Der hohe Norden Europas ist mit eisigen Temperaturen ins neue Jahr gestartet. In Nordschweden wurden erstmals seit Ende 2021 wieder Temperaturen von unter minus 40 Grad Celsius gemessen, wie das schwedische meteorologische Institut SMHI am Dienstag mitteilte. Mancherorts, wie zum Beispiel in Umeå, war es demnach so kalt wie seit zwölf Jahren nicht mehr.
Seit Jahresbeginn befindet sich ein Hochdruckgebiet mit äusserst kalter Luft über dem Nordosten Schwedens sowie dem Norden Finnlands. In Nikkaluokta bei der Kleinstadt Kiruna wurden minus 41,6 Grad verzeichnet. Der schwedische Kälterekord für dieses Jahrhundert wurde knapp nicht geknackt: Im Februar 2001 wurden in Storbo minus 44,0 Grad gemessen. Der schwedische Allzeitrekord liegt nochmals deutlich darunter: Am 2. Februar 1966 wurden in Vuoggatjålme nahe der norwegischen Grenze gar minus 52,6 Grad Celsius gemessen.
Auch die anderen skandinavischen Staaten meldeten ähnliche Minimumtemperaturen. Am Flughafen der finnischen Stadt Enontekiö wurde mit minus 42,9 Grad die tiefste Januartemperatur seit 2006 gemessen. In Norwegen lagen die Minima ebenfalls unter minus 40 Grad, in der russischen Stadt St.Petersburg wurden ungewöhnliche minus 27 Grad gemessen. Auch in diesen Ländern wurden die nationalen Minusrekorde jedoch deutlich verfehlt.
Ab heute sollen die Temperaturen in Skandinavien wieder langsam ansteigen. Heute wird es in Umeå beispielsweise noch minus 31 Grad kalt, am Sonntag minus 16 und am Montag gar nur noch minus 1.
Dafür werden sich in den kommenden Tagen hierzulande die Ausläufer des arktischen Kaltluftausbruchs bemerkbar machen. Ab Montag bleiben die Maximaltemperaturen in der Schweiz flächendeckend unter dem Gefrierpunkt. Die Bise verstärkt dabei durch den sogenannten Windchill-Effekt das Kälteempfinden, verhindert aber zusammen mit hochnebelartigen Wolken auch, dass es im Flachland extrem kalt wird. So sind keine oder höchstens in der zweiten Wochenhälfte bei klaren Verhältnissen lokal zweistellige Minusgrade zu erwarten.
Anders sieht es in den Kältelöchern der Alpen aus. Im Oberengadin beispielsweise sind ab Dienstag bis gegen minus 20 Grad möglich. Damit sind wir allerdings noch weit weg von absoluten Rekorden, die hier bei unter minus 35 Grad liegen. Der offizielle Kälterekord für die Schweiz ist also auch nicht in Gefahr. Dieser liegt bei minus 41,8 Grad Celsius, aufgestellt wurde er am 12. Januar 1987 in La Brévine im Kanton Neuenburg.
Zwar wurden in der Schweiz schon tiefere Temperaturen gemessen, beispielsweise auf der Glattalp oder beim Sägistalsee. Allerdings von privaten Messstationen, weshalb diese Rekorde nicht offiziell anerkannt werden.
Auch extra für den Philipp Reich nochmal: Finnland ist kein skandinavischer Staat. Es ist und bleibt ein nordischer Staat. Ein winziger Abschnitt im Nordwesten streift noch etwas die skandinavische Halbinsel. Vernachlässigbar. Finnland selbst liegt also nicht mehr auf der skandinavischen Halbinsel. Das finnische Volk gehört zudem zu den uralischen Völkern. Skandinavien ist NOR und SWE. Punkt.
Dass der deutschsprachige Raum da wenig Ahnung davon hat, ist hinlänglich bekannt.