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National League: Davos schlägt die Lions und Lausanne verliert

Julian Parree (HCD), links, gegen Yannick Blaser (ZSC), beim vierten Eishockey Playoff Halbfinalspiel der National League zwischen dem HC Davos und den ZSC Lions, am Samstag, 5. April 2025, in der zon ...
Schon wieder gewinnt in der Serie zwischen Davos und dem ZSC das Heimteam.Bild: keystone

Wieder ein Heimsieg: Davos gleicht die Serie aus ++ Fribourg gewinnt in der Verlängerung

05.04.2025, 18:3005.04.2025, 23:48
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Davos – ZSC Lions

Der HC Davos gewinnt mit 3:1 auch das zweite Heimspiel gegen die ZSC Lions und gleicht die Halbfinalserie wieder zum 2:2 aus. Ein starkes Startdrittel reicht gegen enttäuschende Zürcher zum Sieg.

Es hätte das letzte Heimspiel in der grandiosen Karriere des Andres Ambühl sein können. Die Fans verzichteten jedoch wohlweislich auf eine Abschieds-Choreographie für ihre Klublegende. Die Davoser wollen die ZSC Lions noch länger ärgern, und werden dies auch noch für ein drittes Heimspiel am kommenden Donnerstag tun können.

Die Auftritte der beiden Traditionsklubs zuhause und auswärts könnten unterschiedlicher kaum sein. Während die Zürcher in der heimischen Arena eine Macht sind und seit zwei Jahren in den Playoffs den Gegnern nichts zugestehen, tun sie sich in der Höhe des Bündnerlandes überraschend schwer.

Wie Tag und Nacht

Vielleicht gewinnen die ZSC Lions ihre Heimspiele jeweils zu einfach und nehmen es dann auswärts etwas zu locker. Wie schon im Spiel 2 - 0:3 nach 37 Minuten - war der Titelverteidiger und erneute Topfavorit in der ersten Hälfte der Partie nicht bereit.

Andres Ambuehl (HCD), links, gegen Mikko Lehtonen (ZSC), beim vierten Eishockey Playoff Halbfinalspiel der National League zwischen dem HC Davos und den ZSC Lions, am Samstag, 5. April 2025, in der zo ...
Andres Ambühl wird noch mindestens ein Heimspiel bestreiten.Bild: keystone

Der HC Davos ging nach einem Fehlpass von Dean Kukan in der 14. Minute durch das erste Playofftor des 20-jährigen Rico Gredig in Führung. Vier Minuten später doppelte Matej Stransky nach, nachdem Calle Andersson einen Zweikampf hinter dem ZSC-Tor gewonnen hatte.

Bis zum Schluss zahnlos

Die Zürcher brauchten in der ausverkauften Davoser Eiskathedrale zwei überstandene Strafen und ein eigenes Powerplay, um auf Betriebstemperatur zu kommen. In der 36. Minute verkürzte der mustergültig freigespielte Sven Andrighetto in Überzahl. Es war aber deutlich zu wenig, was sie boten.

Filip Zadina (HCD) bejubelt sein 3-1 ins leere Tor beim vierten Eishockey Playoff Halbfinalspiel der National League zwischen dem HC Davos und den ZSC Lions, am Samstag, 5. April 2025, in der zondacry ...
Zadina jubelt nach seinem Treffer.Bild: keystone

Im Gegensatz zum zweiten Spiel, als der ZSC zwischenzeitlich zum 3:3 ausglich, gerieten die Davoser diesmal kaum in Bedrängnis. Selbst in der Schlussphase mit sechs Feldspielern und ohne Goalie blieben die Lions harm- und zahnlos. Stattdessen machte Filip Zadina mit dem 3:1 alles klar. Das Team von Trainer Josh Holden hält sich damit alle Optionen auf den Finaleinzug offen, muss dafür aber mindestens einmal in der Höhle des Löwen gewinnen - wo diese ganz anders auftreten.

Davos - ZSC Lions 3:1 (2:0, 0:1, 1:0)
6547 Zuschauer. - SR Kaukokari (FIN)/Piechaczek (GER), Steenstra (CAN)/Duc.
Tore: 14. Gredig 1:0. 18. Stransky (Andersson) 2:0. 36. Andrighetto (Lehtonen/Powerplaytor) 2:1. 60. (59:26) Zadina (Egli) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Davos, 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Tambellini; Frödén.
Davos: Aeschlimann; Andersson, Jung; Fora, Dahlbeck; Guebey, Gross; Van der Kaaij; Stransky, Ryfors, Tambellini; Knak, Nussbaumer, Zadina; Ambühl, Egli, McShane; Wieser, Gredig, Parrée; Waidacher.
ZSC Lions: Hrubec; Kukan, Geering; Weber, Marti; Blaser, Lehtonen; Ustinkov; Andrighetto, Malgin, Balcers; Frödén, Lammikko, Zehnder; Rohrer, Grant, Riedi; Baltisberger, Sigrist, Baechler; Henry.
Bemerkungen: Davos ohne Barandun, Corvi, Frehner, Kessler, Nordström (alle verletzt), Honka (überzähliger Ausländer) und Lemieux (gesperrt), ZSC Lions ohne Denis Hollenstein, Trutmann (beide verletzt) und Kinnunen (überzähliger Ausländer). ZSC Lions von 58:17 bis 59:26 und ab 59:54 ohne Torhüter.

