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Olympia 2022: Snowboarder Shaun White verabschiedet sich unter Tränen

United States' Shaun White get emotional after competing in the men's halfpipe finals at the 2022 Winter Olympics, Friday, Feb. 11, 2022, in Zhangjiakou, China. (AP Photo/Gregory Bull)
Shaun White konnte die Emotionen nach seinem letzten Wettkampf in Peking nicht zurückhalten.Bild: keystone

«Vielen Dank, Snowboarden. Du warst die Liebe meines Lebens»

11.02.2022, 08:5911.02.2022, 13:20
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Es war ein letzter Auftritt, der seiner grossen Karriere eigentlich unwürdig ist. Snowboard-Legende Shaun White wurde vor den relativ leeren Zuschauerrängen im Genting Snow Park mit etwas mehr als zwei Punkten Rückstand auf den Schweizer Jan Scherrer im Halfpipe-Final Vierter. Es war der letzte Auftritt des mittlerweile 35-jährigen Olympiasiegers von 2006, 2010 und 2018.

Unter Tränen verabschiedete sich der Kalifornier in China von seinen Konkurrenten und der ganzen Snowboard-Welt: «Ich wollte eigentlich nicht weinen, doch es ist alles superemotional. Vielen Dank, Snowboarden. Du warst die Liebe meines Lebens!»

Shaun Whites emotionales Interview mit NBC.Video: streamable

Wie viel White Snowboardern auf der ganzen Welt bedeutet, ist im Zielraum zu sehen. Allenthalben wird der 15-fache X-Games-Sieger umarmt und geherzt. «Alle anderen haben mir gesagt, dass der Sport und die Tricks ohne mich jetzt nicht so weit wären, wie sie es sind. Das macht mich wirklich glücklich», sagte White.

Mehr zu Scherrers Bronze:

Dies bestätigte auch der Schweizer Bronzegewinner Jan Scherrer: «Für alle, die heute hier gefahren sind, war Shaun ein Kindheitsidol.» Der Deutsche André Höflich meinte: «Shaun White ist der Grösste aller Zeiten. Jeder kennt Shaun White, sogar die Menschen, die sich nicht für Snowboard interessieren.»

Die Emotionen von Shaun White beim letzten Olympia-Auftritt:

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Die Emotionen von Shaun White beim letzten Olympia-Auftritt
Shaun White umarmt seinen Trainer nach seinem letzten Auftritt.
quelle: keystone / dan himbrechts
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White prägte die Szene wie kein Anderer. Das einstige Wunderkind aus Kalifornien gewann 2006, 2010 und 2018 Olympiagold. Wegen seiner Überlegenheit, aber auch seines sportlichen Alleingangs und extravaganten Lebensstils war White für die Mitstreiter lange nicht greifbar. «Er sprang auf einem anderen Level und war auf einem eigenen Planeten. Er war unantastbar», sagte Scherrer.

Der 35-Jährige gilt als bester Snowboarder der Geschichte. Als erster Athlet überhaupt holte er in einem Wettkampf die Maximalbewertung von 100 Punkten. Er erfand legendäre Tricks wie den Double McTwist 1260, einen Doppelsalto mit dreieinhalb Schrauben. Und dies alles, obwohl White mit einem Herzfehler geboren wurde und sich als Säugling zwei lebensrettenden Operationen unterziehen musste.

Obwohl ein vierter Rang zum Abschluss einer Überkarriere als Enttäuschung interpretiert werden könnte, wollte White nicht hadern: «Natürlich hätte ich gerne mehr erreicht: Ich habe einige grossartige Runs gezeigt, doch es lag nicht mehr drin. Es geht aber eigentlich nicht um das Resultat heute, es geht um das Erbe, das ich hinterlasse. Ich bin stolz auf jeden einzelnen Moment.»

Dieses Erbe wird heute auf der ganzen Welt gewüdigt:

Komplett zurückziehen will sich Shaun White jetzt allerdings nicht. Er sagte: «Ihr werdet mich wieder sehen, es beginnt nur ein neues Kapitel.» (abu)

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Die besten Bilder der Olympischen Spiele 2022 in Peking
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Die besten Bilder der Olympischen Spiele 2022 in Peking
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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Resche G
11.02.2022 11:25registriert Februar 2016
Man merkt wie man älter wird... Es bleiben langsam nicht mehr viele aktive Sportler und Idole mit welchen man gross wurde.
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Walti Rüdisüli
11.02.2022 10:07registriert März 2015
Shaun White ist der beste Extremsportler aller Zeiten und mindestens in einer Liga mit Tony Hawk. X-Games UND Winter X-Games Goldmedallist, beides mehrfach. Begründer des McTwist. Hat ein eigenes Game. Transzendeter Sportler und Ikone. Danke für eine unglaubliche Karriere Shaun.
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Gelöscht
11.02.2022 10:52registriert November 2021
Das war echt ansteckend. Ja, auch Männer dürfen mal weinen.
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