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Vierfachmord von Rupperswil: «Aktenzeichen XY»-Dreh startet Ende Woche 

Vierfachmord von Rupperswil: «Aktenzeichen XY»-Dreh startet Ende Woche 

Nun ist es definitiv: Der Vierfachmord von Rupperswil geht im Juni auf Sendung. Die Dreharbeiten finden Ende Woche im Ausland statt.
12.04.2016, 17:2512.04.2016, 17:40
Mario Fuchs und Jürg Krebs / az
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Die ZDF-Kultsendung «Aktenzeichen XY ungelöst» strahlt den Vierfachmord von Rupperswil definitiv am 8. Juni aus. Das bestätigt Margit Preiss, Sprecherin der mit den Aufnahmen beauftragten Produktionsfirma der «Aargauer Zeitung».

Rudi Cerne, Moderator von «Aktenzeichen XY ungelöst».
Rudi Cerne, Moderator von «Aktenzeichen XY ungelöst».
bild: zdf

Die Dreharbeiten würden Ende Woche beginnen und circa zehn Tage dauern. Gedreht wird in Deutschland, und zwar im Raum München und Fürstenfeldbruck. Es sei «ausführlich recherchiert» worden, hält Margit Preiss fest. Zu Hilfe gezogen wurden die Schweizer Behörden, die im Fall des Vierfachmords von Rupperswil zuständig sind.

Federführend ist die Staatsanwältin Barbara Loppacher. Damit seien die Vorbereitungen für den Filmfall abgeschlossen. Nun machen sich gemäss Preiss die Regie und die Castingabteilung an die Besetzung der Rollen.

Den Kontakt mit den Aktenzeichen-Machern hat die Aargauer Kantonspolizei Anfang Januar gesucht. XY-Redaktionsleiterin Ina-Maria Reize-Wildemann erklärte: «Die Kripo hat uns sehr früh über den Fall informiert. Wir sind dann mit dem Sachbearbeiter übereingekommen, dass sie erst mal alles sortieren und ihre Arbeit machen und wir uns danach wieder austauschen wollen, ob sie unsere Hilfe brauchen könnten».

Dies war nach der Medienkonferenz von Mitte Februar der Fall, wo Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei über den Stand der Ermittlungen informierten.

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Vierfachmord von Rupperswil AG
Barbara Loppacher, leitende Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau, informiert wahrend der Medienkonferenz zum Tötungsdelikt Rupperswil.
quelle: keystone / alexandra wey
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Und so laufen Recherchen zu einem «XY ungelöst»-Fall ab: Neun Journalistinnen und Journalisten gehören dem Redaktionsteam an. Sie dürfen erst über einen Fall berichten, wenn die Staatsanwaltschaft ihr definitives Einverständnis gegeben hat. Anschliessend rückt ein Reporter aus, um den Fall vor Ort zu recherchieren.

Er führt Gespräche mit den Ermittlern, selten auch mit Angehörigen. Besichtigt in Begleitung von Polizisten den Tatort. Aus diesen Recherchen und in Zusammenarbeit mit den Ermittlern und einem Dramaturgen erstellt er dann ein Drehbuch.

Am 21.Dezember 2015 waren Carla Schauer (48) und deren Söhne Dion (13) und Davin (19) sowie dessen Freundin (21) im Einfamilienhaus an der Lenzhardstrasse 53 in Rupperswil ermordet worden. Die Opfer wurden gefesselt, erstochen und dann angezündet. 

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Das haben die Ermittler über den Fall preisgegeben:

  • 250 Hinweise sind eingegangen.
  • 110 Einvernahmen wurden bislang gemacht.
  • 6 Dashcams wurden nach dem Aufruf ausgewertet.
  • DNA-Spuren wurden sichergestellt, nach wie vor wurde aber niemand verhaftet.
  • Das Motiv ist weiterhin (noch) nicht erkennbar. Weiterhin wird in alle Richtungen ermittelt.
  • 100'000 Franken Belohnung setzt die Staatsanwaltschaft in Absprache mit dem Justizdepartement aus.
  • Carla Schauer hat am Mordtag 9850 Franken am Schalter abgehoben, in Stückelungen: 6 mal 1000 Franken, 11 mal 200 Franken, 11 mal 100 Franken, 11 mal 50 Franken sowie am Bankomaten 1000 Euro bezogen.
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5 perfekte Schweizer Morde

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Heute um 14 Uhr kommt es zu einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz zum Vierfachmord in Rupperswil. (Bild: Kapo AG)
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(aargauerzeitung.ch)

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