Im Super-G gab es für Mikaela Shiffrin keinen Ausfall, eine Medaille verpasste sie allerdings deutlich.Bild: keystone
Die Olympischen Spiele von Peking waren bisher alles andere als ein Highlight für Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin schied im Riesenslalom und Slalom, wo sie zu den Topfavoritinnen gehörte, nach wenigen Toren aus und weinte danach bittere Tränen. Im Super-G kam sie immerhin ins Ziel, verpasste als Neunte die Medaillen aber erneut relativ deutlich.
Obwohl sie auch im dritten Rennen in Peking ohne Medaille blieb, zeigte sich Shiffrin nach dem Super-G aber nicht enttäuscht, sondern in erster Linie erleichtert. So gab sie in diversen TV-Interviews einmal mehr einen ehrlichen Einblick in ihre Gefühlswelt und zeigte, wie nah ihr die ausbleibenden Erfolge bei Olympia gehen.
Mikaela Shiffrin über ...
... ihre Albträume vor dem Super-G:
«Es wiederholte sich immer wieder. Die ganze Nacht. Ich wachte auf und schlief dann wieder ein. Es passierte immer wieder: Ich fiel beim fünften Tor aus. Überraschung! Es fühlte sich grauenhaft an.»
Ihr Out im Slalom verfolgte Mikaela Shiffin auch in ihren Träumen.Bild: keystone
... ihre Leistung im Super-G:
«Es fühlt sich grossartig an, mal wieder weiter als das vierte oder fünfte Tor zu kommen. Aber ich fuhr nicht einfach mit dem Gedanken, ins Ziel zu kommen. Ich wollte angreifen. Und ich bin gute Kurven gefahren. Das war etwa das Niveau, welches ich mir ohne Training erwartet hatte. Vielleicht sogar ein bisschen besser.»
So lief der Super-G in Peking:
... ihre bisherigen Spiele in Peking:
«Die letzten Wochen lief es nicht so, wie ich es erwartet hatte. Und damit meine ich nicht unbedingt die Resultate. Ich meine das Gefühl auf dem Ski. Es war anders, wie ich es erwartet hatte. Heute fühlte es sich wieder besser an. Das ist eine grosse Erleichterung.»
Mehr zu Shiffrins schweren Zeiten:
... die Unterstützung vieler Ski-Fans:
«Ich habe das Gefühl, dass ich das nicht verdiene. Es ist unglaublich, wie viele Leute mich kontaktiert haben, um zu versuchen, mich aufzuheitern. Jedes Mal, wenn mir jemand schreibt, denke ich: ‹Du musst nicht für mich deine Zeit verschwenden. Es wird mir wieder besser gehen.› Jetzt gerade schmerzt es einfach wegen des Slaloms und des Riesenslaloms. Diese Enttäuschung ist riesig und viele Leute spüren das. Und ich fühle mich schlecht, dass ich mich selbst und die anderen Leute enttäuscht habe. Ich danke allen Leuten, die mich unterstützt haben. Ich habe nicht genug Zeit, um allen zu antworten und genügend auszudrücken, wie sehr ich diese Worte schätze. Ich hätte nie erwartet, dass Leute in einem solchen Moment so nett sein können.»
Shiffrin bekam auch auf Social Media grosse Unterstützung.Bild: keystone
... die Unterstützung ihres Freundes Aleksander Aamodt Kilde:
«Er ist der tollste Mensch. Dass ich ihn die letzten Wochen sehen konnte, auch wenn es nur aus der Distanz war, erinnerte mich daran, wie viele Dinge es gibt, die einen positiv stimmen. Und wie viel anderes es im Leben gibt, als Skirennen zu gewinnen. Wir sind alle hier, um Medaillen zu gewinnen, aber auch, um mit guter Absicht zu fahren. Aleksander tut das jeden Tag und es ist eine gute Erinnerung daran, wie dankbar wir sein sollten, dass wir das tun dürfen.»
Aleksander Kilde empfing Shiffrin nach dem Super-G im Zielraum.Bild: keystone
Auch nach drei Wettkämpfen sind die Olympischen Spiele von Mikaela Shiffrin aber noch lange nicht vorbei. Die US-Amerikanerin wird in Peking auch bei der Abfahrt und in der Kombination am Start stehen. Vor allem in der Kombi darf sich Shiffrin gute Chancen ausrechnen, doch noch eine Medaille in Peking zu gewinnen. Es wäre ihre vierte bei Olympischen Spielen nach Slalom-Gold in Sotschi 2014 und Riesenslalom-Gold und Kombi-Silber in Pyeongchang. (dab)
Die besten Bilder der Olympischen Spiele 2022 in Peking
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Die besten Bilder der Olympischen Spiele 2022 in Peking
Zum Abschied gibt's wie immer ein riesiges Feuerwerk.
quelle: keystone / wu hong
Schweizer Snowboarder Pat Burgener erobert das olympische Dorf auf TikTok
Video: watson
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