Nach einer eintägigen Flucht hat die Polizei am Freitagnachmittag den 32-jährigen Tatverdächtigen im Tötungsdelikt von Basel festgenommen. Dies teilte die Basler Staatsanwaltschaft mit. Er soll eine ältere Frau umgebracht haben.
Die Festnahme erfolgte um etwa 14.30 Uhr nach einem Hinweis einer Drittperson am Unteren Rheinweg, wie es weiter hiess. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine Öffentlichkeitsfahndung erlassen.
Der festgenommene Schweizer wird «dringend» verdächtigt, am Donnerstag am Nasenweg im Basler Breite-Quartier in einem Mehrfamilienhaus eine 75-jährige Frau getötet zu haben. Die Kriminalpolizei ermittelt nun gemäss Mitteilung den genauen Tathergang.
Beim Tatverdächtigen handelt es sich um einen Wiederholungstäter, der sich in den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel befand. Der an Schizophrenie leidende Mann hatte bereits am 3. November 2014 im selben Quartier zwei Frauen erstochen und einen betagten Mann mit einem Messer schwer verletzt. Er wurde damals noch am Tatort festgenommen. Dies bestätigte ein Sprecher der Basler Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zuvor hatte die «Basler Zeitung» darüber berichtet.
Das Basler Strafgericht hatte im September 2015 für den psychisch schwer kranken Mann eine stationäre psychiatrische Behandlung angeordnet. Es stellte fest, dass der schuldunfähige Täter den Tatbestand des mehrfachen und des versuchten Mordes erfüllt hat. Das psychiatrische Gutachten hielt damals fest, dass ohne Behandlung die Rückfallgefahr für schwere Delikte gross ist.
Wie die «bz Basel» schrieb, wurde die stationäre Massnahme im Jahr 2020 um weitere fünf Jahre verlängert. Jedoch sollen dem Mann seit 2017 mehrere Lockerungen gewährt worden sein, wie etwa begleitete Freigänge.
Gemäss «Basler Zeitung» soll der Tatverdächtige am Donnerstag unbegleiteten Freigang gehabt haben. Die Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel wollten sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nicht dazu äussern. (rbu/leo/sda)