In einer repräsentativen Umfrage mit 1011 Teilnehmenden von comparis.ch geben sich Schweizerinnen und Schweizer optimistisch. Rund 45 Prozent der Befragten rechnen mit einer verbesserten persönlichen finanziellen Situation bis 2029. Bei den 18- bis 35-Jährigen sind es sogar 70 Prozent. Jede dritte junge Person geht sogar von einer viel besseren Situation 2029 aus, bei den 36- bis 55-Jährigen und den über 56-Jährigen sind es mit 17 bzw. 5 Prozent deutlich weniger.
«Der erste volle Lohn, die ersten Karriereschritte und die damit verbundenen Möglichkeiten sind nach wie vor ein Booster für die finanzielle Zuversicht. Die grossen Probleme unserer Zeit trüben dieses Bild wenig, da alle Befragten auch die Corona-Pandemie sowie die wirtschaftlichen Auswirkungen erlebt und gesehen haben: Auch wenn es mal abwärtsgeht, geht es danach wieder aufwärts», glaubt Finanz-Experte Michael Kuhn.
Frauen äussern sich bei der Umfrage deutlich pessimistischer zu ihrer finanziellen Zukunft als Männer. Nur 14 Prozent der weiblichen Befragten erwarten in den nächsten fünf Jahren eine bessere finanzielle Situation. Im Vergleich zu 24 Prozent bei den befragten Männern, eine pessimistische Zukunftsvision, die wohl weiterhin stark mit der fehlenden Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt in Verbindung gebracht werden kann.
Kuhn: «Frauen arbeiten öfter Teilzeit als Männer, haben im Durchschnitt tiefere Einkommen, erhalten weniger Rente, sind überdurchschnittlich von Altersarmut betroffen und zwei von drei Ergänzungsleistungsbeziehenden sind weiblich. Entsprechend sind mehr Frauen als Männer skeptisch bezüglich der finanziellen Zukunft.»
Eine weitere signifikante Rolle spielt bei der Einschätzung der finanziellen Zukunft das Bildungs- sowie Lohnniveau. 22 Prozent Befragte mit hohem Bildungsniveau glauben, dass ihre finanzielle Situation bis 2029 sehr viel besser sein wird. Verglichen mit nur gerade 14 Prozent bei Befragten mit niedrigem oder mittlerem Bildungsniveau.
Zusätzlich zum Bildungsniveau kommt das Lohnniveau als Faktor dazu. Befragte mit einem bereits höheren Lohnniveau sind der Zukunft positiver gestimmt. Mehr als die Hälfte der Befragten mit einem Einkommen über 4000 Franken rechnen damit, dass ihre finanzielle Situation in naher Zukunft besser wird. Im Gegensatz dazu rechnen Menschen im Tieflohnsektor mit 36 Prozent gleich oft mit einer Verbesserung wie einer Verschlechterung.
Die Personen, welche sich in der Umfrage pessimistisch zu ihrer finanziellen Zukunft geäussert haben, heben vor allem steigende Krankenkassenprämien und höhere Mietzinsen als Sorgen hervor.
«Die Wohnungs- wie auch die Gesundheitskosten werden hoch bleiben bzw. weiter steigen. Eine nachhaltige Entlastung ist bei beiden Themen nicht in Sicht. Entsprechend gross bleibt die Auswirkung dieser beiden Kostenpositionen auf die finanzielle Zufriedenheit der Schweizer Bevölkerung», sagt Kuhn.
Seit der letzten Umfrage im Dezember 2019 stieg der Anteil der Personen, welche ihr Geld in Anlagen investieren, von 15 auf 22 Prozent. Speziell bei jungen Menschen ist der Anteil der Investor:innen mit 33 Prozent überdurchschnittlich hoch.
«Ein Teil der Jüngeren hat ein unverkrampftes Verhältnis zum Investieren freier Mittel in Kryptowährungen, Aktien und andere Anlagen. Das liegt auch an den einfach zu nutzenden Finanz- bzw. Investment-Apps, mit denen Geld per Bildschirmberührung in eine andere Währung getauscht oder in Wertschriften wie ETFs investiert werden kann», glaubt der Experte.
Ausserdem spart die Altersgruppe zwischen 18 und 35 Jahren ihr frei verfügbares Geld auch öfter als die älteren Generationen. «Einerseits haben Jüngere ein tieferes Einkommen und erreichen mit monatlichem Sparen von einigen Hundert Franken eine hohe Sparquote. Andererseits legen die unter 34-Jährigen vor allem Geld für Reisen, Ausbildung, Wohnen, das erste Auto, aber auch für unvorhersehbare Ausgaben auf die Seite», so Finanz-Experte Kuhn weiter.
Ist nicht in Sicht.
Wie soll eine Entspannung stattfinden, wenn ein grosser Teil der National- und Ständeräte bei diesen zwei Themen gegen die Bevölkerung arbeiten oder schlicht passiv bleiben.
Wir werden mit Miete und Krankenkassenprämien abgemolken. Scheint ja niemanden zu stören.
Interessant wäre die Entwicklung der Zahlen zu den Vorjahren bzw 2019 wie im Abschnitt zu den Investitionen.
Weil immer weniger Männer heiraten wollen?