An den Swiss Skills sind die Lernenden jetzt schon Profis
Der Event
Die Swiss Skills sind die Schweizer Berufsmeisterschaften, bei denen sich in diesem Jahr Lernende aus über 92 Berufen messen. Der Event findet vom 17. bis 21. September auf dem Bernexpo-Areal in Bern statt. Bewertet werden die über 1100 Teilnehmenden von rund 800 Expertinnen und Experten. Die Besten unter ihnen haben die Chance, an den Euro Skills oder gar an den World Skills teilzunehmen.
Da an den Swiss Skills gleichzeitig auch 150 Lehrberufe vorgestellt werden, gibt es auch viele Gäste. Rund 120'000 Personen werden an den fünf Tagen erwartet, darunter über 2000 Schulklassen. So soll die Berufswahl erleichtert werden. Erwachsene zahlen 15 Franken Eintritt, Kinder und Jugendliche mit Jahrgang 2003 und jünger kommen mit einem Ticket gratis rein.
Besuchende erhalten beispielsweise bei mehr als 60 Berufsdemonstrationen Einblick in verschiedene Branchenzweige, können in sogenannten «Try a Skill»-Zonen selbst Berufe ausprobieren oder an interaktiven Schnitzeljagden oder Führungen teilnehmen.
Die Berufe
92 Berufsmeisterschaften finden dieses Jahr statt. Darunter zum Beispiel Bäckerinnen, Bootbauer, Elektronikerinnen, Velomechaniker, Gemüsegärtnerinnen, Gerüstbauer, Hufschmiede, Gleisbauer, Informatikerinnen, Köche, Landwirtinnen, Strassenbauer, Winzerinnen oder Fachperson Gesundheit.
Weitere Berufe wie etwa Detailhandelsfachfrau, Edelsteinfasser, Geflügelfachfrau, Geigenbauer, Küfer, Laborantin, Müller, Orgelbauerin, Recyclisten oder Zinnpfeifenmacher werden gleichzeitig vorgestellt und demonstriert.
Einen klaren Publikumsliebling gibt es an den Swiss Skills nicht wirklich, erklärt Sprecherin Mirjam Hofstetter. Die Vielfalt ist die eigentliche Stärke. Zwar seien die Arbeiten bei Berufen wie Maurern, Landwirten, Gärtnern, Schreinern oder Polymechanikern sichtbarer und zögen deshalb grössere Mengen Interessierter an, dennoch sagt Hofstetter: «Viele Besuchende sind oft überrascht, wie spannend auch vermeintlich ‹weniger spektakuläre› Berufe wirken, wenn man sie live erlebt.»
Der Titel
Wer es in die Besten-Liste schafft, erhält eine Medaille. Zudem besteht die Chance, an den Euro Skills oder gar den World Skills teilzunehmen, da die Delegation meistens aus den Topkandidatinnen und -kandidaten der Swiss Skills besteht, wie Hofstetter verrät. Der Titel fördert ausserdem die Karrierechancen der Teilnehmenden.
Die Chancen
Nebst den Swiss Skills gibt es auch Berufseuropameisterschaften und -weltmeisterschaften. Wer bei den Swiss Skills Talent beweist, kann ins Schweizer Kader aufgenommen werden. In diesem Jahr fanden die Euro Skills kurz vor dem nationalen Event in Herning statt. Dort war die Messlatte hoch gesetzt. 2023 war das erfolgreichste Jahr aus Schweizer Sicht. In Danzig holte die Delegation zwölf Gold- und drei Silbermedaillen.
In diesem Jahr waren es elf Medaillen, die die Delegation heimbrachte. Sechs davon waren Goldmedaillen. Die Schweiz verteidigte damit in Dänemark ihren Ruf als erfolgreichste Nation am Wettbewerb.
Die Insider-Tipps
Wer erstmals die Swiss Skills besucht, ist vielleicht noch etwas orientierungslos. Hofstetter rät, sich einfach treiben zu lassen und auch Berufe anzuschauen, die man eigentlich gar nicht auf dem Radar hat. «Oft entstehen die eindrücklichsten Aha-Momente genau dort.» Man solle neugierig sein, Fragen stellen, ausprobieren und «den Groove aufsaugen». Was Besuchende nicht machen sollten, ist, die Teilnehmenden abzulenken, da sie hochkonzentriert arbeiten würden.
