Das hat's wohl noch nie gegeben. Der japanische Fussballstar Keisuke Honda hat das halbe Dutzend voll gemacht – und in jedem Kontinentalverband der FIFA mindestens einen Treffer erzielt.
Das historische Tor schoss Honda beim 1:1 von Botafogo gegen Bangu in Brasilien vom Penaltypunkt aus. Es war bei seinem Debüt für den Traditionsklub aus Rio de Janeiro zugleich der 100. Pflichtspieltreffer seiner Klubkarriere.
Der 33-jährige Honda wurde bei Nagoya Grampus gross und erzielte seine ersten Tore als Profi in Japan. In Europa traf er für den holländischen Klub VVV-Venlo, für ZSKA Moskau und für die AC Milan. Seine Zeit bei den «Rossoneri» war der Höhepunkt der Laufbahn, die ihn weiter nach Mexiko (CF Pachuca) und Australien (Melbourne Victory) führte.
Tore für einen afrikanischen Klub erzielte Honda aus dem einfachen Grund nicht, weil er nie bei einem unter Vertrag stand. Doch an der WM 2010 in Südafrika führte er sein Nationalteam mit Treffern gegen Kamerun und Dänemark in die Achtelfinals. Es waren zwei seiner 37 Tore in 98 Länderspielen für die «Samurai Blue».
Honda bedankte sich nach seinem Tor für Botafogo für die Glückwünsche. Er kündigte dabei gleich auch an, er wolle eines Tages auch noch in der Antarktis spielen und treffen:
Thank you for your supporting. I will keep challenging on my way.
— KeisukeHonda(本田圭佑) (@kskgroup2017) March 16, 2020
And I want to play and score someday in the Antarctic Continent
Da könnte sich Honda bei der Besatzung des deutschen Expeditionsschiffs Polarstern melden, die in ruhigen Momenten auch schon mal den Fussball auspackt.
In der Antarktis wollte schon ein anderer Fussballer spielen: Lutz Pfannenstiel. Der deutsche Torhüter war der erste Fussballer, der bei einem Klub von jedem der sechs Kontinentalverbände unter Vertrag stand, im Gegensatz zu Honda auch in Afrika. Seit Jahren setzt sich Pfannenstiel für den Klimaschutz ein, er plante einst ein Benefizspiel in der Antarktis, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Nach jahrelangen Ankündigungen ist das Projekt aber am Widerstand der dafür zuständigen chilenischen Behörden gescheitert.
Der Bayer, ein fünffacher U17-Nationalspieler, lehnte als junger Mann das Angebot von Rekordmeister Bayern München ab, zu dessen Amateuren zu wechseln. Pfannenstiel wollte unbedingt so rasch wie möglich Profi werden, weshalb er lieber nach Malaysia wechselte. Sein Weg führte ihn an Stationen in England, Südafrika, Finnland, Neuseeland, Albanien, Norwegen, Kanada und Namibia.
Seit Dezember 2018 arbeitet Pfannenstiel als Sportvorstand des Bundesligisten Fortuna Düsseldorf. Unlängst kündigte er jedoch an, diese Arbeit im Sommer niederzulegen.
Pfannenstiel machte persönliche Gründe dafür geltend und verhehlte nicht, dass Angriffe unter der Gürtellinie für die Trennung mitverantwortlich waren. «Die Kritik in den sozialen Medien war sehr persönlich», sagte er und nahm Bezug auf die Entlassung von Trainer Friedhelm Funkel. «Für keinen Menschen ist das schön, wenn man beschimpft wird. Ich bin nie weggelaufen, habe meine Arbeit nicht darunter leiden lassen. Aber auch ich bin keine Maschine, irgendwann muss man eine Linie ziehen.»