Ein Blick in den Twitter-Feed der Ukrainerin Valentina Lisitsa zeigt unmissverständlich, wo ihre Sympathien im Ukraine-Konflikt liegen: Sicher nicht bei der ukrainischen Führung um den Präsidenten Petro Poroschenko. Diesen rückt sie mit Bildern und Worten in die Nähe der Nazis. Für die Maidan-Bewegung findet sie in ihren zahlreichen Tweets vorwiegend abfällige Worte.
Abseits von Twitter arbeitet Valentina Lisitsa aber als Pianistin und in dieser Funktion sollte sie am Mittwoch mit dem Symphonieorchester von Toronto in der kanadischen Grossstadt auftreten. Dort ist ihr die Kreml-Propaganda nun aber zum Verhängnis geworden. Das Orchester sagte das Konzert ab, wie die New York Times meldete. Der Orchester-Chef gibt in der Zeitung an, die Tweets der Pianistin hätten die Grenze zur Intoleranz überschritten.
Sie machte sich beispielsweise über ukrainische Lehrer in Volkstracht lustig, die sie mit afrikanischen Stämmen verglich.
New school year begins in Odessa with teachers forced to wear Ukrainian tribal dress, a truly European custom :) pic.twitter.com/Z5cRGtnU7T
— NedoUkraïnka (@ValLisitsa) August 28, 2014
French "comedian" Dieudonne show closed for inverted Nazi salute. Ukrainian Maidan comedy show goes on. EU applauds. pic.twitter.com/P4rbsTYy7S
— NedoUkraïnka (@ValLisitsa) June 1, 2014
THE GODS OF MAIDAN ARE THIRSTY AND DEMAND NEW HUMAN SACRIFICES IN ORDER TO BE APPEASED.
— NedoUkraïnka (@ValLisitsa) April 15, 2014
Das Orchester wollte die Absetzung im Stillen über die Bühne bringen – doch das liess sich Lisista nicht gefallen. Die Pianistin ging an die Öffentlichkeit und rief ihre Fans in einem langen Facebook-Eintrag auf, gegen die «Zensur» beim Symphonieorchester zu protestieren und für ihre Redefreiheit zu kämpfen. Sie argumentiert unter anderem, sie mache auf die Sympathien von einigen Regime-Leuten für Neonazis aufmerksam.
Dear friends,
I need your help!
Please make a stand with me for the freedom of speech! https://t.co/7Aep5ajkAO pic.twitter.com/Owi6uP4Cg2
— NedoUkraïnka (@ValLisitsa) April 6, 2015
(trs)