Der Brand im Centovalli ist zu 90 Prozent gelöscht, wie der Einsatzleiter der Feuerwehr Locarno am Freitagabend auf Anfrage von Keystone-SDA sagte. Sechs Löschhelikopter und zwei Superpumas versuchten nun noch, die letzten Flammen am Monte di Comino zu löschen.
Er sei zuversichtlich, dass der Waldbrand am Wochenende vollständig gelöscht werden könne, erklärte Einsatzleiter Tiziano Guarisco weiter. Vorsichtshalber stünden die zwei Superpumas der Schweizer Armee auch morgen und am Sonntag noch zur Verfügung.
Der Brand oberhalb von Verdasio im Centovalli hatte sich in der Nacht weiter ausgeweitet. Zwischenzeitlich brannte es auf einer Fläche von rund 50 Hektaren, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr Locarno auf Anfrage von Keystone-SDA. Zwei Ferienhäuser seien abgebrannt.
Centovalli: il rogo resiste, disagi per i pendolari https://t.co/b8DQuFUBjd pic.twitter.com/KBjQos5dRp
— La Prealpina (@La_Prealpina) March 24, 2022
Starker Rauch hatte am Freitagmorgen die Sicht und erschwerte die Löscharbeiten erschwert, wie Guarisco sagte. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit im Tessin brenne alles rasend schnell und entwickle starken Rauch. Am frühen Freitagmorgen war die dichte Rauchwolke über dem Tal bis nach Locarno zu sehen gewesen.
Weil der Aqädukt des Centovalli leer ist, fehlte es nun an Wasser, um den Brand zu löschen. Deshalb mussten die Helikopter Wasser vom Lago Maggiore in die Hügel transportieren. Acht Löschhelikopter standen am Freitag im Einsatz.
Ausgebrochen war der Waldbrand am Mittwoch. Zwei Personen wurden aus Sicherheitsgründen evakuiert. Bahnlinie und Strasse im Centovalli sind gesperrt, wie die Tessiner Kantonspolizei auf Anfrage von Keystone-SDA bestätigte.
Bereits Ende Januar wütete im Tessin ein grosser Waldbrand. Die Feuerwehr brauchte über zwei Wochen, um das Feuer am Monte Gambarogno zu löschen. Verursacht worden war der Brand durch eine Unachtsamkeit: Zwei junge Männer hatten ihr Lagerfeuer nicht richtig gelöscht. Die beiden Deutschschweizer müssen sich wegen fahrlässiger Brandstiftung verantworten.
Im Südkanton hat es seit vergangenem November nicht mehr richtig geregnet. Der Winter 2021/22 dürfte zu den trockensten seit Messbeginn zählen. Einige Gemeinden haben Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, sparsam mit dem Wasser umzugehen und nicht dringliche Putz- und Wässerungsarbeiten aufzuschieben. (dab/aeg/sda)