Jüdische und muslimische Menschen haben am Sonntag auf dem Lindenhof in Zürich gegen Hass und Ausgrenzung demonstriert. Anlass der Kundgebung waren laut den Organisatoren unter anderem kürzlich erschienene Berichte zu Antisemitismus in der Schweiz.
Den Organisatoren zufolge sind dem Aufruf über 300 Menschen gefolgt, wie sie am Sonntagnachmittag mitteilten. Die Stadtpolizei Zürich schätzte die Teilnehmerzahl auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf mehrere Dutzend.
Anlass für die Kundgebung waren nach Angaben der Organisatoren neben Berichten über Antisemitismus auch die negativen Reaktionen auf eine Aussage von Bundesrat Beat Jans, wonach Musliminnen und Muslime Teil der Schweiz seien. Gerade in bewegten Zeiten, in denen viel Unsicherheit und Angst vor Gewalt herrsche, gelte es, als Gesellschaft zusammenzustehen und für ein solidarisches Miteinander einzustehen.
Die Kundgebung wurde von einer privaten Gruppe von muslimischen und jüdischen Personen mit dem Namen Gemeinsam Einsam organisiert.
Der Ende März veröffentlichte Bericht der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) und des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) zählte in der deutsch-, italienisch- und rätoromanischsprachigen Schweiz im letzten Jahr 221 antisemitische Vorfälle. Die Zahlen bewegten sich damit im Vergleich zur Zeit vor dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 auf einem «beispiellos hohen Niveau», wie es im Bericht hiess. (sda)
Letztendlich leben wir alle hier auf diesem wunderschönen Fleckchen Erde, wir bilden gemeinsam einen Staat und wollen nur ein schönes Leben. Schubladisieren und ausgrenzen aufgrund von Unterschieden, wie Religion oder Rasse usw. treiben einen Keil in die Gesellschaft. Wir sollten uns bewusst werden, dass wir in einer Zeit leben, wo wir zusammenhalten müssen.
Diese Aktion geht in die richtige Richtung und sollte die Augen öffnen, miteinander, nicht gegeneinander.