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Winterthurer Kunststiftung untersucht 14 Werke mit NS-Verdacht

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Winterthur, Symbolbild.Bild: KEYSTONE

Winterthurer Kunststiftung untersucht 14 Werke mit NS-Verdacht

06.12.2023, 14:14
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Die Winterthurer Kunststiftung KSSG hat am Mittwoch bekannt gegeben, was sie bisher über die Herkunft ihrer 6000 Bilder und Skulpturen herausfinden konnte. Sie rechnet damit, dass fünf Prozent der Werke möglicherweise eine problematische Herkunft haben.

Acht Personen arbeiten sich seit Sommer 2022 durch eine Mammutaufgabe: die Herkunft von 6000 Gemälden, Zeichnungen, Druckgrafiken und Skulpturen zu klären, die der verstorbene Winterthurer Immobilienkönig Bruno Stefanini gesammelt hatte.

Aktuell sind 14 Werke in der Tiefenrecherche. Das bedeutet, dass es Hinweise auf NS-verfolgungsbedingten Entzug während des zweiten Weltkrieges gibt. Dies gaben die Verantwortlichen der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) bekannt.

196 weitere Werke befinden sich gerade im Erstcheck, bei dem die Forschenden Datenbanken, Kataloge und Quittungen überprüfen. Kommen die Bilder von Kunsthändlern, die bekannt waren für problematische Verkäufe, wird ebenfalls genauer hingeschaut. Gibt es Verdachtsmomente, kommen diese Werke in die Tiefenrecherche.

Ungeklärte Fälle kommen auf die Website

Bei 160 Werken wirft die Herkunft grundsätzliche Fragen auf, weil die Datenlage zu spärlich ist. Die SKKG will diese Fälle aber nicht in die Schublade legen, sondern stellt sie künftig auf ihre Website, um so an neue Hinweise von aussen zu kommen.

Erst 44 Werke konnten bisher als «definitiv unproblematisch» abgeschlossen werden. Bis die Forscherinnen und Forscher mit allen 6000 Werken durch sind, wird es also noch Jahre dauern. Die SKKG rechnet damit, dass es sicher 2029 wird. Pro Jahr kostet die Herkunftsforschung eine Million Franken.

«Gespannt auf Restitutionsfall»

Dass es problematische Kunst in der Sammlung hat, ist für die Verantwortlichen eigentlich klar. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Fälle belegt werden können. Die Verantwortlichen rechnen mit einem Verdachtsanteil von etwa fünf Prozent.

«Wir sind auch gespannt auf einem möglichen Restitutionsfall», sagte Geschäftsführer Christoph Lichtin vor den Medien, also dass Hinterbliebene ein Werk zurückfordern. «Wir sehen das als grosse Chance, wichtige Fragen des Kulturerbes klären zu können.»

Eine unabhängige Kommission soll in diesen Fällen eine gerechte und faire Lösung finden. Geld ist für die SKKG dabei kein Problem. (sda)

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