In Abwesenheit der nach wie vor verletzten Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova brachte Brignone ihre Halbzeitführung auf der «Panoramapiste» zwischen Niederösterreich und der Steiermark in beeindruckender Manier ins Ziel. Mit der zweitschnellsten Laufzeit baute die Italienerin den Vorsprung gar noch aus und distanzierte die Konkurrenz um 57 Hundertstel und mehr.
Für Brignone war es der 29. Weltcupsieg, der 14. im Riesenslalom. Sie rehabilitierte sich für den Ausfall in Killington und übernahm mit dem zweiten Saisonsieg nicht nur die Führung in der Disziplinenwertung, sondern auch die Leaderposition im Gesamtweltcup. Die Schwedin Sara Hector und die Neuseeländerin Alice Robinson komplettierten das Podest am Hirschenkogel.
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— Eurosport IT (@Eurosport_IT) December 28, 2024
Gerne zum 94. Mal auf ein Weltcup-Podest gestiegen wäre Lara Gut-Behrami – und dies ausgerechnet an jenem Ort, wo sie vor exakt 16 Jahren zum ersten Mal in der Basisdisziplin in die Top-3 gefahren ist. Bei Halbzeit nahm sie als Zweite und mit nur 15 Hundertstel Rückstand auf Brignone gar ihren 46. Weltcupsieg ins Visier. Mit einem groben Schnitzer nach rund 30 Sekunden Fahrzeit fiel die Tessinerin jedoch aus der Entscheidung. Sie blieb mit dem Arm an einem Tor hängen und kam beinahe zum Stillstand. Am Ende musste sich die 33-Jährige mit 93 Hundertstel Rückstand auf das Podest und Platz 9 begnügen.
Auch wenn es nach dem Verzicht auf den Start in Sölden und Platz 13 in Killington der nächste Dämpfer im Riesenslalom war, bleibt zu konstatieren, dass Gut-Behrami nach zuletzt drei Podestplätzen in Super-G und Abfahrt in Form ist.
Eine leise Enttäuschung setzte es für Camille Rast ab. Die Dritte von Killington kam weder im ersten noch im zweiten Lauf so richtig in Fahrt und fuhr nur auf Platz 17. Damit musste sie die Führung im Gesamtweltcup an Brignone abgeben. «In Semmering hatte ich schon immer Mühe», sagte sie nach dem Rennen. Heute habe sie die richtige Einstellung nicht gefunden. «Im ersten Lauf wollte ich zu viel. Im zweiten Lauf hat die Aggressivität ein wenig gefehlt.» Druck verspüre sie aber auch im Hinblick auf den Slalom vom Sonntag keinen. «Ich werde einfach versuchen, mein Bestes zu geben und dann schauen wir, was herauskommt.»
Mit Wendy Holdener (21.), die nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war, und Simone Wild (24.) klassierten sich zwei weitere Schweizerinnen in den Punkten. Michelle Gisin verzichtete auf einen Start, Andrea Ellenberger fehlte nach ihrer im Training erlittenen Verletzung. Sie fällt mit einem Unterschenkelbruch für den Rest der Saison aus. (nih/sda)