8'670'300 Menschen lebten 2020 in der Schweiz. Doch wer sind diese Menschen? Wo wohnen sie, wie sprechen sie, was glauben sie?
Wir haben die Schweizer Bevölkerung auf ein Dorf mit 100 Menschen herunter gerechnet. Das sind seine Einwohner:
Genaugenommen sind die Frauen mit 4'367'701 zu 4'302'599 Männern in der Überzahl. Das macht «nur» 50,4 Prozent der Bevölkerung. Um die Mehrheit darzustellen, rundeten wir hier auf 51 Prozent Frauen auf.
Die Jungen und Alten in der Schweiz halten sich praktisch die Waage. Allerdings lebten 2018 noch 17 Ü65-Jährige in unserem Dorf. Jetzt sind es deren 19.
In unserem Dorf leben 26 Menschen ohne Schweizer Pass. Das sind zwei mehr als noch 2018.
Der Mix der Nationalitäten hat sich seit 2012 kaum verändert. Noch immer sind Deutsche und Italiener mit je vier Menschen die häufigsten Ausländergruppen.
Auch in unserem Dorf laufen den Landeskirchen die Schäfchen weiterhin davon. Waren es beispielsweise 1970 noch 49 Prozent Evangelisch-Reformierte, sind es jetzt nur noch deren 22. Die Gruppe der Konfessionslosen legt im Vergleich zu 2018 um sechs Einwohner zu. 1970 war nur einer konfessionslos.
52 Einwohner bezeichnen Deutsch (Hochdeutsch oder Schweizerdeutsch) als ihre Muttersprache. 2012 waren dies noch 64, 2018 noch 54. Vor allem Englischsprachige haben in den letzten Jahren sehr zugenommen. War es 2012 noch einer, sind es jetzt deren vier.
Die Vertreter verschiedener Kantone (gäbe es die bei 100 Einwohnern überhaupt noch?) haben sich gegenüber 2012 kaum verändert. 18 Zürcher würden in unserem Dorf das grösste «Viertel» ausmachen, danach folgen die Berner und Bernerinnen mit 12. Zusammen mit den Waadtländern, Aargauern und St.Gallern machen sie schon über die Hälfte der Einwohner aus. Einwohner und Einwohnerinnen aus den Halbkantonen, aus Glarus und aus Uri mögen es uns verzeihen: Wir haben euch zusammengelegt.
Das klingt jetzt noch paradoxer, als die Kantonsaufteilung: 85 unserer Einwohner sind Städter und Agglobewohner, die anderen leben auf irgendwelchen Weilern rund um unser schönes Dorf.
25 Dorfbewohner besitzen ein Häuschen (2018 waren es noch 26), zwölf eine Wohnung. Die Mehrheit wohnt jedoch weiterhin zur Miete in unserem Ort.
In unserem Dorf leben 23 Rentner und Rentnerinnen, drei Hausmänner- und Hausfrauen und nur drei Personen sind arbeitslos. Allerdings gilt es hier zu beachten, dass diese Zahl höher ausfällt, wenn man sie wie üblich nur mit der erwerbstätigen Bevölkerung in Beziehung setzt. Wir haben hier die Personen über 15 Jahren berücksichtigt.
Okay, es ist etwas absurd, wenn wir in unserem Dorf von Pendlern und Nicht-Pendlern sprechen. Aber hochgerechnet auf die Schweiz würden «nur» 60 Prozent in unserem Dorf wohnen und arbeiten. 21 würden ins Auto steigen müssen.
Millionäre wohnen bei uns nur vier: Ein Reinvermögen von über drei Millionen versteuert nur eine Person. 37 Personen sind (noch) nicht steuerpflichtig.
Während 26 Personen noch nicht oder noch in einer Ausbildung stecken, hat fast ein Drittel eine tertiäre Ausbildung hinter sich.
Fast die Hälfte unserer Einwohner ist ledig. Nur zwei weniger (42) haben sich in den Hafen der Ehe gewagt. Das hat sich seit 2018 nicht verändert.
Übrigens: Pro Jahr würde in unserem Dorf ein Kind geboren werden und jemand sterben. Genau genommen würde ein Kind geboren werden und 0,9 Menschen sterben. Die Einwohnerzahl bliebe also in unserem kleinen Dorf ziemlich konstant – wenn wir die Zuzüger ausblenden.
Und trotzdem schaut man vor allem immer für die Immobilienbesitzer…
Wohl weil die meisten Politiker eben genau zu diesen gehören…
Von 100 haben 72 maximal 50 000 Vermögen. Da müssten wir mal über die zunehmende Ungleichheit sprechen.
Und von 100 leben 85 in Städten oder Agglos. Trotzdem ist die Politik ländlich dominiert.