Fribourg – Lausanne

Dem HC Fribourg-Gottéron fehlt bloss noch ein Sieg, um Qualifikationssieger Lausanne im Halbfinal zu eliminieren. Die Freiburger gewinnen ihr zweites Heimspiel mit 4:3 nach Verlängerung.

Am Donnerstag hatte «Jungsenior» Julien Sprunger in der zweiten Verlängerung die Partie für Freiburg entschieden. Am Samstag reüssierte ein 19-jähriger Teenager: Jan Dorthe, ein Stürmer, der zuvor kaum eingesetzt wurde, überrumpelte in der 82. Minute die Lausanner zum 4:3-Siegtor.

Fribourg-Gotteron, HCFG, Spieler jubeln nach ein Tor (1-0) von Sandro Schmid (HCFG), im vierten Eishockey Playoff Halbfinalspiel der National League zwischen dem HC Fribourg-Gotteron (HCFG) und dem La ...
Fribourg kann über den dritten Sieg im Halbfinal jubeln.Bild: keystone

Gottérons dritter Sieg im vierten Spiel war hochverdient. Die Freiburger hätten schon in der regulären Spielzeit gewinnen müssen: 3:2-Führung zwölf Sekunden vor Schluss, dann gewannen die Freiburger sogar noch das Bully in der eigenen Zone, aber Back Andreas Borgman leistete sich einen unverzeihlichen Fehler. Statt den Puck in hohem Bogen weiss-nicht-wohin zu spielen, spedierte er sie durch die Mitte des Spielfelds. Dort wurde der Puck abgefangen und schliesslich von Damien Riat 4,5 Sekunden vor Schluss zum 3:3-Ausgleich ins Netz gehämmert.

Nicht nur Jungspund Dorthe, auch Julien Sprunger war wieder eine grosse Figur. Sprunger hätte wieder das Siegtor erzielt, wenn nicht Borgman kurz vor Schluss noch gepatzt hätte. Der 39-jährige «ewige» Freiburger erzielte in der 39. Minute das 3:2 - mit einem brillanten Solo übers ganze Feld, das er mit einem feinen Handgelenkschuss ins Lattenkreuz abschloss. Das Goal vom Samstag war Sprungers 400. in der National League. Nur Gil Montandon, Peter Jaks und Roman Wäger erzielten in der NLA mehr Tore als Sprunger - und alle zu einer Zeit, als im Eishockey im Schnitt noch markant mehr Tore fielen. Mit fünf weiteren Toren schliesst Julien Sprunger zu Roman Wäger auf.

Jason Fuchs (LHC), links, und Julien Sprunger (HCFG), rechts, kaempfen sich im vierten Eishockey Playoff Halbfinalspiel der National League zwischen dem HC Fribourg-Gotteron (HCFG) und dem Lausanne HC ...
Noch ist Lausanne nicht k.o.Bild: keystone

Am Dienstag in Lausanne kann der HC Fribourg-Gottéron zum ersten Mal seit 2013 wieder den Playoff-Final erreichen. Meister wurden die Freiburger noch nie. Sie verloren den Final dreimal während der Ära von Slawa Bykow und Andrej Chomutow - plus dann eben noch 2013.

Fribourg-Gottéron - Lausanne 4:3 (1:1, 2:1, 0:1, 1:0) n.V.
9262 Zuschauer (ausverkauft). - SR Lemelin/Ruprecht, Fuchs/Stalder.
Tore: 1. (0:30) Schmid (Borgman, Sörensen) 1:0. 16. Oksanen (Riat, Suomela/Powerplaytor) 1:1. 21. (20:58) Sörensen (Gunderson, Schmid/Powerplaytor) 2:1. 35. Fuchs 2:2. 39. Sprunger (Diaz) 3:2. 60. (59:55) Riat (Sklenicka, Suomela) 3:3 (ohne Torhüter). 82. Dorthe (Walser, Bertschy) 4:3.
Strafen: je 6mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Sörensen; Suomela.
Fribourg-Gottéron: Berra; Sutter, Jecker; Diaz, Borgman; Rathgeb, Gunderson; Seiler; Sörensen, Vey, Schmid; Bertschy, Ljunggren, Lilja; Sprunger, Walser, Marchon; Mottet, Nicolet, Gerber; Dorthe.
Lausanne: Pasche; Glauser, Bayreuther; Heldner, Frick; Fiedler, Sklenicka; Vouardoux, Genazzi; Pajuniemi, Kahun, Fuchs; Riat, Suomela, Oksanen; Rochette, Jäger, Prassl; Rüegsegger, Benjamin Bougro, Jordann Bougro.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne De la Rose, Dufner, Streule und Wallmark (alle verletzt), Lausanne ohne Bozon, Hammerer, Holdener, Hügli, Kuokkanen, Pilut, Raffl (alle verletzt), Marti (krank) und Perlini (überzähliger Ausländer). Lausanne von 58:45 bis 59:55 ohne Torhüter.

