Die Weltbevölkerung überschreitet heute nach Schätzungen der UNO die Marke von acht Milliarden Menschen. Der kleine Damian aus der Dominikanischen Republik wurde als erstes registriertes Baby, das am 15. November 2022 in der Dominikanischen Republik geboren wurde, als Nummer 8'000'000'000 ausgewählt.
Damit leben aktuell dreimal so viele Menschen auf unserem Planeten wie noch 1950. UN-Generalsekretär António Guterres sprach dennoch von einem «Meilenstein». Die Geburt des achtmilliardsten Menschen sei ein Anlass, um «Vielfalt und Fortschritt zu feiern und gleichzeitig die gemeinsame Verantwortung der Menschheit für den Planeten zu bedenken.»
8⃣ billion hopes
— UNFPA (@UNFPA) November 15, 2022
8⃣ billion dreams
8⃣ billion possibilities
Our planet is now home to 8⃣ billion people.
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Bald werden wir aber wieder weniger werden. Seit den 1960er-Jahren hat sich das Bevölkerungswachstum nach UNO-Angaben deutlich verlangsamt. Darum ist in einigen Jahrzehnten mit einem Ende des Anstiegs zu rechnen: Bis ins Jahr 2030 prognostiziert die UNO ein Wachstum auf 8,5 Milliarden, bis 2050 auf 9,7 Milliarden und um das Jahr 2086 herum einen Höhepunkt von rund 10,4 Milliarden. Warum dem so ist und was danach geschieht, zeigen dir die wichtigsten Grafiken zur weltweiten Bevölkerungsentwicklung.
Vor rund 75'000 Jahren erlitt der moderne Mensch den für seine Existenz bedrohlichsten Rückgang der Bevölkerung, als sich nach dem Ausbruch des Supervulkans Toba auf Sumatra weltweit nur 1000 bis 10'000 Menschen retten konnten. Seither verbreitete sich der Mensch über alle Kontinente und die Weltbevölkerung begann – zunächst langsam – zu steigen.
Um das Jahr 0 lebten gemäss der UNO bereits 200 Millionen Menschen auf der Erde. Ab dem Jahr 1000 begann die Weltbevölkerung dann schneller zu steigen. Seuchen wie die Pest und die Pocken sowie Kriege sorgten aber immer wieder für Einbrüche.
Nach dem Jahr 1700 setzte dann ein rapides Bevölkerungswachstum ein. Erstmals in der Menschheitsgeschichte lag die Verdopplungszeit im Bereich von Jahrhunderten und schliesslich Jahrzehnten. Um das Jahr 1803 überschritt die Weltbevölkerung die Anzahl von einer Milliarde Menschen. Rund 200 Jahre später waren es schon 6 Milliarden und heute wurde bereits die 8-Milliarden-Grenze überschritten.
Noch ist der Peak der Weltbevölkerung nicht erreicht. Sicher ist, dass sie in den nächsten 30 Jahren noch zunehmen wird – darüber sind sich fast alle Demografen einig. Wie es danach weitergeht, hängt von der Entwicklung der Fertilitätsrate ab. Das ist die durchschnittliche Anzahl der Kinder, die eine Frau in ihrem Leben hat. Wenn sie bei 2,1 liegt, bleibt die Bevölkerung stabil (sofern der Wanderungssaldo bei null liegt); sinkt die Rate unter diese Marke, nimmt die Bevölkerung allmählich ab.
Die Fertilitätsrate ist in den letzten dreissig Jahren in nahezu sämtlichen Ländern gesunken – bei allen Unterschieden. In der Schweiz lag sie im Jahr 2020 bei 1,46. In mindestens 96 weiteren Ländern, in denen rund zwei Drittel aller Menschen leben, hat sie den Selbsterhaltungswert von 2,1 ebenfalls bereits unterschritten. Auch im weltweiten Durchschnitt nähert sie sich dieser magischen Grenze – 1964 lag sie noch bei 5,1.
Auf Grundlage der prognostizierten Fertilitätsrate für die kommenden Jahre hat die UNO drei Szenarien entwickelt, wie sich die Weltbevölkerung bis ins Jahr 2100 entwickeln könnte. Bei mittlerer Projektion wird das Jahr 2086 mit einer Maximalbevölkerung von 10,431 Milliarden Menschen der Wendepunkt sein. Frühere Projektionen der UNO lagen höher – vor sechs Jahren ging die Organisation noch von einem Peak bei 11,2 Milliarden Menschen im Jahr 2100 aus.
Andere Demografen, etwa vom Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der University of Washington in Seattle, kamen schon 2020 auf bedeutend niedrigere Zahlen. Gemäss ihrer im Fachblatt The Lancet veröffentlichten Studie erreicht die Weltbevölkerung bereits im Jahr 2064 ihren Höchststand, und zwar mit 9,7 Milliarden Menschen. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird sie auf 8,8 Milliarden sinken. Hauptgründe dafür seien bessere Bildung für Mädchen und Frauen sowie leichterer Zugang zu Verhütungsmitteln.
