Wer sind die Menschen, die in den Sozialen Medien gegen Flüchtlinge hetzen? Die etwa auf Facebook Sätze raushauen wie: «In Buchenwald, Auschwitz und Sachsenhausen ist noch genug Platz».
Reporter von «Spiegel TV» haben den Verfasser dieses Kommentars ausfindig gemacht und nachgefragt, warum er so etwas schreibt:
Der Mann hinter dem Kommentar hat keine Ausbildung, keinen «richtigen» Job – und die Flüchtlinge sind schuld an diesem Leben, weil – ja, weil er ja nicht schuld daran ist. Es entsteht ein Bild eines Menschen, der es in unserer Gesellschaft zu nichts gebracht hat – ein «Verlierer».
Unter den zahlreichen watson-User-Kommentaren zum Video sticht vor allem einer heraus:
«Müssen wir den Menschen hinter den Hasskommentaren mehr Liebe schenken?», fragten wir in einem nächsten Beitrag die Community. Hier eine Zusammenstellung der interessantesten Beiträge:
Viele Kommentatoren wollen gar nicht helfen. Wieso auch? User UnFayemous will in erster Linie nicht, dass Meinungen wie die obige weiterverbreitet werden. Wenn es nach ihm ginge, müssten wir solchen Facebook-Hetzern «einfach mehr ‹nicht Beachten› schenken», statt Liebe entgegenzubringen. Und weiter:
Für User mirandam ist die Frage nach mehr Liebe im Leben eines solchen Hasskommentators egal, die Sachlage ist für ihn klar:
dracului kann ein solches Verhalten nicht entschuldigen. Er kommentiert:
Einen konkreten Vorschlag, wie solche Hasstiraden ausgelöscht werden können, hat User Anno1893 – auch wenn es nur Wunschdenken ist:
Sonst sehe er keine Lösung. Schliesslich könne man nicht jeden Mainstream-Hater aufspüren und ihm erklären, «wie stumpf und dumm» seine Einstellung sei.
Aber wer bestimmt denn, wer stumpf und dumm ist? Laut User skorpi müssten wir uns als Erstes selbst reflektieren:
Seiner Meinung nach wolle fast niemand einfach nur ‹böse› sein.
Geht es nach Rhabarber, lautet die Zauberformel:
Der Mensch als solches würde heutzutage nur noch über Aussehen, Job, Geld und Status definiert, anstatt über Charakter und Verhalten.
Ganz vorurteilsfrei können allerdings nicht alle an solche Facebook-Posts herantreten. fischbrot fordert:
TanookiStormtrooper fügt dem Kommentar bei: «Das Internet zu kappen wäre vermutlich nützlicher als das Fernsehen.» Wie viele andere schlägt auch er vor, mal einen Nachmittag lang mit Flüchtlingen zu verbringen und sich ihre Situationen anzuhören, um aufgeklärt zu werden, warum sie hier sind.
blueberry muffi plädiert dafür, mit Fakten an solche Kommentare heranzugehen:
Auch SeKu ist für schlagende Argumente ...
... kasivogra für Diskussion auf Augenhöhe:
Seiner Meinung nach wäre schon alleine die Floskel «nach unten treten» nicht angebracht. «Wie singen die Ärzte so schön: ‹Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe. Deine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit.›»
Er schliesst ab mit:
(lis)