Vergiss Ebikon: Keine andere Gemeinde ist so fest Strasse wie dieses Tessiner Kaff
Strassen, Geleise, Plätze: Rund ein Drittel der Siedlungsfläche in der Schweiz wird durch die Verkehrsinfrastruktur eingenommen. Insgesamt 84'114 Kilometer Strassen führen durch das Land – das Eisenbahnnetz mass bei der letzten Erhebung 2015 nur gerade 5196 Kilometer.
Von den rund 85'000 Kilometern Strassennetz sind 2255 Kilometer Nationalstrassen. Dazu kommen rund 17'000 Kilometer Kantonsstrassen. Den Löwenanteil machen all die kleineren Gemeinde- und Privatstrassen aus: Ihre Gesamtlänge beträgt rund 64'000 Kilometer.
Das Bundesamt für Statistik (BfS) hat dieses Strassennetz (ohne die Nationalstrassen) auf Gemeindeebene heruntergebrochen. Zeit für ein paar Spielereien.
Wer hat die Längsten?
Wenig überraschend sind im reinen Längenvergleich urbane Zentren und flächenmässig grosse Gemeinden in den vordersten Positionen vertreten. Mit grossem Abstand weist Zürich die längsten Strassen aus (857 Kilometer).
Über die wenigsten Strassenmeter verfügt das Waadtländer Kaff Dörfchen Mauraz. Durch den 57-Einwohner-Ort führt eine durchgehende Strasse, dazu kommen zwei Sackgassen.
Die 10 Gemeinden mit dem längsten Netz:
Am unteren Ende der Liste wird es sehr übersichtlich: Neben der bereits erwähnten 1-Kilometer-Gemeinde Mauraz gibt es ganze zehn Gemeinden, die sich mit 2 Kilometern Strasse begnügen müssen: Gottlieben TG, Meienried BE, Villars-Epeney VD, Kamersrohr SO, Clavaleyres BE, Hüniken SO, Rossenges VD, Rebévelier BE, Linescio TI und der Staatswald Galm FR.
Wo gibt's die meisten Strassenmeter pro Einwohner?
Wenn wir die Strassenlänge aber auf die Einwohner pro Gemeinde verteilen, fällt Zürich auf den viertletzten Platz zurück. Denn in der grössten Schweizer Stadt «gehören» jedem Einwohner nur gerade 2 Meter Strasse. Unterboten wird dieser Wert lediglich von Genf (1,30 Meter), Onex (1,70 Meter) und Basel (1,90 Meter) – auch dies städtische Gebiete mit vielen Einwohnern. Ausser Konkurrenz läuft hier der Staatswald Galm, der keine Einwohner zählt, aber zwei Kilometer Strassen.
Über am meisten «eigene» Strassenkilometer können sich die 45 Einwohner von Cerentino freuen. Das Dörfchen auf dem Weg nach Bosco Gurin punktet insbesondere mit der Verbindungsstrasse hinauf ins einzige deutschsprachige Dorf des Tessins.
Hier gibt's am meisten Strassenmeter pro Einwohner:
… und hier am wenigsten:
Und wo ist das Netz besonders dicht?
Zum Abschluss machen wir noch den Flächen-Check: Wir setzen die Strassenlänge ins Verhältnis zur Grösse der Gemeinde:
Massagno bei Lugano schwingt dabei mit 20 Kilometern pro Quadratkilometer deutlich oben aus. Da die Gemeinde aber nur 0,7 Quadratkilometer misst, waren dafür nur 14 Kilometer Strassen nötig:
Fast keine Strassen durch das (riesige) Gemeindegebiet wurden in Fieschertal gebaut. Kein Wunder, machen doch Gletscher wie der grosse Aletschgletscher und hohe Gipfel einen Grossteil der Fläche aus.
In diesen zehn Gemeinden ist das Netz besonders dicht:
Und hier eher weniger:
Und deine Gemeinde?
Kein Problem, hier kannst du deine Gemeinde suchen.
Berücksichtigt sind Kantons-, Gemeinde- und Privatstrassen, die für den motorisierten Verkehr geöffnet sind und eine Fahrbahnbreite von zumindest 2,80 Metern aufweisen.
Bei den Kantonsstrassen und den übrigen für den motorisierten Motorfahrzeugverkehr geöffneten Strassen kann aus erhebungstechnischen Gründen nicht zwischen Netz- und Fahrbahnlänge unterschieden werden. Die hier ausgewiesenen Werte wurden nach der Optik «Fahrbahnlänge» ermittelt: Eine Strasse kann eine oder mehrere Fahrbahnen aufweisen. Letzteres ist dann der Fall, wenn eine bauliche Richtungstrennung vorliegt (z.B. bei Autobahnen). Bei der Fahrbahnlänge wird jede Fahrbahn separat gezählt. Schweizweit ist die Fahrbahnlänge mit 87'012 Kilometern nur unwesentlich länger als die Netzlänge (84'114 km).
