen ob der knorrigen Baumformen. Die Arven hier können bis zu 1000 Jahre alt werden.
Erst 1933 wurde der Wald zum Naturschutzgebiet. Totes Holz bleibt seither liegen und bietet kleinen Lebewesen eine Heimat. Wir kehren nach einer schönen Schlaufe auf die Rieder Furka zurück und wandern dann noch zurück zur Riederalp.
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Distanz: ca. 18 Kilometer
Dauer: ca 5,5 Stunden
Kondition: Hoch
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Die Via Bregaglia macht man am besten in drei Tagen. Wir nehmen hier die ersten beiden Etappen zusammen. So beginnen wir in Maloja und wandern an Gletschermühlen vorbei ins Bergell.
Bei Roticcio steigen wir am Südhang des Tales in die Höhe. Hier erfasst uns die Stille in wunderschönen Mischwäldern. Vorbei an der Alp Durbegia (hier lohnt sich ein Zwischenstopp mit Aussicht) geht es nach Soglio, einem der vielleicht schönsten Dörfer der Schweiz. Verbring die Nacht dort und kehre erst am nächsten Tag zurück.
Übrigens: Die Via Bregaglia würde am dritten (oder für uns zweiten) Tag noch bis ins mediterrane Chiavenna in Italien führen. Und wen doch plötzlich die Kräfte verlassen: Du kannst die Wanderung an verschiedenen Orten verkürzen und ins Postauto steigen.
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Distanz: ca. 8 Kilometer
Dauer: 3,5 Stunden
Kondition: Mittel
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Wir wechseln in die Innerschweiz, genauer gesagt auf den Glaubenbergpass. Hier geht es über den Rickhubel, zu dem es auch mal steil aufwärts führt, zum Fürstein auf 2040 Metern. Die Aussicht da oben kann sich sehen lassen.
Zurück durchstreifen wir die Moorlandschaft und wandern am Sewenseeli vorbei, wo einige Sitzgelegenheiten zur Rast einladen.
Nachdem wir uns gestärkt haben, folgt der letzte Anstieg des Tages über die Sewenegg auf knapp über 1800 Metern. Jetzt sieht man unten den Start-/Zielpunkt bereits wieder und die letzten Meter zum Glaubenberg gehen wie von selbst.
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Distanz: 5,5 Kilometer
Dauer: knapp 2 Stunden
Kondition: Mittel
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Bei Punkt 1 besuchten wir den ältesten Arvenwald der Schweiz, jetzt seinen Cousin, den ältesten Lärchenwald. Stehen tut dieser am Chastelberg oberhalb von Simplon Dorf.
Die Bäume hier sind 700 bis 800 Jahre alt. Und ja: Im Herbst leuchten sie goldgelb wie zu ihren besten Zeiten. Man sagt, die Lärchen geben im Spätherbst das Licht des Sommers zurück.
Wenn wir schon im Wallis sind, dann treffen wir natürlich auch auf eine Suone. Dieses Mal handelt es sich um die Chrummbacheri. Der Routenvorschlag unten kreuzt die Suone nur. Aber du kannst sie natürlich auch ein Stück entlanglaufen.
Du weisst es vermutlich schon: Immer wenn du an Simplon Dorf vorbeikommst, solltest du in der dortigen Sennerei deinen Raclette-Käse-Vorrat aufstocken. Weil besseren Käse kriegst du sonst nur schwer.
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Distanz: ca. 15 Kilometer
Dauer: ca. 4,5 Stunden
Kondition: Mittel
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ACHTUNG: Die hier erwähnten Strandkörbe werden 2024 am 20. Oktober aufgestellt (bis 14. März 2025).
Die Strandkörbe sind hier in der Nähe des Napfs an besonders schönen Aussichtspunkten aufgestellt. So kannst du im Herbst und Winter richtig entspannen. Liegt unter dir das Nebelmeer, ist das Strandfeeling fast perfekt.
Der Routenvorschlag unten ist eine Möglichkeit, die Körbe zu entdecken, man kann aber auch eine Sternwanderung vom Dorf Menzberg aus absolvieren. Karten gibt's jeweils beim Dorfladen oder der Website.
Wichtig: Reise mit dem öffentlichen Verkehr an. Parkplätze sind im Dorf rar. Und die Strandkörbe stehen teilweise sehr nahe an Haltestellen.
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Bei diesem Vorschlag verzichten wir auf eine Wanderroute. Denn du kannst einfach mit der Niesenbahn hinauf zum Gipfel. Wer will, kann natürlich auch wieder runterwandern. Du bist dafür knapp drei Stunden unterwegs und vernichtest dabei rund 1600 Höhenmeter.
Aber wir sind ja wegen etwas ganz Speziellem hier: dem Niesenschatten. Im Herbst wirft der Berg einen pyramidenartigen Schatten auf den Thunersee, wie ihn auch die alten Ägypter nicht besser hätten zeichnen können.
Das Naturschauspiel gibt's – natürlich nur bei schönem Wetter – im Herbst jeweils zwischen 16.30 und 17.30 Uhr zu bestaunen. Es reicht also, wenn du ein Abendbillett der Bahn kaufst und so nur den halben Preis bezahlst.
Du kannst mit dem Schatten auch etwas gewinnen. Seit dem 1. Oktober gilt wieder: Poste bis am 12. November dein Bild des Niesenschattens mit #niesenschatten. Ein Gewinner wird dann ausgelost.
