Schweiz
International

Sri-lankische Polizei hat Untersuchung zu Verschleppung eingeleitet

Sri-lankische Polizei hat Untersuchung zu Verschleppung eingeleitet

28.11.2019, 17:02
Mehr «Schweiz»
Sicherheitskräfte in der Schweizer Botschaft Sri Lankas in Colombo. (Archivbild)
Schweizer Botschaft in Colombo.Bild: KEYSTONE

Die Behörden in Sri Lanka haben eine Untersuchung eingeleitet zur Verschleppung einer lokalen Mitarbeiterin der Schweizer Botschaft in Colombo. Das Aussendepartement EDA hatte zuvor eine rasche und lückenlose Aufklärung des Vorfalls und Sicherheitsgarantien für das Botschaftspersonal verlangt.

Die srilankische Polizei habe eine «sofortige Untersuchung» eingeleitet, teilte das Aussenministerium Sri Lankas am Donnerstag laut einer Meldung der französischen Nachrichtenagentur AFP mit. Laut Medienberichten wurde die Botschaftsangestellte am Montag in einer Strasse von Colombo entführt und zur Herausgabe von Mobilfunkdaten von Bürgern Sri Lankas gezwungen, die kürzlich in der Schweiz Asylanträge gestellt hatten.

Der Überfall auf die Angestellte ereignete sich demnach einen Tag nach einem angeblichen Asylantrag eines hochrangigen Mitarbeiters der Polizei Sri Lankas bei den Schweizer Behörden. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat dies bisher mit dem generellen Hinweis auf den Persönlichkeitsschutz nicht kommentiert.

Der Überfall auf die Botschaftsmitarbeiterin könnte Querverbindungen in die hohe Politik Sri Lankas haben. In der vergangenen Woche konsolidierten der neue Präsident Gotabaya Rajapaksa und sein älterer Bruder Mahinda ihre Macht.

Die Justizbehörden stellten die Korruptionsermittlungen gegen den 70-jährigen Staatschef unter Hinweis auf seine neu gewonnene Immunität ein. Gotabaya Rajapaksa vereidigte kurz darauf seinen 74-jährigen Bruder Mahinda als Regierungschef.

Der hochrangige Polizeimitarbeiter, der bei den Schweizer Behörden Asyl beantragt haben soll, hatte sich zuvor an Untersuchungen zum Verhalten von Angehörigen der Rajapaksa-Familie beteiligt. Die Polizei Sri Lankas erliess eine Anweisung an die Grenzbehörden, Polizisten nur bei Vorlage eines Sondergenehmigung die Ausreise zu ermöglichen. (aeg/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Hamas ruft zu Marsch auf Jerusalem auf – das Nachtupdate ohne Bilder
Israel attackiert weiter auch im Libanon. Der militärische Arm der Hamas ruft derweil zum Marsch auf Jerusalem auf – hier ist das Nachtupdate.

Israels Armee hat erneut Ziele im Libanon attackiert. Bei zwei Luftangriffen wurden am Mittwochabend nach libanesischen Angaben mindestens neun Menschen getötet. Israels Armee teilte mit, Kampfjets hätten in Tajir Harfa eine Terrorzelle in einer Militäreinrichtung der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah getroffen. Eine weitere Zelle sei in der Nähe von Nakura beschossen worden.

Zur Story