Die Schweiz erlebte bereits vor dem Ersten Weltkrieg und zwischen 1950 und 1970 eine starke Zuwanderung. Allerdings erreichte sie selbst damals nie die durchschnittlich 70'000 Personen, die seit 2004 jährlich zugezogen sind. Bundesrätin Simonetta Sommaruga verweist darauf, dass in der Hochkonjunktur der 1960er Jahre bis 200'000 Ausländer pro Jahr in die Schweiz kamen. Darin sind jedoch die Saisonniers enthalten, die erst nach mehreren Jahren die Aufenthaltsbewilligung erhielten.
In den letzten drei Jahren stiegen die Teilnehmerzahlen in den Deutschkursen der Migros-Klubschule kontinuierlich:
Fast 50 Prozent der Zuwanderer kommen mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche in die Schweiz. Um die 30 Prozent reisen jährlich im Rahmen des Familiennachzugs ein.
In diesen Schweizer Bezirken stammt jeder dritte Bewohner aus dem Ausland:
In den letzten Jahren hat die Mobilität stärker zugenommen als die Bevölkerung. Allein im öffentlichen Verkehr wuchs die zurückgelegte Strecke in den letzten zehn Jahren um rund
Beim Wohnungsmarkt sind vor allem die städtischen Gebiete unter Druck. In Zürich sind die Mieten von 2000 bis 2010 um rund 40 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat die Wohnfläche pro Kopf in den Städten stagniert.
Die Zuwanderer kurbeln die Wirtschaft an. Vor allem aus Deutschland, Frankreich und Italien, aber auch aus anderen Ländern ziehen gewiefte Unternehmensgründer in die Schweiz. Allein im Jahr 2013 haben sie 30'000 Jobs geschaffen.
Das trifft zu für alle Länder mit mehr als einer Million Einwohnern. 2013 betrug der Ausländeranteil in der Schweiz
Dahinter folgt Zypern mit rund 20 Prozent. Deutlich höher war er in Ministaaten wie Monaco und im Grossherzogtum Luxemburg, wo fast die Hälfte der Bevölkerung (43 Prozent) aus dem Ausland stammt. Solche Vergleiche sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Die Schweiz kennt relativ strenge Einbürgerungsregeln und der Ausländeranteil ist entsprechend hoch.
Rund 50 Prozent aller Straftaten in der Schweiz werden von Ausländern verübt. Eine Analyse des Kriminologischen Instituts der Universität Zürich hat letztes Jahr jedoch ergeben, dass die Kriminalitätsrate bei den hier ansässigen Ausländern etwa ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung entspricht. Ein beträchtlicher Teil der Ausländerkriminalität entfällt auf «Kriminaltouristen» und Asylbewerber.
Das Egerkinger Komitee, das die Minarett-Initiative lanciert hat, warnt in einem Inserat: «Bald 1 Million Muslime?» Derzeit leben laut Bundesamt für Statistik rund 400'000 Muslime in der Schweiz. Sie kommen überwiegend vom Balkan, besonders aus dem Kosovo. Die starke Zuwanderung der letzten Jahre jedoch betrifft in erster Linie die Europäische Union. «Gerade die Personenfreizügigkeit mit der EU – unter Beschränkung des Zuzugs aus anderen Ländern – hat die Einwanderung ‹christlicher› und säkularer gemacht», schreibt die NZZ.