Die Niederlage der Schweizer Eishockey-Nati im WM-Final – die dritte nach 2013 und 2018 – hat geschmerzt, und zwar sehr. Eigentlich heisst es doch, dass aller guten Dinge drei sind. Demnach hätte die Schweiz den Final doch endlich mal gewinnen müssen. Hätte die Schweiz endlich mal Weltmeister werden müssen. Zumal der Gegner dieses Mal nicht die Schweden waren und der Titel nach dem grossartigen Turnier durchaus verdient gewesen wäre.
Doch es sollte wieder nicht sein. Knapp unterlagen die Eisgenossen am gestrigen Sonntagabend gegen Gastgeber Tschechien, weshalb sie einmal mehr mit Silber vorliebnehmen mussten. Durch das lange offene Spiel, in dem der erste Treffer erst in der 50. Minute fiel, ist die Enttäuschung noch grösser – nicht nur bei den Akteuren, die auf dem Eis standen, wie Kevin Fiala – sondern auch bei den Fans.
Deshalb die Frage am Morgen im Büro: «Wie geht ihr so mit sportlichen Niederlagen und Enttäuschungen um?» Schnell wurde klar, dass das Erfolgsrezept bei watson noch niemand so recht gefunden hat. Vielmehr suhlen sich viele im Selbstmitleid, wie Daten-Journalist und Sport-Enthusiast Philipp Reich, der sagt:
Vielleicht ist es ja immerhin ein Trost, dass es noch schlimmere Niederlagen gab als die gestrige im Eishockey. Dass die Zeit die Wunde der Pleite gegen Tschechien heilt, hofft auch Ex-Walliser und Teilzeit-ZSC-Fan Sergio Minnig:
Ähnlich geht auch Routinier Peter Blunschi, der als Fan der Schweizer Eishockey- und Fussball-Natis schon ganz andere Zeiten miterlebt hat, an die Sache heran:
Ganz so positiv können aber nicht alle auf der Redaktion in die Zukunft schauen und die Enttäuschung überwinden. Fast schon düster klingt es bei Eishockey-Experte Adrian Bürgler:
Auch sein Sport-Kollege Niklas Helbling, der aufgrund seiner deutschen Wurzeln bereits im letzten Jahr einen verlorenen Eishockey-WM-Final zu verkraften hatte und die gewonnene Fussball-WM im Jahr 2014 als letzten grossen Erfolg eines von ihm unterstützten Sport-Teams bezeichnet, ist in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind:
Der Einzige, der an der Niederlage überhaupt nicht zu kauen hat, ist Reto Fehr. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass er anders als die Hockey-Nati bereits Gold gefunden hat. Oder es hat damit zu tun, dass er als GC-Fan mit der Barrage derzeit ganz andere Sorgen hat. Trotzdem helfen ihm die Grasshoppers aktuell über jeglichen Wehmut hinweg:
Da dies sonst aber niemandem so richtig hilft, brauchen wir eure Hilfe, liebe User. Deshalb:
Gestern konnte ich die Niederlage besser verkraften, weil es a) nicht wieder Schweden war, b) die Tschechen besser gespielt haben und c) ich den Tschechen den WM-Titel im eigenen Land von Herzen gönne.
Und klar ist es nicht Gold, um Silber zu gewinnen braucht es auch eine Top-Leistung und das haben sie geliefert.
Wo ich Mühe habe ist, wenn du an dir selber scheiterst oder nicht alles in die Waagschale geworfen hast. Dann fragst du dich immer, was wäre gewesen wenn.
Ironischerweise gilt dasselbe für Tschechien, die super- Finalspiele spielten, wenn sie trotz ihrem Aufwand verloren hätten, wäre es für sie noch bitterer gewesen.