Der FC Barcelona und der FC Liverpool sind nicht nur zwei Klubs mit grosser Geschichte, sie erfreuen sich derzeit auch einer exzellenten Form. Die Spanier blieben am Samstag zum 22. Mal in Folge ungeschlagen, die Engländer erweiterten ihre Serie um einen 19. Match ohne Niederlage.
In der heimischen Meisterschaft weist Liverpool sogar den besseren Punkteschnitt als Barcelona auf, doch der erste Meistertitel seit 1990 ist wegen des Widerstands von Manchester City längst noch nicht gesichert. Derweil distanzierte Barcelona die Konkurrenz am Samstag, drei Runden vor Saisonende, schon entscheidend.
Trainer Ernesto Valverde gestand seine Erleichterung, einen Posten auf seiner To-Do-Liste als erledigt abhaken zu können. Seine Spieler erhielten einen Tag frei, bevor der Fokus auf die nächsten Aufgaben gerichtet wurde: den weiteren Verlauf der Champions League mit dem ersten Halbfinal seit 2015 und den Cupfinal Ende Mai gegen Valencia. Bestenfalls mündet der Saisonschlussspurt im dritten Triple der Klubgeschichte nach 2009 und 2015.
Die Stadt Liverpool würde schon ein Titel komplett glücklich machen, nämlich die Meisterschaft, die der Klub seit so langer Zeit nicht mehr gewonnen hat. Die Champions League ist – zumindest für die Fans – eher eine Zugabe. Das hielt die Mannschaft von Jürgen Klopp nicht davon ab, sich souverän gegen Bayern München und den FC Porto bis in den Halbfinal zu spielen. Zum neunten Mal trifft Liverpool im Europacup auf Barcelona. Die bisherigen drei Runden in der K.o.-Phase gewannen die Engländer, zuletzt den Champions-League-Achtelfinal 2007.
Insbesondere im Camp Nou, dem Stadion von Barcelona, kam Liverpool in der Vergangenheit gut zurecht (je zwei Siege und Remis in vier Begegnungen). Klopp gab sich gegenüber «DAZN» auch ziemlich unbeeindruckt von der riesigen Arena. «Es ist auch nur ein Stadion und nicht irgendein Tempel oder sowas.»
Xherdan Shaqiri, der letzte Schweizer Internationale in der Champions League, gastierte schon für einen Halbfinal in Barcelona, 2013 mit Bayern München. Damals kam er zwar nicht zum Einsatz, verfolgte aber von der Bank aus, wie die Münchner 3:0 gewannen und später auch gegen Klopps Dortmund den Final für sich entschieden.
Seit jenem 0:3 hat der FC Barcelona, der mit Luis Suarez und Philippe Coutinho zwei ehemalige Liverpooler in seinen Reihen hat, keines der 31 Champions-League-Heimspiele verloren (28 Siege und 3 Remis). In der laufenden Saison ging er im Europacup noch überhaupt nicht als Verlierer vom Platz. Auch deshalb sagte Klopp: «Wenn du gegen Barcelona spielst, bist du ganz bestimmt kein Favorit. Niemand ist das.» (abu/sda)