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So schlecht können wir mit der Eishockey-WM-Pleite umgehen – und ihr?

epa11372627 Switzerland's Roman Josi looks dejected after loosing the gold medal match between Switzerland and Czech Republic at the IIHF Ice Hockey World Championship 2024 at Prague Arena, in Pr ...
Die Enttäuschung bei Roman Josi und Co. ist ebenfalls gross.Bild: keystone
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So schlecht können wir mit der WM-Final-Pleite umgehen – und ihr?

Die Schweiz hat an der Eishockey-WM trotz eines grossartigen Turniers den langersehnten WM-Titel verpasst und «nur» Silber geholt. So versucht die watson-Redaktion, die Enttäuschung zu überwinden.
27.05.2024, 16:4827.05.2024, 17:16
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Die Niederlage der Schweizer Eishockey-Nati im WM-Final – die dritte nach 2013 und 2018 – hat geschmerzt, und zwar sehr. Eigentlich heisst es doch, dass aller guten Dinge drei sind. Demnach hätte die Schweiz den Final doch endlich mal gewinnen müssen. Hätte die Schweiz endlich mal Weltmeister werden müssen. Zumal der Gegner dieses Mal nicht die Schweden waren und der Titel nach dem grossartigen Turnier durchaus verdient gewesen wäre.

Doch es sollte wieder nicht sein. Knapp unterlagen die Eisgenossen am gestrigen Sonntagabend gegen Gastgeber Tschechien, weshalb sie einmal mehr mit Silber vorliebnehmen mussten. Durch das lange offene Spiel, in dem der erste Treffer erst in der 50. Minute fiel, ist die Enttäuschung noch grösser – nicht nur bei den Akteuren, die auf dem Eis standen, wie Kevin Fiala – sondern auch bei den Fans.

Kevin Fiala kommen beim Empfang in Kloten die Tränen.Video: extern / rest/Keystone-SDA

Deshalb die Frage am Morgen im Büro: «Wie geht ihr so mit sportlichen Niederlagen und Enttäuschungen um?» Schnell wurde klar, dass das Erfolgsrezept bei watson noch niemand so recht gefunden hat. Vielmehr suhlen sich viele im Selbstmitleid, wie Daten-Journalist und Sport-Enthusiast Philipp Reich, der sagt:

«Leider gibt es kein Patentrezept gegen die Sport-Depression. Man kann nur warten, bis sie vorbei ist. Meist dauert das so zwei, drei Tage. Ausser bei der Wimbledon-Final-Pleite von Roger Federer 2019 gegen Novak Djokovic. Dieser Stachel sitzt heute noch – einfach nicht daran denken, lautet die Devise!»

Vielleicht ist es ja immerhin ein Trost, dass es noch schlimmere Niederlagen gab als die gestrige im Eishockey. Dass die Zeit die Wunde der Pleite gegen Tschechien heilt, hofft auch Ex-Walliser und Teilzeit-ZSC-Fan Sergio Minnig:

«Ich schalte den TV ab und gehe schlafen … Am nächsten Morgen sieht die Welt dann meistens wieder anders aus. Falls nicht, wiederhole ich den Punkt 1.»

Ähnlich geht auch Routinier Peter Blunschi, der als Fan der Schweizer Eishockey- und Fussball-Natis schon ganz andere Zeiten miterlebt hat, an die Sache heran:

«Aufstehen, Sägemehl abschütteln, und auf zum nächsten Hoselupf!»

Ganz so positiv können aber nicht alle auf der Redaktion in die Zukunft schauen und die Enttäuschung überwinden. Fast schon düster klingt es bei Eishockey-Experte Adrian Bürgler:

«Wenn man in solchen Angelegenheiten innerlich tot ist, schmerzen solche Niederlagen gar nicht mehr. Das ist bei mir seit dem Wimbledon-Final 2019, als Roger Federer beim Stand von 8:7 und 40:15 im fünften Satz zwei Matchbälle vergab und in der Folge doch noch gegen Novak Djokovic verlor, so. Einfach die Emotionen abschalten, funktioniert wunderbar.»

Auch sein Sport-Kollege Niklas Helbling, der aufgrund seiner deutschen Wurzeln bereits im letzten Jahr einen verlorenen Eishockey-WM-Final zu verkraften hatte und die gewonnene Fussball-WM im Jahr 2014 als letzten grossen Erfolg eines von ihm unterstützten Sport-Teams bezeichnet, ist in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind:

«Das Mittel scheint zu sein, so viele schmerzliche Niederlagen einzustecken, bis man nichts mehr spüren kann. Wer nicht weiss, wie sich Erfolge anfühlen, ist auch im Misserfolg nicht mehr ganz so traurig.»

Der Einzige, der an der Niederlage überhaupt nicht zu kauen hat, ist Reto Fehr. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass er anders als die Hockey-Nati bereits Gold gefunden hat. Oder es hat damit zu tun, dass er als GC-Fan mit der Barrage derzeit ganz andere Sorgen hat. Trotzdem helfen ihm die Grasshoppers aktuell über jeglichen Wehmut hinweg:

«Ich freue mich darüber, dass GC Rekordmeister ist.»

Da dies sonst aber niemandem so richtig hilft, brauchen wir eure Hilfe, liebe User. Deshalb:

Wie geht ihr mit der Enttäuschung des verlorenen WM-Finals um? Schreibt es in die Kommentare!
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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SD1980
27.05.2024 18:07registriert August 2018
Danke, dass ihr mich wieder an Wimbledon 2019 erinnert habt. Dieser Stachel sitzt so tief, weil mit Nole ein ungemein unsympathischer Typ gewonnen hat.

Gestern konnte ich die Niederlage besser verkraften, weil es a) nicht wieder Schweden war, b) die Tschechen besser gespielt haben und c) ich den Tschechen den WM-Titel im eigenen Land von Herzen gönne.

Und klar ist es nicht Gold, um Silber zu gewinnen braucht es auch eine Top-Leistung und das haben sie geliefert.
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Liebu
27.05.2024 18:02registriert Oktober 2020
Ich denke, wenn du alles dafür getan hast, aber der Gegner einfach stärker war, kann ich das problemlos akzeptieren.
Wo ich Mühe habe ist, wenn du an dir selber scheiterst oder nicht alles in die Waagschale geworfen hast. Dann fragst du dich immer, was wäre gewesen wenn.
Ironischerweise gilt dasselbe für Tschechien, die super- Finalspiele spielten, wenn sie trotz ihrem Aufwand verloren hätten, wäre es für sie noch bitterer gewesen.
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Denk Mal
27.05.2024 17:41registriert Juni 2018
Eine WM-Finalpleite wäre es gewesen, wenn die Eisgenossen sang- und klanglos untergegangen wären. Sind sie aber nicht.
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