Hast du dich schon mal gefragt, warum man tote Spinnen immer mit zusammengezogenen Beinen findet? Es hat mit ihren Muskeln zu tun – und eine Gruppe von Ingenieuren an der Rice University in Houston im US-Bundesstaat Texas macht sich genau diese Eigenschaft für eine neue Erfindung zunutze. Aber schau doch selbst (ausser du hast Angst vor Zombie-Spinnen-Robotern 😜).
«Spinnen sind nützlich, sogar wenn sie tot sind!» Denn: Zufälligerweise sind Spinnen nach ihrem Ableben die perfekten natürlichen Greifwerkzeuge. Das fand ein Ingenieur-Team an der Rice Universität heraus, nachdem sie eine tote Spinne untersucht hatten, die sie in ihrem Labor gefunden hatten. Sie hatten sich gewundert, wieso Spinnen eigentlich immer ihre Beine zusammenziehen, wenn sie sterben.
Spinnen haben keine Muskelpaare, sondern nur Beugemuskeln. Um ihre Beine wieder zu strecken, verwenden sie Druck, den sie in ihrem Körperinneren erzeugen. Das können sie nach dem Tod nicht mehr, deshalb ziehen sich die Beine zusammen.
Mit Spritzen ist es Forscherinnen und Forschern nun aber gelungen, den Druck im toten Spinnenkörper wieder zu erhöhen, und siehe da: Die Beine spreizten sich wieder. Es habe direkt beim ersten Nadelstich funktioniert, berichtet das Team.
Für das neue Forschungsfeld haben die Wissenschaftler bereits einen Namen: «necrobotics» oder deutsch Nekrobotik. Das Präfix «Nekro-» kommt aus dem Griechischen und steht für «tot». Die Spinnen sind und bleiben tot, betonen die Ingenieure. Man instrumentalisiere nur ihren Körper.
Angewendet werden könnten die toten Spinnen gemäss den Forschern vor allem als Greifwerkzeuge beim Zusammensetzen und bei der Montage von Mikroelektronik. Ausserdem seien die Spinnenkörper natürlich kompostierbar, dadurch könne man Abfall vermindern. Und Ressourcen schonen. (lzo)