Schweiz
Wissen

Frühester Sonnenuntergang in der Schweiz ist vor der Wintersonnenwende

Warum der früheste Sonnenuntergang in der Schweiz bereits heute ist

11.12.2024, 11:3512.12.2024, 10:31
Mehr «Schweiz»

In zehn Tagen ist die Wintersonnenwende, also der kürzeste Tag des Jahres. Was aber nicht bedeutet, dass dann auch der frühste Sonnenuntergang ist – denn dieser ist schon heute.

Dass der kürzeste Tag und der früheste Sonnenuntergang abweichen, liegt einerseits daran, dass die Erdbahn nicht rund ist, sondern die Form einer Ellipse hat, wie ein Beitrag von MeteoNews zeigt. Heisst: Die Erde ist nicht immer gleich weit von der Sonne entfernt. Was zur Folge hat, dass die Erde sich nicht immer im gleichen Tempo um die Sonne dreht.

Besucher auf der Rigi geniessen den Sonnenuntergang ueber dem Nebelmeer hinter dem Pilatus, fotografiert bei der Bahnstation Rigi-Kulm am Samstag 2. November 2024. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
Der Sonnenuntergang auf der Rigi – heute ist er besonders früh.Bild: keystone

Ebenfalls wichtig ist zudem die Tatsache, dass die Rotationsachse der Erde nicht senkrecht zur Umlaufbahn steht, sondern um 66,5 Grad geneigt ist.

Diese beiden Faktoren beeinflussen die sogenannte Zeitgleichung. Darunter versteht man die Differenz zwischen unserer Uhrzeit – also dass wir jeden Tag als 24 Stunden definieren – und der wahren Sonnenzeit, dem tägliche Zeitraum bis zur nächsten Passage der Sonne durch den Meridian, der unregelmässig ist. Die Zeitgleichung braucht es, um die Differenz zwischen der wahren Sonnenzeit und unserer Uhrzeit auszugleichen. Und diese Zeitgleichung variiert, eben durch die elliptische Umlaufbahn und die geneigte Achse, von Tag zu Tag.

Besonders gross ist die Zeitgleichung am 25. Dezember. In den Tagen zuvor hat die echte Sonnenzeit noch etwas Vorsprung, was bedeutet, dass die Sonne im Westen etwas früher untergeht – darunter auch in der Schweiz, wo die Sonne in Zürich zum Beispiel heute schon um 16.35 Uhr untergeht. Danach geht die Sonne bereits wieder etwas später unter.

So sieht die Entwicklung der Sonnenaufgänge und -untergänge aus:

Sonnenaufgang Sonnenuntergang kürzester tag
Bild: meteonews

Dass der 21. Dezember der insgesamt kürzeste Tag ist, liegt daran, dass der frühste Sonnenuntergang und der späteste Sonnenaufgang wegen der elliptischen Laufbahn der Sonne und der Neigung der Erdachse verschoben sind. Der späteste Sonnenaufgang ist am 1. Januar, an dem er in Zürich um 08.13 Uhr sein wird. Der 21. Dezember liegt genau zwischen diesen beiden Daten – also dann, wenn die Tage noch immer nur langsam länger und schneller kürzer werden. (dab)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
21 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
RightIsWrong
11.12.2024 13:22registriert November 2023
Interessant, etwas klarer Beschreiben wäre vielleicht nicht schlecht.
Und Falschaussagen vermeiden. Das hier stimmt nämlich einfach nicht: "Zürich zum Beispiel heute schon um 16.35 Uhr untergeht. Danach werden die Tage schon wieder etwas länger."
Die Tage werden eben nicht länger, erst ab dem 21.


So kompliziert ist es eigentlich nicht.
die Grafik ist z.B. auch schön klar.
370
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mineral-Wasser
11.12.2024 12:15registriert Juni 2024
Die Neiung der Erdachse beträgt 23,4 Grad, und nicht 66,5 Grad.
342
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bikemate
11.12.2024 12:57registriert Mai 2021
Einfacher ausgedrückt, Die Länge des Tages hängt von der Sonnenschein Dauer ab. Der Späteste Sonnenaufgang ist aber nicht am gleichen Tag wie der früheste Sonnenuntergang. Cool, so hätte ich es sogar verstanden.
240
Melden
Zum Kommentar
21
    Mario Gattiker soll Bundesrat im EU-Dossier beraten

    Alt Staatssekretär Mario Gattiker hat den Bundesrat in Sachen Europadossier seit 2022 beraten. Laut dem Aussendepartement steht er der Regierung im Rahmen der «Projektorganisation Europa» für Einschätzungen zur Verfügung und ist Mitglied von vier verschiedenen Arbeitsgruppen.

    Zur Story