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Junge Grüne lancieren Umweltverantwortungs-Initiative

Junge Grüne lancieren Umweltverantwortungs-Initiative

04.04.2021, 00:0004.04.2021, 14:27
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Bild: sda

Die Jungen Grünen haben am Samstag beschlossen, eine Initiative zu lancieren. Diese trägt den Titel Umweltverantwortungs-Initiative und fordert einen grundlegenden Wandel des Wirtschaftssystems und der Gesellschaft.

Umweltschutz solle neu zur klaren Priorität werden, teilte die Partei am Samstag nach der digitalen Mitgliederversammlung mit. Vom August an sollen Unterschriften gesammelt werden. Die Lancierung sei an der Versammlung mit wenigen Enthaltungen von den über 100 Anwesenden angenommen worden, sagte Julia Küng, Co-Präsidentin der Jungen Grünen, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Jungpartei reichen «schöne Absichtserklärungen» zum Klimaschutz nicht: Es brauche eine grundlegende Umgestaltung der Wirtschaft und Gesellschaft, liess sich Küng in der Mitteilung zitieren. Mit der Initiative wollen die Jungen Grünen erreichen, dass sämtliche wirtschaftlichen Tätigkeiten der Schweiz nur noch innerhalb der sogenannten «planetaren Grenzen» stattfinden. Die Wissenschaft definiere damit ökologische Grenzen, deren Überschreitung die Lebensgrundlage der Menschheit gefährden.

Die Initiative fordert, dass die Schweiz innerhalb von zehn Jahren die «planetaren Grenzen» in sechs zentralen Bereichen einhält: Klima, Biodiversität, Wasserverbrauch, Landnutzung, Luftverschmutzung sowie Stickstoff- und Phosphoreintrag.

Die Wirtschaft soll laut der Initiative nur noch so viele Ressourcen verwenden und Schadstoffe freisetzen, dass die Belastungsgrenzen der Natur nicht überschritten werden. Dabei sollen auch die Importe in die Schweiz mitberücksichtigt werden. Die Umsetzung soll zwingend sozialverträglich geschehen, wie es weiter hiess.

Die Jungen Grünen wollen die Initiative im August offiziell lancieren – bis dann soll auch der definitive Text und das Initiativkomitee stehen. Nach der Offroader-, der Zersiedelungs- und der Kriegsgeschäfte-Initiative handelt es sich bereits um die vierte nationale Volksinitiative der Jungen Grünen. (sda)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
04.04.2021 08:46registriert Oktober 2018
Meine Stimme haben sie...

Ohne radikalen Umbau fahren unsere Nachfolger ungebremst ins Verderben...
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Comet
04.04.2021 10:28registriert August 2018
Solch eine Initiative würde ich durchaus unterstützen, nur wird sie leider chancenlos sein.
Ich finde es sehr traurig, dass keine gemässigteren Initiativen verfolgt werden, die vielleicht nicht alle Probleme lösen würden, dafür mehrheitsfähig wären. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jene, welche die Initiative starten, im Ernst denken, dass diese angenommen wird. Vorallem das Ständemehr ist hier fast unmöglich erreichbar.
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Beat Stocker
04.04.2021 12:53registriert April 2020
Fordern ist gut; als Beispiel vorangehen ungeschlagen.
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