Am 2. März war «Breaking Bad»-Star Aaron Paul zu Gast in der BBC-Autosendung «Top Gear». Und als Aaron Paul da so auf dem Sofa sass, fiel es mir wie Schuppen von den Augen:
Aaron Paul ist Jesse Pinkman.
Oder wie er (fragend) sagen würde:
Ja.
Aaron Paul ist Jesse Pinkman – und zwar für immer.
Aaron Paul spricht wie Jesse Pinkman, Aaron Paul lacht wie Jesse Pinkman, Aaron Paul macht grosse Augen wie Jesse Pinkman.
Sogar in seinem neuen Streifen «Need for Speed», in dem er eigentlich einen Helden spielen müsste, macht Paul den Pinkman.
Paulman – wie ich ihn ab jetzt nur noch nennen werde – spielt erneut einen Jungen aus der Unterschicht. Erneut hat ihm das Leben bös mitgespielt, erneut ist er mehr Opfer als Held.
Und dann immer wieder diese wohlbekannten Laute:
oder ...
und ...
begleitet von gelegentlichem
manchmal auch ...
Als es in «Need for Speed» zur ersten Konfrontation mit seinem Widersacher kommt, steckt sich Paulman die Hände in die Hosentaschen und balanciert auf den Fersen. Eine Szene wie in «Breaking Bad».
Etwas später zieht Paulman die Schultern hoch. Jetzt sieht er wieder aus wie ein Schuljunge, dem bewusst ist, wie einfach die Frage eigentlich wäre, die er gerade nicht beantworten kann. Pinkman lässt grüssen.
Und dann diese treudoofen Augenbrauen. Fehlt nur noch die Abreibung von Walter White.
Der aber kommt nicht. Bryan Cranston ist zu beschäftigt, in anderen Filmen NICHT Walter White zu spielen.
Die über 45 Stunden «Breaking Bad» haben ihre Spuren hinterlassen. Ich weiss nicht, ob es mein Hirn ist, das nichts anderes zulässt, oder Paulmans (fehlende) Schauspielkünste. Und es tut mir leid. Ich mag Paulman. Bei «Top Gear» machte er einen sympathischen Eindruck.
Deshalb bin ich froh, dass er diese für einen Schauspieler höchst beleidigenden Worte nie lesen wird. Ich weiss, was er erwidern würde: