16 Frauen haben Bill Cosby inzwischen öffentlich des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Der Komiker will sich dazu noch immer nicht äussern, er müsse auf Unterstellungen nicht antworten, meinte er gegenüber Florida Today. Offensichtlich ist er nirgends mehr willkommen: Er wird von amerikanischen Talkshows wieder ausgeladen, die «Bill Cosby Show» wurde vom deutschen Pay-TV-Sender TNT aus dem Programm gestrichen, zumindest solange bis die schweren Vorwürfe gegen Cosby geklärt sind, sagte der Sprecher Finke zu Bild.
Nun packt auch ein ehemaliger Angestellter des US-TV-Senders NBC aus: Der heute 90-jährige Frank Scotti gab der Daily News ein ausführliches Interview. Er war Cosbys Rückendeckung, sein Wachhund, der vor der Umkleidekabine stehen musste, nachdem der Schauspieler mit den jungen Models dahinter verschwunden war.
«Er hat jeden reingelegt, niemand verdächtigte ihn», sagte der Mann. Er hat lange geschwiegen, jetzt aber will er reden, weil ihm die Frauen leid täten. Er musste die Opfer im Auftrag von Cosby bezahlen, die Schecks liefen aber unter Scottis Namen.
Einer der Frauen, Shawn Thompson, bezahlte er mehr als 100'000 Dollar. «Ich hatte den Verdacht, dass er mit diesen Frauen Sex hatte, denen er Geld schickte. Monatlich musste Scotti diese «Schweige-Schecks» unterschreiben: «Ich war seine Deckung, das verstand ich später.»
Scotti erinnert sich auch an eine Modelagentur, deren Agentur-Chefin 16-jährige Mädchen zu Cosby brachte. Er wählte sich dann eine aus, die er «da behalten» wolle für ein «Job-Interview». Und so ging er mit den Mädchen in die Kabine, während Scotti die Tür bewachen musste.
Irgendwann wurde es dem Angestellten zu viel. Er kündigte. Cosby aber wollte das nicht glauben: «Du verlässt mich niemals, du liebst mich», soll er zu Scotti gesagt haben.
Cosbys Anwalt Martin Singer aber will auch Frank Scottis Geschichte als Spekulation abtun: «Wie will Scotti wissen, ob die Frauen Models oder Sekretärinnen waren?»
(rof)