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Wahlkampf im Internet: SVP-Nationalrat ist Opfer eines Fake-Twitter-Accounts – es waren die Jungen Grünen

Fake-Twitter-Accont von Maximilian Reimann.
Fake-Twitter-Accont von Maximilian Reimann.

Wahlkampf im Internet: SVP-Nationalrat ist Opfer eines Fake-Twitter-Accounts – es waren die Jungen Grünen

09.04.2015, 12:4009.04.2015, 16:00
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Der Aargauer SVP-Nationalrat Maximilian Reimann kämpft gegen einen falschen Twitter-Account. Unter dem Profilnamen @MaxReimann42 wird der 72-Jährige als Rollatorenlobbyist und Sesselkleber seit 1987 dargestellt. Hinter der Aktion stecken die Jungen Grünen des Kantons Aargau.

Innerhalb von 24 Stunden wurden auf dem falschen Account nicht weniger als 42 Tweets abgesetzt. Reimann will die seiner Meinung nach zum Teil «dümmlichen Aussagen», die in seinem Namen veröffentlicht wurden, nicht auf sich sitzen lassen. Auf seiner Webseite kündigte er rechtliche Schritte am.

Es würden Abklärungen zur Identifikation der Person, die hinter der offensichtlich politisch motivierten Aktion steckt, laufen, schreibt Reimann. Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung des Bundes (MELANI) sei verständigt worden. Er habe vom Parlamentsdienst von seinem vermeintlichen Twitter-Konto erfahren.

Junge Aargauer Grüne als Urheber

Hinter dem Fake-Account stecken die Jungen Aargauer Grünen, wie am Donnerstagnachmittag bekannt wurde. Parteipräsident Itamar Piller bestätigte dies gegenüber der «Aargauer Zeitung» und dem Regionaljournal Aargau Solothurn von SRF. Die Vermutung lag nahe, dass Piller dahintersteckt, war er doch am Mittwochnachmittag der erste, der selber via Twitter auf den Account von «SVP-Jungspund Maximilian Reimann» aufmerksam machte.

Der frühere Ständerat Maximilian Reimann kandidiert im Herbst für eine weitere Amtszeit als Nationalrat. Reimann hat vor kurzem unter dem Profil @maximilian_rei selber einen Twitter-Account eröffnet. Nachdem die Sache mit seinem Fake-Account öffentlich wurde, setzte er am Donnerstag selber seine ersten Tweets ab.

Im Kanton Aargau nutzen die linken Jungparteien die Social Media derzeit gezielt für politische Provokationen. Im Januar hatten die Jungsozialisten ein Facebook-Profil für Finanzdirektor Roland Brogli (CVP) eingerichtet. Brogli wurde dort wegen seinen Sparplänen als «Bschiiser-Brogli» bezeichnet und mit einer überlangen Pinocchio-Nase dargestellt. (whr/sda)

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