In der Romandie spielten sich gestern unschöne Szenen ab. Beim Meisterschaftsfinale der vierten Liga zwischen dem FC Versoix und dem FC Kosova kam es kurz vor Schluss zu einer Massenschlägerei, wie 20min.ch heute berichtet.
Demnach verlor ein Spieler das Bewusstsein und erlitt einen Bruch in der Augenhöhle. Ein weiterer Spieler musste mit einer durchlöcherten Lunge und fünf gebrochenen Rippen ins Spital gebracht werden.
Bis kurz vor Schluss soll die Stimmung auf dem Platz gut gewesen sein, man hatte sogar ausgemacht, nach dem Spiel noch eins zusammen zu trinken, da beide Mannschaften den Aufstieg in die dritte Liga auf sicher hatten.
Doch dann erzielte der FC Kosova den Anschlusstreffer und ein Spieler des Gegners blockierte den Ball im Netz, um Zeit herauszuholen. Der Schiedsrichter verwarnte die involvierten Akteure.
Beim Anspiel eskalierte die Situation dann vollends: Ein Spieler von Kosova soll einen schwarzen Spieler von Versoix als «Neger» bezeichnet haben, worauf dieser mit einer Kopfnuss geantwortet habe, so die Version des Präsidenten des FC Versoix.
Der Präsident des FC Kosova glaubt hingegen nicht, dass das Wort «Neger» gefallen sei, berichtet 20min.ch weiter.
Was auch immer der Auslöser war: In der Folge war die Schlägerei nicht mehr aufzuhalten. Zuschauer rannten aufs Feld, ein Spieler wurde mit einer Krücke geschlagen. Am Ende musste die Polizei eingreifen.
Die gute Nachricht vorweg: Keiner der verletzten Spieler befindet sich in Lebensgefahr. Dies geht aus einer gemeinsamen Stellungnahme der beiden Vereine hervor, die heute Nachmittag auf Facebook veröffentlicht wurde.
Sowohl der FC Kosova als auch der FC Versoix verurteilen die Vorfälle aufs Schärfste. Man lege sehr viel Wert aufs Fairplay, erklären die beiden Vereine, nun sei aber die ganze Arbeit wegen einiger Verrückten zerstört worden. «Man muss sie sofort aus den Stadien verweisen.»
Die Präsidenten entschuldigen sich bei all den Personen, die unschuldig zu Schaden gekommen sind. «Beide Clubs werden sie unterstützen und beten, dass sie Gesundheit und Integrität finden können. Niemand hat das verdient.»
Noch ist unklar, ob die Ereignisse ein Strafverfahren nach sich ziehen werden. Geht es nach den Präsidenten der beiden Vereine braucht es nun eine schonungslose Aufklärung Geschehnisse. Sie erwarten von den Behörden «harte Sanktionen» gegen die identifizierten Personen. (cma)