Schweiz
Palästina

Universität Genf bricht Partnerschaft mit Uni in Jerusalem ab

Wegen Gaza-Protesten: Universität Genf bricht Partnerschaft mit Uni in Jerusalem ab

04.06.2025, 19:3404.06.2025, 19:34
Mehr «Schweiz»

Die Universität Genf hat ihre Partnerschaft mit der grössten israelischen Universität, der Hebräischen Universität Jerusalem, beendet. Hintergrund waren Proteste von Studierenden gegen den Krieg im Gazastreifen.

Des etudiants pro-palestiniens crient des slogans dans la hall principal a l'annonce par haut-parleur de quitter le batiment de Uni Mail (UNIGE) lieu d'occupation des etudiants pro-palestini ...
Pro-palästinensische Proteste im Jahr 2024 in Genf.Bild: keystone

Die Universität Genf (Unige) verzichte auf ihre strategischen Partnerschaften, die nicht die Prioritäten der Institution widerspiegeln würden, wie die Hochschule am Dienstag bekannt gab.

Gleichzeitig drückte das Rektorat der Unige in einer zweiten Erklärung «seine Empörung über die humanitäre Situation in Gaza» aus. Ein Appell, der sich «insbesondere an die israelische Regierung» richtet, damit sie «die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht respektiert».

Inaktive Partnerschaft

Audrey Leuba, Rektorin der Unige, bestätigte am Dienstagabend beim Radiosender RTS, dass diese Entscheidung nicht politisch motiviert sei, «da die Partnerschaft seit mehreren Jahren inaktiv war». Sie betonte jedoch, «dass sich die Universität angesichts der Situation dafür entschieden hat, die strategischen Partnerschaften zu überprüfen».

Die Rektorin erklärte, dass die Frage nach einer Partnerschaft «aufkam», nachdem sich die Studierenden der Universität gegen den Krieg mobilisiert hatten.

Die 2016 eingegangene Partnerschaft mit der israelischen Universität erleichterte die Zusammenarbeit der Unige mit einer der 100 besten Universitäten der Welt, vor allem aber ermöglichte sie die Finanzierung gemeinsamer Forschungsprojekte der beiden Institutionen.

Auch am Dienstag hatte die Unige ein jährliches Treffen für ihre wichtigsten Geldgeber abgesagt, weil pro-palästinensische Studierende vor Ort waren. Das Rektorat war der Ansicht, dass das Treffen nicht in ruhiger Atmosphäre stattfinden könne. (hkl/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
46 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
fonduelover:in
04.06.2025 20:23registriert Dezember 2018
Ganz schwach von der Uni Genf.
6242
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lisbon
04.06.2025 22:29registriert Januar 2019
Habe die Länder angeschaut, welche eine Partnerschaft besitzen und es ist genauso wie ich dachte: China, Kamerun, Kuwait, Indien, Ägypten, VAE, Katar und Tunesien. Die alle sind Vorreiter in Menschenrechtsfragen, besonders auch was Frauen anbelangt. ZB China mit Tibet. den Uiguren, die Taiwanfrage. Was meint die Uni dazu? Ist doch egal, wenn China Uiguren in Umerziehungslager einsperrt und zu Zwangsarbeit zwingt. Vielleicht will die Uni neu auch mit Nordkorea, Iran oder Ruzzland eine Partnerschaft eingehen? An Heuchelei nicht zu überbieten, diese Uni.
3617
Melden
Zum Kommentar
avatar
Andi Weibel
04.06.2025 21:56registriert März 2018
Die Uni Genf hat die Partnerschaft nicht wegen den Protesten beendet. Sondern weil die Hebrew University sich aktiv an der völkerrechtswidrigen Besatzung des Westjordanlands beteiligt. Einerseits, weil sie Gebäude auf illegal besetztem Land nutzt und andererseits indem sie mit Spezialkräften der israelischen Armee zusammenarbeit, von denen bekannt ist, dass sie Kriegsverbrechen begangen haben.

Die Schweiz und alle staatlichen Akteure (inkl. der Unis) sind durch ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs verpflichtet, keinerlei Tätigkeiten zu dulden, welche die Besatzung unterstützen.
3026
Melden
Zum Kommentar
46
    Kantone Zürich und Luzern spenden +++ Bewohner zweier Weiler können kurz in ihre Häuser
    Die aktuellen Ereignisse rund um die historische Naturkatastrophe im Walliser Berggebiet und der direkt betroffenen Gemeinde Blatten.
    Zur Story