Gegen Ende des Jahrhunderts werden wir also weniger. Für einige Länder – darunter Polen, Italien, Spanien, Portugal, Japan und Thailand – sehen die Forscher einen wahrhaft drastischen Bevölkerungsrückgang voraus: Dort werde die Bevölkerung um mehr als die Hälfte schrumpfen. Und auch die gigantische Bevölkerung Chinas wird im nächsten Jahrhundert von 1,4 Milliarden Einwohnern auf geschätzte 723 Millionen zurückgehen.
Der Bevölkerungsrückgang hat einerseits positive Folgen, beispielsweise werden sich die Belastung für die Umwelt und der Druck auf knappe Ressourcen verringern. Doch die negativen Folgen einer schrumpfenden Bevölkerung sind nicht zu unterschätzen, weil die Schrumpfung mit einer Überalterung der Gesellschaft Hand in Hand geht.
Auf der Erde des Jahres 2100 werden demnach 2,49 Milliarden Menschen im Alter von über 65 Jahren leben, während die Zahl der Erwerbstätigen (25 bis 64 Jahre) nur leicht auf knapp 5 Milliarden steigt. Das heisst: Immer weniger Erwerbstätige müssen in Zukunft die Renten von immer mehr Alten finanzieren.
In der Praxis: Jeder Erwachsene muss in Zukunft für sich selbst, ein Kind und einen halben Rentner aufkommen. Eine finanzielle Last, die schwierig zu stemmen sein wird. Dazu kommt, dass die Produktivität der ohnehin schrumpfenden Erwerbsbevölkerung weiter abnimmt, da auch diese selbst im Schnitt immer älter wird. Die Produktivität nimmt erfahrungsgemäss etwa ab dem 50. Altersjahr stetig ab.
Wohlhabende Regionen vermögen den Bevölkerungsrückgang zumindest vorderhand durch vermehrte Zuwanderung zu kompensieren, doch gemäss der UNO wird auch diese in Zukunft abnehmen. Eine Lösung könnte sein, bei steigender Lebenserwartung die «jungen Alten» länger in den ökonomischen Prozess miteinzubinden und so die Belastung für die Erwerbstätigen zu senken.
Die steigende Belastung durch die Zunahme der Bevölkerung im Pensionsalter dürfte sich aber auch auf die Fertilitätsrate auswirken. Denn Kinder sind bei schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen eine ökonomische Last, die sich gemäss Prognosen immer weniger Menschen aufbürden wollen. Ausserdem dürfte eine erhöhte Arbeitsbelastung negative Auswirkungen auf die Fortpflanzung haben.
Frauen in Industrieländern stehen heutzutage oft vor der Wahl, entweder ihre berufliche Laufbahn voranzutreiben oder Kinder zu bekommen. Vielfach wird aufgrund der finanziellen Belastung bereits jetzt die Familiengründung aufgeschoben oder gar ganz darauf verzichtet. Dieses Phänomen dürfte sich bei einer fortschreitenden Überalterung der Gesellschaft nochmals verstärken. Die UNO prognostiziert, dass im Jahr 2086 weltweit mehr Menschen sterben, als geboren werden.
Als Folge dieser Entwicklung wird bereits in vielen Staaten eine konsequente Bevölkerungspolitik gefordert, um den Bevölkerungsrückgang aufzuhalten oder zumindest zu bremsen. «Für Länder mit hohem Einkommen und niedrigen Geburtenraten sind die besten Lösungen, um die derzeitige Population, Wirtschaftswachstum und geopolitische Sicherheit zu erhalten, offene Einwanderungsregelungen und eine Sozialpolitik, die Familien darin unterstützt, ihre gewünschte Kinderzahl zu haben», erklärt IHME-Direktor Christopher Murray deshalb.
Konsequent durchgeführt wird eine solche Politik bislang allerdings nur in wenigen Ländern. Konservative Regierungen versuchen, die Migration möglichst zu kontrollieren und zu beschränken, und das Kinderkriegen wird in den meisten Industrienationen noch immer als Privatsache verstanden.
Diese Lösung existiert nur in der Theorie!
Ü50 haben es jetzt schon schwer einen Job zu finden und in Zukunft werden viele Jobs der Digitalisierung und dem Onlineshopping zum Opfer fallen.
Bestimmt wird dann einfach das Rentenalter nach oben geschraubt aber ob es dann auch noch Jobs gibt für ü70ig muss dann halt jeder selber schauen.
Die Altersarmut wird zunehmen wie die Bevölkerung...