Nicht von Lausannes Ausrutscher profitieren konnte der erste Verfolger Bern, der sich zu Hause Ambri-Piotta 2:4 geschlagen geben musste. Der SCB ging durch Victor Ejdsell (21.) und Austin Czarnik (39.) zwar zweimal in Führung, doch die Leventiner reagierten jeweils postwendend mit dem Ausgleich. Schliesslich war es Inti Pestoni, der die Gäste mit einer Einzelleistung zum Sieg schoss. Ambris Publikumsliebling luchste Berns Verteidiger Romain Loeffel den Puck ab und bewahrte sein Team mit seinem fünften Saisongoal (zum 3:2) knapp sieben Minuten vor Schluss vor einer 19. (!) Verlängerung in dieser Saison.
Bern - Ambri-Piotta 2:4 (0:0, 2:2, 0:2)
14'523 Zuschauer. SR Tscherrig/Eriksson (SWE), Obwegeser/Humair.
Tore: 21. (20:24) Ejdsell (Nemeth, Czarnik) 1:0. 24. Maillet (Virtanen, DiDomenico) 1:1. 39. (38:13) Czarnik (Vermin, Ejdsell) 2:1. 39. (38:55) Kubalik (Maillet, DiDomenico) 2:2. 53. Pestoni 2:3. 59. Kubalik 2:4 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Czarnik; Kubalik.
Bern: Philip Wüthrich; Untersander, Nemeth; Kreis, Klok; Loeffel, Vermin; Kindschi; Merelä, Czarnik, Ejdsell; Bader, Baumgartner, Scherwey; Marchon, Kahun, Moser; Schild, Schläpfer, Ritzmann; Graf.
Ambri-Piotta: Senn; Heed, Zgraggen; Virtanen, Curran; Dario Wüthrich, Terraneo; Isacco Dotti; DiDomenico, Maillet, Kubalik; Pestoni, Kostner, De Luca; Grassi, Heim, Müller; Bürgler, Landry, Zwerger; Muggli.
Bemerkungen: Bern ohne Lehmann, Lindholm (beide verletzt) und Reideborn (überzähliger Ausländer), Ambri-Piotta ohne Douay (verletzt) und Juvonen (überzähliger Ausländer). Bern von 58:00 bis 58:37 und 58:40 bis 59:56 ohne Torhüter.
Lars Leuenberger hat Fribourg-Gottéron definitiv neues Leben eingehaucht. Der Spengler-Cup-Sieger punktete beim 4:1-Heimsieg gegen den Tabellenersten Lausanne auch im siebenten Meisterschaftsspiel in Folge unter seinem neuen Trainer. Am Ursprungs des Freiburger Exploits gegen den zuvor achtmal hintereinander siegreichen Leader aus dem Waadtland stand ein Blitzstart. Der Schwede Jakob Lilja schoss die Gastgeber nach nur 47 Sekunden in Führung, keine sechs Minuten später erhöhte Maximilian Streule auf 2:0. Lausanne stand im Mitteldrittel knapp vor dem Ausgleich, doch Ahti Oksanen traf nur den Aussenpfosten. Marcus Sörensen (32.) und Yannick Rathgeb (54.) sorgten letztlich für einen in dieser Höhe verdienten Heimsieg, der Gottéron nur noch sechs Punkte von einem direkten Playoff-Platz trennt.
Fribourg-Gottéron - Lausanne 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)
9262 Zuschauer. SR Hürlimann/Ruprecht, Duc/Gnemmi.
Tore: 1. (0:47) Lilja (Rathgeb) 1:0. 7. Streule (Mottet, Nicolet) 2:0. 22. Heldner (Kuokkanen, Glauser) 2:1. 32. Sörensen (Schmid, Wallmark) 3:1. 55. Rathgeb (Walser, Mottet) 4:1.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, keine gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Wallmark; Riat.
Fribourg-Gottéron: Berra; Rathgeb, Gunderson; Sutter, Streule; Diaz, Jecker; Seiler; Sörensen, Wallmark, Schmid; Sprunger, De la Rose, Marchon; Bertschy, Vey, Lilja; Nicolet, Walser, Mottet; Dorthe.
Lausanne: Pasche; Sklenicka, Bayreuther; Heldner, Frick; Glauser, Fiedler; Genazzi, Marti; Riat, Kuokkanen, Oksanen; Bozon, Jäger, Raffl; Pajuniemi, Fuchs, Hügli; Holdener, Prassl, Hammerer.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Dufner (verletzt) und Borgman (überzähliger Ausländer), Lausanne ohne Rochette (krank), Pilut, Suomela und Vouardoux (alle verletzt).
7.0
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
7.0
09.22
7.0
09.23
9
Punkte
2/7
Goals/Assists
24
Spiele
4
Strafminuten
Schnellster Läufer des Teams
Bester Stocktechniker des Teams
Er ist der freundlichste und sensibelste Schillerfalter der Liga.