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Distanz: knapp 10 Kilometer
Dauer: 3,5 Stunden
Kondition: Mittel
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Auf dieser Wanderung könnte das Nebelmeer im 360-Grad-Panorama zum Star werden. Wir erklimmen nämlich den Niremont mit seinen 1514 Metern.
Vom Parkplatz aus führt der Weg hinauf zum Gros Niremont, von wo aus wir über einen einfachen Grat den Gipfel erreichen. Immer im Blick: die Jurakette, den Lac Leman und die Walliser und französischen Alpen inklusive des Mont Blanc.
Wer mit Kindern unterwegs ist: Die Alphütte Cabane du Petit Oiseau (Sommersaison Mai bis Oktober) lässt kleine Herzen mit einem Spielplatz, Streichelzoo und Mini-Zug höher schlagen – und könnte die Wander-Motivation entscheidend erhöhen.
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Distanz: 10 Kilometer
Dauer: 3 Stunden
Kondition: Mittel
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Für diese Rundwanderung starten wir in Gempen. Erst führt der Weg an den Hängen des Röserentals zur Schauenburgflue. Hier gibt es auch einen Felssporn für Schwindelfreie.
Hier dreht der Weg und wir wandern praktisch alles im Wald zurück. Wer will, kann noch einen Abstecher zur Burgruine Alt Schauenburg einbauen.
Das zweite Highlight kommt kurz vor Schluss. Von der Schartenfluh aus hast du noch einmal herrliche Weitblicke. Natürlich kannst du auch noch die 115 Treppenstufen zum Gempenturm besteigen. In 28 Metern Höhe blickst du dann über das Baselbiet und bis nach Basel, zum Schwarzwald, ins Elsass und die Vogesen. Der Turm wurde schon 1897 erbaut. Aber keine Angst: Er hält.
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Distanz: ca. 11 Kilometer
Dauer: ca. 3 Stunden
Kondition: Mittel
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Wieder eine Wanderung mit Start in der Gondelbahn. Mit dieser erreichen wir von Nendaz aus den Tracouet. In den folgenden drei Stunden vernichten wir rund 900 Höhenmeter.
Imposant sind hier die Lärchen von Balavaux. Eines dieser weit über 100-jährigen Prachtexemplare ist die mächtigste Lärche Europas. Dieser «König von Balavaux» misst einen Umfang von 11,80 Metern. Auf einem Holzsteg kannst du ihn besser bestaunen.
Und auch hier gilt: Wir sind im Wallis, wir sehen eine Suone. Dieses Mal begleiten wir die Bisse de Saxon durch den Wald bis zum grandiosen Aussichtspunkt Pra da Dzeu. Hier lassen wir die Suone über uns und machen uns auf den Weg zurück zur Talstation der Gondelbahn.
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Distanz: 12 Kilometer
Dauer: ca. 3,5 Stunden
Kondition: Mittel
Wir sind auf der Wanderwegroute 906 unterwegs. Hier geht es zum Routenvorschlag.
Nein, man muss sich nicht von Lärchen und Arven umgeben lassen, um so eine richtig schöne Herbstwanderung zu absolvieren. Im thurgauischen Fischingen startet beispielsweise der Tannzapfenweg.
Wie der Name schon sagt: Falls du noch Herbstschmuck in Form von Tannzapfen, Buchennuss-Fruchtbechern oder farbigen Blättern brauchst – hier wirst du glücklich.
Du entdeckst dabei auch (kaum erwartetes) Gebiet mit eindrücklichen Felswänden und tiefen Schluchten. Auf 991 Metern über Meer stehst du dann auf dem höchsten Punkt des Kantons. Auf dem Rückweg über Rotbühl öffnet sich dann auch mal der Blick bis zum Bodensee – sofern kein Nebel unter dir liegt.
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Distanz: ca. 4 Kilometer
Dauer: ca. 75 Minuten
Kondition: Leicht
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So, ein letztes Mal ins Wallis. Dieses Mal besuchen wir die Alte Suon zwischen Bürchen und der Brandalp oberhalb von Unterbäch.
Im Lärchenwald verzaubern natürlich auch hier die Farben im alljährlichen Spektakel. Nach der Überquerung des Löübbachs verlassen wir die Suone und steuern Richtung Brandalp. Der Sessellift hinunter nach Unterbäch ist bis am 23. Oktober in Betrieb (und dann wieder ab dem 16. Dezember für den Skibetrieb).
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Distanz: ca. 12 Kilometer
Dauer: ca. 3,5 Stunden
Kondition: Mittel
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Zum Abschluss mixen wir so ziemlich alles in eine Wanderung: Auf dem Chemin Tiergart-Plain Fayen erwarten dich Wiesen, Wälder, Schluchten und Weiden. Du wirst teilweise die schöne Aussicht geniessen können, teilweise die kleinen Dinge am Wegesrand entdecken.
Los geht es in Vicques, von wo der Weg sanft ansteigt und dann in die Tiergarten-Schlucht führt. Hier solltest du den Abstecher in die Galerie Arche Noah etwas nördlich der Schlucht ins Auge fassen. Mit 3000 ausgestopften Tieren ist es die weltweit grösste Sammlung dieser Art.
Nach der Schlucht erwartet uns im Aufstieg von Vermes zu den Plain-Fayen ein botanischer Themenweg. Das Picknick solltest du bei der schönen alten Pinie geniessen – mit Blick ins Tal.
Auf den letzten Metern wanderst du nochmals im Wald bis Corban, wo diese abwechslungsreiche Wanderung endet.
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