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GLP: Subventions-Stopp für Skigebiete unter 1300 M. ü. M.

Zunehmender Einsatz von Energie und Chemie für die künstliche Schneeproduktion in tiefen Lagen. 
Zunehmender Einsatz von Energie und Chemie für die künstliche Schneeproduktion in tiefen Lagen. Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Skigebiete unter 1300 Metern über Meer sollen keine Subventionen mehr erhalten

19.06.2016, 03:3319.06.2016, 09:02
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Kampf den Schneekanonen: Die Grünliberalen wollen jenen Skigebieten, die unter 1300 Metern über Meer liegen, künftig keine Subventionen mehr zukommen lassen. Grund: der Klimawandel.

Zielt auf tiefer gelegene Skigebiete: GLP-Chef Bäumle.
Zielt auf tiefer gelegene Skigebiete: GLP-Chef Bäumle.Bild: watson/rafaela roth

«Wenn es immer wärmer wird, macht die künstliche Schneeproduktion in tiefen Lagen immer weniger Sinn», begründete GLP-Chef und Nationalrat Martin Bäumle sein Ansinnen in der «SonntagsZeitung». Schneesport sei nur noch mit zunehmendem Einsatz von Energie und Chemie möglich. «Dieses Wettrüsten mit Schneekanonen auch noch mit staatlichen Zuschüssen zu fördern, ist nicht nachhaltig.»

Von der geplanten Massnahme betroffen wären laut der Zeitung mindestens 45 Skigebiete, neben vielen Familiendestinationen auch grössere Orte wie Gstaad BE oder Grüsch-Danusa GR.

Sukkurs erhält Bäumle von Umweltschützern:

«Diese Skigebiete werden so oder so bankrottgehen.»
Richard Bisig, Präsident der Umweltorganisation
Mountain Wilderness Schweiz

... und von den Grünen:

«Es ist sinnlos, in Infrastrukturen zu investieren, die bald nicht mehr genutzt werden.»
Regula Rytz, Grünen-Präsidentin

Zwischen 2012 und 2015 haben Bund und Kantone laut der «SonntagsZeitung» 46 Anlagen- und Beschneiungsprojekte mit rund 200 Millionen Franken unterstützt. Kritik erntet Bäumles Vorhaben vom Seilbahn-Verband:

«Der alpine Tourismus hat es schon schwer genug. Da braucht es nicht noch weitere Hindernisse.»
Ueli Stückelberger, Direktor von Seilbahnen Schweiz

... und von möglichen Direktbetroffenen:

«Ohne öffentliche Gelder kann heute kein Skigebiet mehr überleben.»
Heinz Brand, VR-Präsident Bergbahnen Gstaad

Bäumle verlangt nun vom Bund eine Übersicht über die Subventionen. Falls sich zeige, dass die 1300-Meter-Grenze zu tief angesetzt sei, würde er einen Vorstoss mit einer höheren Grenze einreichen. (kad)

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