Er kann in Lausanne Liga-Topskorer werden.
Erwarte an einem guten Abend den besten Spieler der Liga.
Die Behauptung, er sei der beste Spieler der Liga wäre nur mit viel Lokalpatriotismus haltbar. Aber er war wohl der spektakulärste, eleganteste SCB-Ausländer seit dem Wiederaufstieg von 1986 und in Lausanne gehört er in der Klubhistorie in die Spektakel-Klasse von Paul Lawless (1990/91 in der damaligen NLB in der Qualifikation 79 Punkte in 34 Spielen und 16 Punkte in 8 Playoff-Partien). Der freundlichste und sensibelste Schillerfalter der Liga ist an ein einem guten Abend Lausannes auf Denis Malgin. Manchmal kam in Bern mit etwas Boshaftigkeit gar die Frage auf, ob seinem gerne in taktischen Schablonen denkenden Trainer diese Fülle an Spektakel und Kreativität, die sich an keine Position hält, nicht ein wenig unheimlich sein könnte. Und tatsächlich: Im kühler werdenden Klima unter dem taktischen SCB-Zuchtmeister Jussi Tapola hat sich Dominik Kahun in seiner vierten Saison beim SCB erkältet: Am letzten Tag vor Transferschluss wechselt der WM- und Olympiafinalist am 17. Februar samt Vertrag bis 2027 nach Lausanne. Die Frage, die womöglich die Meisterschaft entscheiden wird: Wie lange braucht der Schillerfalter, bis er in Lausanne seine Flügel entfalten und zu mehr als einem Punkt pro Spiel flattern kann? In den Playoffs (7 Spiele/1 Assist) hatte er im letzten Frühjahr seine Form verloren und hat sie beim SCB im Laufe der Qualifikation nicht mehr gefunden (24 Spiele/9 Punkte). Verletzungspech spielte eine Rolle. Aber auch seine Sensibilität: Mit Austin Czarnik hat ihn in Bern ein ausländischer Stürmer aus der Position des ersten Mittelstürmers verdrängt. Nächste Saison wird auch der Amerikaner für Lausanne stürmen. Da wartet «Ego-Pflegearbeit» auf Sportdirektor John Fust und Cheftrainer Geoff Ward. Dominik Kahun stürmt seit vier Jahren in der National League. Er wechselte 2021 aus Nordamerika zum SCB. Der dreifache Deutsche Meister war letzte Saison drittbester Skorer und bester Passgeber der Liga.
F
29 Jahre
2.7.1995
180 cm
79 kg
Weiter nach oben zeigt auch die Formkurve des EV Zug. Die Zentralschweizer feierten mit 3:2 zu Hause gegen Kloten den vierten Sieg de suite. Nach einer frühen 2:0-Führung nach elf Minuten musste der EVZ allerdings noch zittern. Das Siegtor durch den 18-jährigen Verteidiger Ludvig Johnson fiel erst in der Schlussminute. Der Youngster erwischte mit seinem Abschluss Gäste-Goalie Sandro Zurkirchen auf der Stockhandseite. Klotens Trainer Lauri Marjamäki goutierte dies nicht. Der Finne ersetzte Zurkirchen für die letzten 59 Sekunden durch Ludovic Waeber. Die Massnahme verpuffte im Nichts, und Kloten wartet 2025 weiter auf den ersten Auswärtssieg.
Zug - Kloten 3:2 (2:0, 0:1, 1:1)
7039 Zuschauer. SR Kaukokari (FIN)/Staudenmann, Altmann/Bachelut.
Tore: 2. Tobias Geisser (Martschini) 1:0. 12. Kovar (Martschini, Vozenilek) 2:0. 32. Meier (Bernd Wolf, Rehak) 2:1. 49. Schreiber (Grégoire, Meyer/Powerplaytor) 2:2. 60. (59:01) Johnson 3:2.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug, 2mal 2 Minuten gegen Kloten.
PostFinance-Topskorer: Martschini; Aaltonen.
Zug: Genoni; Bengtsson, Johnson; Schlumpf, Carlsson; Muggli, Tobias Geisser; Martschini, Kovar, Vozenilek; Wingerli, Olofsson, Hofmann; Herzog, Senteler, Künzle; Eggenberger, Leuenberger, Wey.
Kloten: Zurkirchen (60. Waeber); Niku, Profico; Grégoire, Bernd Wolf; Sidler, Steve Kellenberger; Sataric; Ojamäki, Aaltonen, Audette; Meyer, Ramel, Schreiber; Derungs, Schäppi, Weibel; Rehak, Smirnovs, Meier; Keller.
Bemerkungen: Zug ohne Biasca, Simion (beide krank), Riva und Stadler (beide verletzt), Kloten ohne Aebi, Diem, Morley, Simic und Steiner (alle verletzt). Kloten ab 59:29 ohne Torhüter.
