Die Montreal Canadiens und die Boston Bruins gehören zu den «Original Six» der NHL, zu den Gründungsteams. Da kommen über die Jahre ganz schön viele Spiele zusammen. 934 Partien sind es bis dato, und die Bilanz ist unausgewogen. Die Canadiens haben 469 Vergleiche gewonnen, die Bruins 351.
Besonders in den Playoffs ist Montreal fast immer besser. 45 Jahre lang und sagenhafte 18 Serien hintereinander gewinnen stets die Canadiens. Doch 1988 schlagen die «Big Bad Bruins» endlich, endlich wieder einmal zu.
Nachdem Boston die Buffalo Sabres eliminiert hat, kommt es in den Finals der Adams Division zum Traditionsduell mit Montreal. Die «Habs» holen sich den Sieg im ersten Spiel – doch es bleibt ihr einziger. Danach dreht Boston auf und holt sich die Serie mit 4:1 Siegen. Der Fluch ist besiegt!
«Jeder fühlt sich unglaublich gut», strahlt Cam Neely hinterher. Wie Steve Kasper erzielt er an diesem Abend zwei Tore. Neely klagt, wie sehr die alte Leier ihn genervt habe: «Wenn dir Tag für Tag jemand sagt, dass wir seit 45 Jahren keine Serie mehr gegen sie gewonnen haben, dann kannst du das irgendwann nicht mehr hören. Jetzt beginnt das Zählen wieder bei Tag 1.»
Auch Bostons General Manager Harry Sinden zeigt sich erleichtert. Das Weiterkommen sei wie eine Befreiung nach all den frustrierenden Jahrzehnten. «Wir haben viel zu oft versagt.»
Die Conference Finals werden danach zu einer engen Kiste. Erst in Spiel 7 fällt die Entscheidung: Boston setzt sich zuhause gegen die New Jersey Devils durch.
Sollte es 1988 gar den ersten Stanley-Cup-Triumph seit 1972 geben? Nein. Die Edmonton Oilers machen einen Strich durch diese Rechnung. Wayne Gretzky führt das Team zum vierten Stanley-Cup-Gewinn in fünf Jahren. Danach verlässt die Nummer 99 Edmonton in Richtung Los Angeles Kings.
Die Boston Bruins müssen sich noch länger auf ihren sechsten Titel gedulden. Erst im Juni 2011 kehrt der Stanley Cup zurück in den US-Bundesstaat Massachusetts. Es ist der bislang letzte Triumph.