Elf Tage vor dem Referendum über eine Loslösung Schottlands von Grossbritannien haben in einer Umfrage erstmals die Befürworter der Unabhängigkeit in Führung gelegen. Mit 51 zu 49 Prozent liegt das Resultat allerdings im statistischen Fehlerbereich.
In der Untersuchung des Instituts YouGov für die Zeitung «Sunday Times» sprachen sich 51 Prozent der befragten schottischen Wahlberechtigten für die Abspaltung aus, während 49 Prozent dagegen waren.
Zwar bewegt sich der Vorsprung von zwei Prozentpunkten in der jüngsten Umfrage noch innerhalb der statistischen Fehlergrenze. Es verfestigt sich aber offenbar ein Trend, der die Unabhängigkeitsbefürworter im Aufwind sieht. Zuletzt hatte eine YouGov-Umfrage für die Zeitungen «The Sun» und «The Times» Anfang Monat die Befürworter bei 47 Prozent und die Gegner bei 53 Prozent gesehen.
Die Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands findet am 18. September statt. Die britische Regierung warnt unter anderem davor, dass Schottland im Fall einer Loslösung das Pfund nicht behalten könne. Dies hätte wohl tiefgreifende Auswirkungen auf die schottische Wirtschaft.
Die Befürworter der Unabhängigkeit sind für die Beibehaltung der britischen Währung. Eine weiterer wichtiger Streitpunkt in der Debatte ist die Frage, ob Schottland als eigenständiger Staat ohne Weiteres Mitglied der Europäischen Union bleiben könnte. (kad/sda/afp)