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Der zweite Halbfinal war nicht weniger dramatisch als der erste. Tottenham machte in der zweiten Halbzeit aus einem 0:2 noch das fürs Weiterkommen erforderliche 3:2, obwohl in den ersten 45 Minuten nichts auf eine solche Wende hingedeutete hatte. Lucas Moura traf in der 55. und 59. Minute und brachte Tottenham damit wieder ins Spiel. In der 96. Minute krönte der Brasilianer seine Leistung mit dem dritten Tor und machte damit den Erfolg von Tottenham perfekt.
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— Tottenham Hotspur (@SpursOfficial) 8. Mai 2019
Damit trifft Tottenham in seinem ersten Champions-League-Final der Vereinsgeschichte am 1. Juni in Madrid auf Liverpool. Es wird der zweite rein englische Final nach 2008 sein. Damals trafen Manchester United und Chelsea aufeinander.
Fast nichts sprach zur Pause für Tottenham. Matthijs de Ligt (5.) und Hakim Ziyech (35.) hatten Ajax mit 2:0 in Führung gebracht, und die jungen Niederländer kontrollierten die Partie scheinbar problemlos. Tottenham wirkte hilflos, kam kaum mal gefährlich vor das gegnerische Tor. Doch dann erwachten die Engländer, die die letzten drei Partien ohne eigenen Torerfolg verloren hatten. Plötzlich – wie aus dem Nichts – lief es den «Spurs».
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— Tobias Escher (@TobiasEscher) 8. Mai 2019
Da zeigte sich, dass Ajax Amsterdam eben doch eine junge Mannschaft ist. Nachdem die Niederländer lange Zeit wie eine routinierte Equipe agiert hatten, gerieten sie nach der Pause – den grossen Erfolg vor Augen – in starke Bedrängnis, die Ordnung ging verloren und vor allem vergass Ajax, was es auszeichnet. Es überliess das Spieldiktat Tottenham und zog das Pressing nicht mehr so konsequent auf. Die Londoner tauchten plötzlich im Minutentakt gefährlich im gegnerischen Strafraum auf.
Der von Paris Saint-Germain zu Tottenham gekommene Brasilianer Lucas Moura machte mit seinen zwei Toren innerhalb von knapp fünf Minuten aus dem 0:2 ein 2:2. Tottenham war in den zweiten 45 Minuten wie verwandelt, hatte Blut geleckt und suchte den dritten Treffer konsequent. Es entwickelte sie ein offener Schlagabtausch, weil Ajax sich wieder gefangen hatte. Hakim Ziyech traf in der 79. Minute nur den Pfosten. Es hätte die Entscheidung zu Gunsten von Ajax sein Können. Doch das Nervenspiel ging unvermindert weiter. Jan Vertonghen, der ehemalige Ajax-Verteidiger, traf mit einem Kopfball nur die Latte.
In der Nachspielzeit verhinderte Tottenhams Goalie Hugo Lloris mit einer starken Parade das 2:3, bevor er für eine der letzten Aktionen sogar noch selber nach vorne stürmte. Etwas später traf Lucas Moura nach Vorlage von Dele Alli zum 3:2. Es war der Höhepunkt eines verrückten Halbfinals. (zap/sda)
Ajax Amsterdam - Tottenham 2:3 (2:0)
52'000 Zuschauer. - SR Brych (GER). -
Tore: 5. De Ligt 1:0. 35. Ziyech 2:0. 55. Lucas Moura 2:1. 59. Lucas Moura 2:2. 96. Lucas Moura 2:3.
Ajax Amsterdam: Onana; Mazraoui, De Ligt, Blind, Tagliafico; Schöne (60. Veltman), Van de Beek (90. Magallan), De Jong; Ziyech, Tadic, Dolberg (67. Sinkgraven).
Tottenham: Lloris; Trippier (81. Lamela), Alderweireld, Vertonghen, Rose (82. Davies); Sissoko, Wanyama (46. Llorente), Alli; Eriksen; Lucas Moura, Son.
Bemerkungen: Ajax Amsterdam ohne Neres und Bandé (beide verletzt). Tottenham ohne Kane, Winks und Sanchez (alle verletzt). 6. Pfostenschuss von Son. Verwarnungen: 16. Sissoko (Foul). 50. Dolberg (Foul). 76. Rose (Unsportlichkeit). 77. Ziyech (Foul). 95. Onana (Spielverzögerung). (sda)
Wahnsinn!
Was ich aber als neutraler auch schade finde. Ist wie einseitig das SRF kommentiert hat. Es war für Tottenham ein denkwürdiger Abend mit extremen Emotionen. Aber man merkte schnell das man diese Emotionen gar nicht richtig einfangen will, da die Entäuschung über das ausscheiden von Ajax zu gross war.