Manchmal muss man sich erst mit einem Raubtier anlegen, um wirklich weltberühmt zu werden: Innert drei Tagen haben sich fast 17 Millionen Menschen die erschreckenden Bilder des Angriffs auf den dreimaligen Surf-Weltmeister Mick Fanning auf YouTube angesehen. Beim Finale der J-Bay Open in Südafrika wurde der 34-Jährige am Wochenende hinterrücks durch einen Weissen Hai vom Brett gerissen. Fanning wehrte ihn mit Faustschlägen ab – und schwamm unverletzt in Sicherheit.
Schon Minuten nach seiner Rettung hat Fanning im Adrenalinrausch ein erstes Interview gegeben. Der Schreck sass ihm noch deutlich in den Knochen: «Ich bin auf einem Trip», wiederholte der australische Überlebenskünstler immer wieder.
Nun, mit etwas Abstand, spricht er im Interview mit seinem Sponsor Red Bull vertiefter über den Tag, der sein Leben für immer verändern wird.
«Es war ein Chaos der Emotionen. Viele Umarmungen, viel Gelächter und noch mehr Tränen. Ein paar Freunde von der Tour besuchten mich, um sich zu versichern, dass ich wirklich noch ganz bin. Wir feierten. Ich fühlte mich so geliebt und erleichtert und doch war es komisch. Wir waren ungefähr acht erwachsene Männer und jeder einzelne hat geweint.»
«Mental bin ich am Boden, aber das wird schon wieder. Gerade denke ich nicht an Contests und Titel, sondern nur an meine Freunde und Familie. Ich kann noch nicht sagen, ob ich je wieder auf das Board steigen werde. Wir werden schon sehen, wie es mir geht. Aber eine Sache ist sicher: Am 19. Juli gehe ich nie wieder Surfen.»
«Die Jungs haben mir schon ein paar gezeigt. Sie sind fantastisch und bringen mich wirklich zum Lachen. Danke an alle, die sie zusammengestellt haben. Auch die liebevollen Nachrichten und die Unterstützung aus aller Welt bedeuten mir sehr viel. Also: Danke!» (dux)