Die Vergleiche mit den Kantonsrivalen gehören in dieser Saison nicht zur Lieblingsdisziplin des EHC Biel. Mit einem 5:1-Erfolg bei den SCL Tigers setzten die Seeländer nach zuvor nur einem Sieg in fünf Derbys allerdings ein starkes Zeichen. Dass ihnen dies auf fremdem Eis gelang, gleicht einem kleinen Wunder. Seit dem 1:0 am 2. November in Genf reihte Biel zuletzt sieben Auswärtsniederlagen aneinander. Das Bieler Siegtor zum 2:1 erzielte Johnny Kneubühler in der 28. Minute mit einem «Buebetrickli».
Die SCL Tigers verharren derweil im Tief. Für die mit zwei Siegen optimal ins neue Jahr gestarteten Emmentaler war es bereits der fünfte Match in Folge ohne Punktgewinn. Geht es so weiter, droht den Tigers bald der Fall unter den unteren Playoff-Strich.
SCL Tigers - Biel 1:5 (1:1, 0:2, 0:2)
5451 Zuschauer. SR Piechaczek (GER)/Dipietro, Gurtner/Huguet.
Tore: 5. Sablatnig (Cunti, Kneubuehler/Powerplaytor) 0:1. 14. Allenspach (Zanetti, Mäenalanen) 1:1. 28. Kneubuehler (Cunti, Rajala/Powerplaytor) 1:2. 40. (39:10) Hofer (Yakovenko, Sallinen) 1:3. 58. (57:29) Sallinen (Sablatnig) 1:4 (ins leere Tor). 59. (58:59) Rajala (Burren, Grossmann) 1:5.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 6mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Pesonen; Rajala.
SCL Tigers: Charlin; Zanetti, Riikola; Saarijärvi, Paschoud; Guggenheim, Meier; Erni; Rohrbach, Flavio Schmutz, Pesonen; Allenspach, Malone, Mäenalanen; Petrini, Berger, Saarela; Fahrni, Felcman, Julian Schmutz; Lapinskis.
Biel: Säteri; Burren, Grossmann; Stampfli, Yakovenko; Christe, Zryd; Delémont; Hofer, Andersson, Sallinen; Sablatnig, Tanner, Rajala; Greco, Müller, Kneubuehler; Cunti, Luca Christen, Bachofner; Cattin.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Baltisberger (verletzt) und Kristof (überzähliger Ausländer), Biel ohne Blessing, Brunner, Bärtschi, Haas, Heponiemi und Lööv (alle verletzt). SCL Tigers von 57:10 bis 57:29 ohne Torhüter.
Wie bei Fribourg-Gottéron kehrt auch bei den Rapperswil-Jona Lakers der neue Besen gut. Mit der Beförderung von Johan Lundskog vom Assistenz- zum Cheftrainer Mitte Dezember haben die St. Galler wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Im Heimspiel gegen Schlusslicht Ajoie rannten die St. Galler zwar früh einem 0:1-Rückstand hinterher. Letztlich richteten es aber zwei Ausländer. Der Kanadier Tanner Fritz und der Schwede Malte Stromwall erzielten im Schlussdrittel die Tore zum 2:1 und 3:1. Für die Lakers war es der fünfte Heimsieg unter Lundskog und der siebte Sieg aus den letzten neun Spielen.
Rapperswil-Jona Lakers - Ajoie 3:1 (0:1, 1:0, 2:0)
4015 Zuschauer. SR Lemelin (USA)/Stolc (SVK), Francey/Meusy.
Tore: 8. Pedretti (Pilet, Fischer) 0:1. 23. Wick 1:1. 41. (40:26) Fritz (Moy, Maier) 2:1. 55. Strömwall (Wetter, Maier) 3:1.
Strafen: keine gegen Rapperswil-Jona Lakers, 1mal 2 Minuten gegen Ajoie.
PostFinance-Topskorer: Moy; Nättinen.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Maier, Holm; Baragano, Capaul; Djuse, Jelovac; Henauer; Strömwall, Rask, Wetter; Moy, Fritz, Jensen; Wick, Dünner, Lammer; Hofer, Taibel, Zangger; Alge.
Ajoie: Conz; Honka, Fey; Maurer, Brennan; Nussbaumer, Fischer; Thiry, Pilet; Frossard, Bellemare, Nättinen; Hazen, Devos, Pedretti; Robin, Garessus, Bozon; Pouilly, Romanenghi, Veckaktins.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Albrecht, Larsson, Quinn (alle verletzt), Aberg und Nardella (beide überzählige Ausländer), Ajoie ohne Ciaccio, Patenaude, Rundqvist, Schmutz, Turkulainen (alle verletzt) und Palve (überzähliger Ausländer). Ajoie ab 59:37 ohne Torhüter.