60'692. So viele verschiedene Vornamen werden in der Schweiz aktuell gezählt. Wären die Namen gleichmässig verteilt, würde das bei 8,7 Millionen Einwohnern bedeuten, dass jeder dieser Namen von 143 Personen getragen wird.
Doch natürlich sind die Vornamen nicht regelmässig verteilt. So leben zwar 79'000 Marias in der Schweiz, aber rund 22'000 weibliche Vornamen kommen hierzulande aktuell maximal zehnmal vor. Es gibt hier auch rund 63'000 Daniels, aber 17'000 männliche Vornamen sind ebenfalls höchstens 10-mal vertreten.
Aber welche Namen sind die beliebtesten? Und welche einst populären Namen werden heute kaum mehr vergeben? Wir haben uns durch die Vornamensliste der Schweiz gewühlt.
Blicken wir auf die Entwicklung der letzten Jahre. Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht Namen, welche in der Bevölkerung mindestens 3-mal vorkommen seit 2015 jährlich. Nicht Anzahl Neugeborene mit diesem Namen 2015, sondern die Anzahl in der Schweiz lebenden Personen mit diesem Namen.
Damit wir nur einigermassen verbreitete Vornamen untersuchen, beschränken wir uns auf jene, welche 2015 mindestens 100-mal vorkamen. Von diesen gibt es 115, deren Anzahl Träger in den sechs Jahren um 20 Prozent abnahmen. Es sind dies:
Den grössten Einbruch erlebte in der Schweiz Jda. 2015 hiessen noch 112 Frauen so, fünf Jahre später nur noch 61 – eine Abnahme von 45,5 Prozent, schneller verschwindet hierzulande kein Vorname.
Allerdings zeigt Jda auch gleich, dass teilweise nur eine Schreibweise verschwindet. Ida geriet für eine Zeit lang zwar ebenfalls aus der Mode, in den letzten Jahren verzeichnete der Name aber wieder einen Aufschwung:
Auch hier fokussieren wir auf Namen, welche mindestens in einem Jahr seit 1918 mehr als 100-mal vergeben wurden. Mit 100 Nennungen würde es ein Name in der aktuellen Baby-Hitliste der weiblichen Vornamen der Schweiz in die Top 70 schaffen.
Immerhin 55 dieser Namen, die einst doch mindestens eine respektable Beliebtheit erfahren hatten, wurden in den letzten fünf aufeinanderfolgenden Jahren (seit 2016) jeweils nur noch maximal zweimal vergeben. 22 davon widerfuhr dieses Schicksal gar während den letzten 20 Jahren (seit 1991):
Seit 1976 wird Josette nicht oder praktisch nicht mehr vergeben. Der Name wird aber noch ein Weilchen in der Schweiz bleiben. 2020 gab es noch 1980 Josettes – 12,8 Prozent weniger als noch 2015. Auch bei anderen Namen, die seit über 20 Jahren nicht mehr vergeben wurden, droht das unmittelbare Aussterben noch nicht. So leben in der Schweiz 2853 Antoinettes, 2632 Helgas oder 1794 Birgits.
Insbesondere bei den Namen Brigitte und Margrit ist es doch sehr bemerkenswert, dass sie seit Jahren (praktisch) nicht mehr gewählt werden. Brigitte war 1959 hinter Maria mit 1124 Nennung der zweitbeliebteste Mädchenname der Schweiz. Seit 2000 wird er praktisch nicht mehr vergeben.
Margrit schaffte es 1945 auf Rang 6 der Mädchenvornamen, seit 1997 tauften jährlich maximal noch zwei Elternpaare ihr Neugeborenes auf den einst so beliebten Vornamen.
Bei den Männern existieren in der Schweiz deutlich weniger Namen, die in einem Jahr mindestens 100-mal auserkoren wurden, aber seit 2016 maximal noch zweimal jährlich. Es sind dies «nur» 32.
Neun davon warten seit mindestens 20 Jahren darauf, dass mindestens drei Eltern in einem Jahr finden, ihr Junge soll so heissen. Schauen wir uns ihre Entwicklung etwas genauer an:
Auch hier müssen diejenigen Namen, welche seit der Jahrtausendwende praktisch nicht mehr gewählt werden, ihr Aussterben noch nicht unmittelbar befürchten. Am wenigsten vertreten in der Bevölkerung sind Uwes (1532) und Hansruedis 1440).
Aufgeführt sind hier die letzten 10 Jahre (seit 2011). Willst du die Entwicklung deines Namens seit 1918 sehen, dann hier klicken.
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