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Einheits-Krankenkasse: Zwei Drittel der Bevölkerung sind dafür

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60 Prozent der Befragten sind dafür, Menschen mit ungesundem Lebenswandel mit höheren Prämien zu belegen.Bild: KEYSTONE

Einheits-Krankenkasse: Zwei Drittel der Bevölkerung sind dafür

10.05.2017, 12:2810.05.2017, 12:43
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Gratisversicherung für Kinder, einkommensabhängige Prämien, weniger öffentliche Spitäler: Zu diesen und weiteren Reformvorschlägen für das Gesundheitssystem hat eine Umfrage dem Volk den Puls gefühlt. Überraschend viel Zustimmung erhielt eine Einheitskrankenkasse.

2014 sagten 61,9 Prozent Nein

Noch im September 2014 sah das Bild ganz anders aus: Damals hatte das Schweizer Stimmvolk die Initiative «für eine öffentliche Krankenkasse» mit 61,9 Prozent Nein-Stimmen deutlich verworfen.

Jetzt sagen 67 Prozent Ja

Laut der Umfrage des Instituts M.I.S. Trend und der Zeitung «Le Temps», aus der am Mittwoch mehrere Medien zitierten, sprechen sich 67 Prozent der Befragten für eine Einheitskasse für die Grundversicherung aus – 28 Prozent sind dagegen.

Einkommensabhängige Prämien

Zu über einem Dutzend möglicher Massnahmen zur Reform des Gesundheitssystems haben die Meinungsforscher die Haltung der Bevölkerung erfragt. Je 62 Prozent der Befragten fanden zwei weitere Ideen sehr oder ziemlich interessant: Die Deckelung der Ausgaben für Prämien bei zehn Prozent des Haushaltseinkommens und die Einführung einkommensabhängiger Prämien.

Kinder gratis

Jeweils eine Mehrheit zeigte sich offen, Kinder von Krankenkassenprämien zu befreien (55 Prozent).

Höhere Prämien für ungesunden Lebenswandel

60 Prozent der Befragten sind dafür, Menschen mit ungesundem Lebenswandel mit höheren Prämien zu belegen.

Mehrheitlich skeptisch waren die Befragten gegenüber folgenden Vorschlägen: höhere Maximalfranchisen, höhere Prämien für physisch wenig aktive Personen, leistungsgebundene Pauschalerstattungen, die Reduktion der öffentlichen Spitäler, ein schmalerer Leistungskatalog der Grundversicherung, Reduktion der Leistungen an öffentlichen Spitälern auf unentbehrliche Behandlungen, die Aufhebung der freien Arztwahl, Subventionskürzungen für öffentliche Spitäler, Kürzungen bei zu teuren Behandlungen sowie eine Alterslimite für gewisse Behandlungen.

Die Umfrage wurde vom 13. bis 18. März 2017 bei 1282 Personen aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin durchgeführt, was gemäss der Studie repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung ist. Die über 18-jährigen Personen wurden per Internet befragt. Zudem wurden Stimmen von 348 Meinungsführern eingeholt. Die Fehlerquote liegt für die Deutschschweiz und die Romandie bei +/− 4 Prozent und für das Tessin bei +/− 7 Prozent. (whr/sda)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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atomschlaf
10.05.2017 13:52registriert Juli 2015
Wie soll "ungesunder Lebenswandel" definiert, geschweige denn gemessen werden?

Bis zu welchem Mass ist Sport der Gesundheit zuträglich?
Ab wann nicht mehr?
Inwiefern unterscheidet sich dieses Mass zwischen verschiedenen Menschen?

Ist ein Glas Wein pro Tag der Gesundheit zu- oder abträglich?
Ist das für alle Menschen gleich?

Sorry, aber das ist unpraktikabler, populistischer Nonsens!
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New Ling
10.05.2017 13:23registriert August 2016
Einkommensabhängige Prämien? Die Idee ist sicher gut gemeint, aber was ist mit jenen, die praktisch kein Einkommen haben und hauptsächlich vom Vermögen leben?? Wie wär's denn mit einer Vermögensabhängigen Prämie 😉
... höhere Prämien für ungesunden Lebenswandel? Wer definiert denn was ungesund ist??? 🤔
Alterslimite für gewisse Behandlungen??? Goht's no!!?? Arbeiten soll man bis zum Umfallen und wenn man umgefallen ist, hat man das Alter erreicht, wo man nicht mehr behandelt wird 🤔😡
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Taggart
10.05.2017 14:17registriert März 2017
Umfragen sind nicht so repräsentativ wie Abstimmungen - denn bei Umfragen fehlen die angsteinflössenden Abstimmungsplakate...
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