Heftige Gewitter haben in der Nacht auf Sonntag in Teilen der Schweiz zu Überflutungen und Stromausfällen geführt. Im Tessin mussten nach heftigen Gewittern am Samstagabend Strassen wegen Erdrutschen gesperrt werden. Im Valle Malvaglia sitzen 250 Personen im oberen Talbereich fest.
Die Strasse zwischen Madra und Dandrio ist wegen eines Erdrutsches blockiert. Die Tessiner Polizei bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur sda Meldungen des Verkehrsinformationsdienstes ViaSuisse.
Die betroffenen Personen, die die Brückentage an Fronleichnam in ihren Ferienhäusern verbrachten, können nun nicht zurück ins Tal. Mit einer Öffnung der Strasse war laut Polizeiangaben vom Sonntag frühestens am Abend zu rechnen.
Auch die Strasse durch das Tal Valle di Blenio wurde wegen eines Erdrutsches gesperrt. Zwischen Ghirone und Cozzera setzte ein Erdrutsch in der Höhe von 2000 Metern etwa 80'000 Kubikmeter Material in Bewegung. Die Strasse wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt, für die Bevölkerung besteht laut der Polizei aber keine Gefahr. Bereits am 22. März hatte es einen Erdrutsch in dieser Region gegeben.
@Kachelmannwettr @Kachelmann sensationelles Blitzfeuerwerk aus der Schweiz. Fast wie am 1. August pic.twitter.com/BshPD3XrLV
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Vom Unwetter besonders betroffen war neben dem Tessin die Region Bern. In der Nacht kam es zu zwischenzeitlichen Stromausfällen. Auch die Fahrleitung des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS) wurde an zwei Stellen beschädigt.
Während der Bahnverkehr zwischen Fraubrunnen und Jegenstorf schon im Verlauf des Vormittags wieder aufgenommen werden konnte, dauerte es bis zum Mittag, bis die Störung zwischen Schönbühl und Jegenstorf behoben wurde.
Vielerorts wurden Keller sowie vereinzelt Strassen überflutet. Die Kantonspolizei erhielt insgesamt 80 Schadenmeldungen, vor allem aus dem Raum Bern und der Region Krauchthal.
In den meisten Fällen handelte es sich um Wassereinbrüche in Gebäude, wie Mediensprecher Christoph Gnägi am Sonntagmorgen auf Anfrage sagte. Doch es kam auch zu vier Blitzeinschlägen in Murzelen (Gemeinde Wohlen), Schwarzenburg, Liebefeld und Neuenegg. In Liebefeld löste der Blitz einen Dachstockbrand aus, doch konnte die Feuerwehr von Köniz diesen rasch löschen. Auch traten vereinzelt Bäche über die Ufer und Bäume kippten um.
Die Regenfälle führten auch zu einem Anstieg der Aare. In der Stadt Bern warnte die Berufsfeuerwehr deswegen vorsorglich die Aareanrainer. Sie erhielten per SMS die Aufforderung, ihre Keller im Auge zu behalten, wie Walter Kunz, Sprecher der Berufsfeuerwehr, am Sonntagmorgen auf Anfrage sagte.
Zudem hat die Berufsfeuerwehr vorsorglich Pumpen installiert, um allfälliges, in die Kanalisation eindringendes Aarewasser in den Fluss zurückzupumpen. Hochwassergefahr drohe aber nicht, sagte Kunz weiter.
Gemäss dem Naturgefahrenbulletin des Bundes herrscht mässige Hochwassergefahr auf Gefahrenstufe 2 in den westlichen Landesteilen und im Tessin. Das heisst, lokale Überflutungen sind zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen. Betroffen von der Warnung sind neben der Aare etwa der Thunersee, das Genferseebecken, die Maggia, die Saane, die Reuss und der Vierwaldstättersee.
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Bereits mitten in der Nacht hatte die BKW gemeldet, es sei im Berner Jura und im Seeland zu Stromausfällen gekommen. Schon vor Mitternacht seien die meisten Kunden wieder versorgt gewesen, die übrigen danach.
BKW-Sprecher Tobias Fässler ergänzte am Sonntagmorgen auf Anfrage, in der zweiten Nachthälfte sei es auch im Raum Bolligen-Krauchthal zu einem Stromausfall gekommen.
Über weitere Schäden lagen vorerst keine Berichte vor. MeteoSchweiz sowie private Wetterdienste hatten für weite Teile des Mittellands und der Westschweiz Gefahrenwarnungen herausgegeben.
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Im Tessin mussten aufgrund der heftigen Gewitter Strassen gesperrt werden. Die Tessiner Polizei bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur sda Meldungen von ViaSuisse. Wegen eines Erdrutsches wurde ein Teilstück der Strasse durch das Tal Valle di Blenio gesperrt. Für die Bevölkerung besteht laut der Polizei aber keine Gefahr.
Im Valle Malvaglia ist die Strasse zwischen Madra und Dandrio seit Samstagabend ebenfalls wegen eines Erdrutsches blockiert. 250 Personen, die die Brückentage an Fronleichnam in ihren Ferienhäusern im oberen Talbereich verbracht haben, waren vom Rest des Tals abgeschnitten. Die Strasse dürfte laut Polizeiangaben frühestens am Abend wieder geöffnet werden.
Ab Mitternacht soll der Regen aber abnehmen. Die Lage dürfte sich daher ab Montag entspannen, wie Robert Diezig von der Abteilung Hydrologie des Bundesamts für Umwelt (BAFU) auf Anfrage sagte. (sda)