Kevin Fiala wird von seinen Emotionen übermannt.Video: extern / rest/Keystone-SDA
27.05.2024, 15:0727.05.2024, 16:46
Trotz der Niederlage im WM-Final vom Sonntagabend gegen Tschechien wurde die Schweizer Eishockey-Nati in Kloten von Hunderten Fans empfangen und gefeiert. Doch die Stimmung des Anhangs in der Swiss Arena wollte trotz mehrerer Tröstungsversuche nicht so recht auf das Team übergehen. Zu gross war die Enttäuschung bei den Spielern, so kurz nach der knappen 0:2-Niederlage gegen den WM-Gastgeber.
Kevin Fiala ringt um Worte:
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Allen voran Kevin Fiala hatte mit seinen Emotionen zu kämpfen. Als der wertvollste Spieler des Turniers (MVP) kurz nach einem Rückblick auf die Spiele der Schweizer Nati ans Mikrofon trat, kamen ihm die Tränen. «Ich bin gestern wirklich sehr traurig gewesen, das jetzt nochmal zu sehen, tut extrem weh», erzählte der 27-Jährige, bevor er das Interview abbrechen musste.
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Video: watson
Auch Trainer Patrick Fischer stockte mehrmals, als er sich wie schon zuvor Leonardo Genoni und Roman Josi für die Unterstützung der Fans bedankte. Zu seiner Mannschaft sagte er: «Das sind Riesenhelden. Für mich seid ihr alle Weltmeister. Ich kann mich nur bedanken.» Die Nati werde nicht aufgeben, «aktuell brennt es im Herzen, aber wir machen weiter».
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Mit Roman Josi wurde bereits direkt nach dem Spiel einer der Schweizer NHL-Stars von seinen Emotionen übermannt. «Wir können uns nicht genug bedanken für den Support. Wir hätten den Titel so gerne nach Hause gebracht für die Schweiz.»
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Es dürfte bei den Spielern noch eine Weile gehen, bis die Enttäuschung über die verpasste Chance dem Stolz über das Erreichte weicht. Denn auch der Gewinn der Silbermedaille dank einiger toller Leistungen darf durchaus als Erfolg gewertet werden. (nih)
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Der Liveticker zum Nachlesen
Die Schweizer Fans skandieren Kevin Fialas Namen, woraufhin dieser nochmal nach vorne tritt und zum Abschluss noch eine Welle mit den Fans macht. Der Schmerz über den verlorenen Final ist ihm aber nach wie vor anzusehen – in Feierlaune ist der 27-Jährige ganz und gar nicht.

Bild: IMAGO/ActionPictures
Die Spieler hätten ihn wohl lieber am gestrigen Abend gehört. Damit ist die Medaillenfeier in Kloten bereits wieder vorbei. So richtig ging die gute Stimmung der Fans nicht auf das Team über – die Enttäuschung ist bei vielen noch immer viel zu gross.
«Das sind Riesenhelden. Für mich sind sie Weltmeister, ich kann mich nur bedanken.»
Der Trainer wird von «Hopp Schwiiz»-Rufen unterbrochen, bevor er fortführt: «Wir werden nicht aufgeben. Aktuell brennt es im Herzen, aber wir machen weiter.»
Christoph Bertschy war wohl dafür verantwortlich: «Es ist einfach ein geiler Song. Es kamen viele gute Vorschläge von den Fans und im Team haben wir entschieden, dass wir den wollen.»
Jetzt kommt die Stubete Gäng auf die Bühne, um den Torsong noch ein 36. Mal zum Besten zu geben.
«Wir sind sehr dankbar für den Empfang hier. Ich bin gestern wirklich sehr traurig gewesen, das jetzt nochmal zu sehen tut extrem weh.» Dem wertvollsten Spieler der WM kommen beim Sprechen die Tränen und er muss das Interview abbrechen.

«Ein ganz grosses Merci. Grossartig, der Empfang. Wir waren gestern sehr enttäuscht, hätten den Pokal sehr gerne mitgebracht. Aber die Unterstützung in Prag, aber auch aus der Schweiz, haben wir immer gespürt in den letzten beiden Wochen. Wir schätzen das wirklich sehr.»

Bild: IMAGO/justpictures.ch
Den Spielern ist die Enttäuschung schon noch anzusehen, anders ist dies bei den Fans, welche ihre Silber-Helden lautstark feiern und möglicherweise auch etwas trösten wollen.

«Gefeiert haben wir nicht mehr. Die Enttäuschung und der Frust waren zu gross. Im Flugzeug war es ruhig, aber jetzt ist es Zeit, den Fans, danke zu sagen.»
Die Interpreten des Torsongs Richi, der in Prag und Ostrava häufig zu hören war – nur leider im Final nicht – sind ebenfalls in Kloten zugegen. Ob sie auch noch einen Auftritt haben?
Am Tag nach dem Final veröffentlichte das SRF die Zuschauerzahlen der Schweizerspiele. Während der Gruppenphase sahen durchschnittlich noch 280'000 Personen zu, im Viertelfinal gegen Deutschland waren es dann bis zu 513'000 Schweizerinnen und Schweizer, die den Fernseher einschalteten. Übers Wochenende wurden diese Zahlen jedoch noch einmal deutlich übertroffen: Den Halbfinal gegen Kanada sahen bis zu 875'000 Personen, beim Final schalteten bis zu 1'115'000 ein. Dazu kamen im Spiel gegen Tschechien 370'000 Streamstarts online.
Hier verfolgst du den Empfang von den Silber-Helden im Liveticker und im Stream.
Eismeister Zaugg findet schon:
Am Abend nach dem Final überwog ganz klar die Enttäuschung über die verpasste Chance – wie sieht es nun aus, da die Spieler und der Staff die Niederlage immerhin etwas verdauen konnten?
Am Sonntagabend unterlag die Schweiz in ihrem dritten WM-Final im Eishockey den Tschechen 0:2. Für den Gewinn der Silbermedaille werden die Eisgenossen am Montagnachmittag in der Klotener Swiss Arena empfangen und gefeiert.
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