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Primark in der Kritik – Hilferuf von Arbeitern in Kleider eingenäht

«SOS! SOS! SOS!»
«SOS! SOS! SOS!»

Primark in der Kritik – Hilferuf von Arbeitern in Kleider eingenäht

25.06.2014, 20:4526.06.2014, 09:54
Pirmark fiel schon bein Einsturz der Rana Plaza Texilfabrik im letzten Jahr negativ auf: Die Super-Billigmode-Kette lässt unter schlechtesten Konditionen produzieren. 
Pirmark fiel schon bein Einsturz der Rana Plaza Texilfabrik im letzten Jahr negativ auf: Die Super-Billigmode-Kette lässt unter schlechtesten Konditionen produzieren. Bild: AP

Die britische Billigmode-Kette Primark ist erneut wegen der Arbeitsbedingungen bei der Herstellung ihrer Produkte in die Kritik geraten. Auf Zetteln, die in Primark-Kleider eingenäht waren, beklagen Textilarbeiter aus Asien die unmenschlichen Zustände an ihrem Arbeitsplatz.

Eine Primark-Kundin aus Belfast in Nordirland hatte erklärt, in einem der Geschäfte der Kette gekauften Hose sei ein Zettel eingenäht gewesen, versehen mit der in asiatischen Schriftzeichen verfassten Klage einer Arbeitskraft, wie die BBC am Mittwoch berichtet.

In der Notiz macht der Schreiber geltend, er und seine Kollegen müssten «wie Ochsen» arbeiten. Das Essen, das ihnen zur Verfügung gestellt werde, wäre für Tiere ungeniessbar. Darüber stehen in lateinischer Schrift die Worte «SOS! SOS! SOS!». 

Nach dem Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch wurde vor Primark-Fillialen in London protestiert. 
Nach dem Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch wurde vor Primark-Fillialen in London protestiert. Bild: Getty Images Europe

Der Vorwurf ist der dritte gegen Primark innerhalb weniger Tage, wie mehrere britische Medien am Mittwoch gleichlautend berichteten. Vor kurzem war im walisischen Swansea ein eingenähter Zettel in einem Kleid aufgetaucht, der die Aufschrift trug: «...forced to work exhausting hours» (etwa: ...zur Arbeit bis zur Erschöpfung gezwungen..."). 

Eine weitere Primark-Kundin hatten einen Zettel mit der Aufschrift «degrading sweatshop conditions» («erniedrigende Bedingungen in einer Knochenmühle») in ihrem Kleid vorgefunden.

1100 Menschen vergrub die Rana Plaza bei ihrem Einsturz unter sich.
1100 Menschen vergrub die Rana Plaza bei ihrem Einsturz unter sich.Bild: ANDREW BIRAJ/REUTERS

Primark kündigte der BBC gegenüber eine Untersuchung der Vorfälle an. Eine Anfrage der Nachrichtenagentur DPA beantwortete das Unternehmen nicht. 

Primark war bereits in die Schlagzeilen geraten, als bekannt wurde, dass das Unternehmen Kleidung in der Fabrik in Bangladesch hatte fertigen lassen, deren Gebäude im April 2013 eingestürzt war und mehr als 1100 Billigarbeiter unter sich begraben hatte. (rar/sda/dpa)

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