Während in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit einem «Marsch der Würde» der Opfer der Massenproteste vor einem Jahr gedacht wird, haben Spezialeinheiten im ostukrainischen Charkow mit einer «Anti-Terror-Operation» begonnen.
Beim Anschlag während des «Marsch der Einheit» sind zwei Menschen ums Leben gekommen, mindestens neun wurden verletzt. Zunächst hatten die Behörden von drei Toten gesprochen, diese Zahl dann aber nach wenigen Stunden nach unten korrigiert.
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP sah zwei Leichen, die auf dem Boden lagen und mit ukrainischen Flaggen abgedeckt waren. Der Sprengsatz sei aus einem fahrenden Auto in die Menschenmenge geworfen worden, teilte die Staatsanwaltschaft unter Berufung auf Augenzeugen mit. Die Polizei bezeichnete die Tat als Terroranschlag, ohne nähere Angaben zu machen.
Nun ist es zu ersten Verhaftungen gekommen: «Vier an der Sprengung wurden festgenommen und zahlreiche Waffen, darunter ein Granatwerfer, sichergestellt», teilte der Sicherheitsrat in Kiew am Sonntag örtlichen Medien zufolge mit.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat ein «Marsch der Würde» in Erinnerung an die Opfer der prowestlichen Massenproteste vor einem Jahr begonnen. Zu dem Gedenken hatte Präsident Petro Poroschenko mehrere Staatschefs anderer Länder eingeladen.
Zu Beginn der Veranstaltung ging Poroschenko am Sonntag mit den Ehrengästen sowie Tausenden weiteren Teilnehmern an Gedenkstätten für die Opfer vorbei in Richtung Maidan (Unabhängigkeitsplatz). Viele Teilnehmer schwenkten die ukrainische Nationalflagge, einige trugen Plakate mit der Aufschrift «Wir sind Europa» oder «Ruhm den Helden».
Im Zentrum der Millionenstadt waren bei den Protesten gegen den damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch mehr als 100 Menschen getötet worden. (sda/dpa/reu/afp)