In zehn Tagen ist die Wintersonnenwende, also der kürzeste Tag des Jahres. Was aber nicht bedeutet, dass dann auch der frühste Sonnenuntergang ist – denn dieser ist schon heute.
Dass der kürzeste Tag und der früheste Sonnenuntergang abweichen, liegt einerseits daran, dass die Erdbahn nicht rund ist, sondern die Form einer Ellipse hat, wie ein Beitrag von MeteoNews zeigt. Heisst: Die Erde ist nicht immer gleich weit von der Sonne entfernt. Was zur Folge hat, dass die Erde sich nicht immer im gleichen Tempo um die Sonne dreht.
Ebenfalls wichtig ist zudem die Tatsache, dass die Rotationsachse der Erde nicht senkrecht zur Umlaufbahn steht, sondern um 66,5 Grad geneigt ist.
Diese beiden Faktoren beeinflussen die sogenannte Zeitgleichung. Darunter versteht man die Differenz zwischen unserer Uhrzeit – also dass wir jeden Tag als 24 Stunden definieren – und der wahren Sonnenzeit, dem tägliche Zeitraum bis zur nächsten Passage der Sonne durch den Meridian, der unregelmässig ist. Die Zeitgleichung braucht es, um die Differenz zwischen der wahren Sonnenzeit und unserer Uhrzeit auszugleichen. Und diese Zeitgleichung variiert, eben durch die elliptische Umlaufbahn und die geneigte Achse, von Tag zu Tag.
Besonders gross ist die Zeitgleichung am 25. Dezember. In den Tagen zuvor hat die echte Sonnenzeit noch etwas Vorsprung, was bedeutet, dass die Sonne im Westen etwas früher untergeht – darunter auch in der Schweiz, wo die Sonne in Zürich zum Beispiel heute schon um 16.35 Uhr untergeht. Danach geht die Sonne bereits wieder etwas später unter.
Dass der 21. Dezember der insgesamt kürzeste Tag ist, liegt daran, dass der frühste Sonnenuntergang und der späteste Sonnenaufgang wegen der elliptischen Laufbahn der Sonne und der Neigung der Erdachse verschoben sind. Der späteste Sonnenaufgang ist am 1. Januar, an dem er in Zürich um 08.13 Uhr sein wird. Der 21. Dezember liegt genau zwischen diesen beiden Daten – also dann, wenn die Tage noch immer nur langsam länger und schneller kürzer werden. (dab)
Und Falschaussagen vermeiden. Das hier stimmt nämlich einfach nicht: "Zürich zum Beispiel heute schon um 16.35 Uhr untergeht. Danach werden die Tage schon wieder etwas länger."
Die Tage werden eben nicht länger, erst ab dem 21.
So kompliziert ist es eigentlich nicht.
die Grafik ist z.B. auch schön klar.