Ajoie – Visp

Im Auf-/Abstiegs-Playoff befindet sich erstmals der HC Ajoie, das Team aus der National League, im Vorteil. Die Jurassier gewinnen Spiel 3 gegen Swiss-League-Meister Visp mit 3:2 nach Verlängerung.

Alle drei Spiele in der Ligaqualifikation wurden erst in der Verlängerung entschieden. Spiel 1 hatte Visp gewonnen. Im zweiten Spiel führten die Walliser mit 3:0, ehe sie 4:5 nach Verlängerung verloren. Und im dritten Spiel gelang wieder Visp das erste Tor.

Adam Rundqvist (HCA), rechts, holt sich die Gratulationen an der Bande nach seinem Tor zum 2:1 im drittern Spiel der League Qualification der Eishockey National League zwischen dem HC Ajoie und dem EH ...
Ajoie gewinnt zum zweiten Mal in der Verlängerung.Bild: keystone

Am Ende stand aber fast permanent Ajoie dem Sieg näher. Die Jurassier dominierten das Spiel mit 45:31 Torschüssen. Bis 47 Sekunden vor Schluss führte Ajoie 2:1, dann gelang Visp ohne Goalie durch Jacob Nilsson noch der 2:2-Ausgleich. In der Overtime gelang Pierre-Edouard Bellemare nach 86:10 Minuten das Siegtor.

Am Dienstag stehen sich die beiden Teams wieder im Oberwallis gegenüber.

Ajoie - Visp 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 1:0) n.V.
Pruntrut. - 4983 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stricker/Ströbel, Schlegel/Cattaneo.
Tore: 7. Sandro Forrer (Heinen/Powerplaytor) 0:1. 17. Honka (Devos, Hazen) 1:1. 48. Rundqvist 2:1. 60. (59:13) Nilsson 2:2 (ohne Torhüter). 87. Bellemare 3:2.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Devos; Nilsson.
Ajoie: Ciaccio; Honka, Fey; Fischer, Aeschbach; Maurer, Nussbaumer; Thiry, Pilet; Robin, Bellemare, Romanenghi; Hazen, Devos, Schmutz; Sopa, Garessus, Pedretti; Frossard, Rundqvist, Pouilly.
Visp: Meyer; Pezzullo, Eigenmann; Grossniklaus, Gähler; Marco Forrer, Heinen; Jansen, Fuchs; Riatsch, Ritz, Burgener; Nunn, Nilsson, Brüschweiler; Lurati, Fuss, Sandro Forrer; Schwenninger, Mäder, Wüest.
Bemerkungen: Ajoie ohne Bozon, Brennan, Nättinen, Turkulainen (alle verletzt), Palve und Stukel (beide überzählige Ausländer), Visp ohne Rieder, Ryser (beide verletzt) und Brodecki (überzähliger Ausländer). Visp von 58:11 bis 59:13 ohne Torhüter. (riz/sda)

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HCD, SCB, ZSC und? Diese Klubs wurden schon Schweizer Hockey-Meister
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HCD, SCB, ZSC und? Diese Klubs wurden schon Schweizer Hockey-Meister
HC Davos: 31 Titel, 6 seit 1986; zuletzt Meister: 2015.
quelle: keystone / ennio leanza
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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thomas_54
06.04.2025 08:09registriert November 2015
Wahnsinniges Spiel gestern: Erst geht Gottéron sehr früh in Führung, dann Sprunger mit seinem 400. Tor, Borgman mit dem kapitalen Fehler 5 Sekunden vor Schluss und dann kommt Junior Dorthe in der Verlängerung und haut den sowas von abgebrüht in die obere Ecke.
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JtotheP
06.04.2025 00:44registriert Februar 2018
Fribourg zeigt ungewöhnliche Charakterzüge. Stark.
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Hammock
05.04.2025 20:06registriert September 2023
Der schreckliche Schreihals Hagmann "kommentiert" heute nicht meine favorisierte Partie. Sehr gut.
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    «Ein Sommer-Märchen Anfang Mai» – auch die Medien überschütten den Inter-Goalie mit Lob
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