Die Mitte Schweiz hat sich am Samstag an einer Konferenz der Präsidentinnen und Präsidenten der Kantonalparteien und der Vereinigungen für ein Nein zur Burka-Initiative ausgesprochen. Die Ja-Parole gibt sie hingegen für die E-ID-Vorlage und zum Freihandelsabkommen mit Indonesien ab.
Dem Freihandelsabkommen mit Indonesien habe die Konferenz einstimmig zugestimmt, heisst es in einer Medienmitteilung vom Samstag. Das Freihandelsabkommen verbessere für Schweizer Unternehmen den Marktzugang und die Rechtssicherheit für den Handel mit Waren und Dienstleistungen. Es setze aber vor allem neue Massstäbe, was die Nachhaltigkeit von Palmölimporten in die Schweiz betreffe, lässt sich Nationalrätin (BL) Elisabeth Schneider-Schneiter in der Mitteilung zitieren.
Ebenfalls auf deutliche Zustimmung stiess das Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste (E-ID). Die E-ID sei ein wichtiger Schritt für die digitale Transformation, beispielsweise für die Entwicklung von E-Government-Anwendungen oder auch für die Digitalisierung ganz allgemein, stellte der jurassische Ständerat Charles Juillard fest.
Die Volksinitiative für ein Verhüllungsverbot lehnte die Mitte mit 22 Nein zu 8 Ja deutlich ab. Aus Sicht der Mitte sei der indirekte Gegenvorschlag zur Initiative zielführender, der bei einer Ablehnung in Kraft trete.
Die-Mitte-Präsident Gerhard Pfister stellte dazu fest: «Der Gegenvorschlag nimmt aus Sicht der Mehrheit unserer Partei die zentralen Anliegen der Initiative auf, lässt aber den Kantonen die Freiheit zu entscheiden, ob sie ein allgemeines Verhüllungsverbot einführen wollen oder nicht.» Über die drei Vorlagen befindet das Schweizer Volk am 7. März an der Urne.
Zur Corona-Pandemie liess die Partei verlauten, dass es wichtig sei, dass es dem Bundesrat jetzt rasch gelingt, wieder eine Perspektive und Vertrauen zu schaffen. Die Mitte erwartet, dass der Bundesrat eine kohärente, gut nachvollziehbare Strategie unter Einbezug der Test- und Impfstrategie vorlege. Die weiteren Schritte aus dieser Pandemie heraus müssten evidenzbasiert sein und transparent begründet werden. So ist beispielsweise gerade die 5-Personen-Regel.
(sda)
Die Bürger*innen sind nach zahlreichen Datenmissbräuchen im Privatsektor misstrauisch geworden und wollen nicht, dass Private einen amtlichen Ausweis herausgeben, was die E-ID zweifellos ist. Jede Nutzung der E-ID würde bei einem privaten Unternehmen aufgezeichnet und sechs Monate lang zentral gespeichert. Dadurch entsteht ein Missbrauchspotenzial. Besonders störend ist der Profitgedanke in der Vorlage. Es gibt keinen Grund, eine der wichtigsten hoheitlichen Staatsaufgaben Privaten zu überlassen.