Ein lustiger Männer-Ausflug ist manchmal mehr wert als tausend Trainingsstunden. Deshalb muss jetzt Goalie Leonardo Genoni als Dank für die starke Defensivarbeit des Teams ein Trip nach Mallorca planen. Erste Anlaufstation auf der Partyinsel ist der Megapark am Ballermann, wo mit viel Sangria intus mitgegrölt wird. Natürlich unter den Klängen von Micky Krause & Co. «Zehn nackte Friseusen!». Ausserdem können die Spieler dann auch schon mal das Meisterbad in den neuen Badehosen proben.
In der Schweiz leben heute nach offiziellen Schätzungen etwa 40'000 Steinböcke. Wild beobachten kann man sie vor allem am Morgen oder gegen Abend. Da die Spieler in den spielfreien Tagen ihren verdienten Schlaf haben sollen, schlagen wir vor also die Abend-Tour vor.
Die grössten Chancen um Steinböcke zu sehen hat man am Schiawang-Hang sowie beim Schiahorn. Ein Auge soll dabei stets auf die Neo-Jäger Marc und Dino Wieser gerichtet sein, so dass ihnen nicht der Finger am Abzug juckt. Schliesslich sollen sie ihre Zielsicherheit fürs Finale aufheben. Zielwasser zur Beruhigung der Nerven wäre ja sowieso nicht erlaubt.
Im Casino wird eine breite Palette an Tischspielen und Spielautomaten angeboten. Das Gute in der Davoser Spielhölle ist, dass man schon ab 14 Uhr seine Finalprämie verlochen kann. Dann bis tief in die Nacht hinein die Verluste wettmachen. Und zum Schluss mit einem (zahnlosen) Siegerlächeln den Schauplatz verlassen.
Positiv an der Sache ist, dass alle Kaderspieler mitkommen können, da niemand unter 18 Jahre alt ist. Auch die Ausländerfraktion kommt mit einem gültigen Ausweis rein. Nur Roulette will niemand spielen. Da kann man nur auf die Verliererfarben Rot und Schwarz setzen. Oder auf eine Null.
Seit 2008 ist zwischen dem Waldhotel und der Schatzalp der Thomas-Mann-Weg mit zehn literarischen Stationen eingerichtet. Die gut einstündige Wanderung führt an Schauplätzen seines Romans «Zauberberg» vorbei.
Der deutsche Schriftsteller liess sich von der Davoser Höhenluft zu einem Klassiker der Literaturgeschichte inspirieren. Wenn die Spieler die Literatur-Lektionen so verinnerlichen wie die Taktik ihres Trainers, kommt es sicher ebenfalls gut raus. So würde auch ein Finalsieg mit dem umgebauten HCD weltweiten Ruhm einbringen.
Arno Del Curto ist bekanntermassen ein Mann der lauten Töne. Er geht schliesslich in seiner Freizeit gerne an Rockkonzerte. Da bin ich «ein anderer Mensch», so der Kulttrainer. Am Freitag treten im Zürcher Hallenstadion – seiner zweiten Heimat – die beiden Superstars Sting und Paul Simon auf.
Die beiden Musiker sind zwar mehr die Softie-Typen. Vielleicht kann Del Curto aber auch etwas von diesen sensiblen Gemütern lehren. Wenn er beim Abschied seines langjährigen Weggefährten Reto von Arxs «Every Breath You Take» singt, kann ihm der Leitwolf wegen der Nicht-Verlängerung des Kontrakts gar nicht mehr böse sein.
An den spielfreien Tagen kann Arno Del Curto gut noch einige Spieler testen. Der Umbruch des Teams soll ja fortgesetzt werden. Vor zwei Jahren hat er die Gelegenheit genutzt, um Skifahrer Ambrosi Hoffmann aufzubieten. Dass «Amba» neben seinen Skikünsten auch ein hervorragender Schauspieler ist, hat man erst bei diesem Video wahrgenommen. Vielleicht hat es ja sogar im HCD-Kader ein Schauspieltalent. Ein Auge für talentierte Schauspieler soll übrigens der allfällige Coach des Finalgegners ZSC, Marc Crawford, haben. Ehrfürchtig nennt man ihn in der Film-Szene deshalb «Mr. Hollywood».
In Davos kann man genau in einen Club gehen. Der legendäre «Pöstli Club», geführt vom umtriebigen Partyorganisator Seigi Sterkoudis (aus dem Unterland notabene), zieht die Stars und Sternchen an wie Motten das Licht. Der richtige Ort also, um für den Meistertitel «vorzuglühen». Natürlich mit Calanda-Bier, dem (in)offiziellen Sponsor des HCD. Die Ambiance hat neben Disco-Kugeln und Kronenleuchter auch ein ausgestopftes Tier an der Wand zu bieten. Eigenhändig geschossen natürlich – von den Wieser-Brüdern?