YB hat es geschafft: Der Schweizer Meister übersteht drei Quali-Runden und sichert sich so zum zweiten Mal die Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League. Während die Berner sich über tolle sportliche Affichen und einen finanziellen Segen freuen können, hat der YB-Erfolg für die Schweiz trotz Boost in der Fünfjahreswertung und Solidaritätszahlungen für die restlichen Super-League-Klubs nicht nur Vorteile.
Noch sind die CL-Playoffs nicht komplett fertig gespielt. Heute Abend stehen noch drei Rückspiele auf dem Programm. Dennoch steht bereits fest, dass sich YB bei der Auslosung von morgen Donnerstag (18.00 Uhr) in Topf 4 befinden wird und damit gegen drei harte Brocken antreten muss.
Stand jetzt ist die Topfeinteilung wie folgt:
Possible opponents of @BSC_YB in @ChampionsLeague. Zagreb most likely will be replaced with Tiraspol, though, they won the first tie 3-0.
— Swiss Football Data (@swissfootdata) August 24, 2021
Who shall it be?#BSCYB #UCL #championsleague pic.twitter.com/04uVV5kSVY
Es wird also sicher den einen oder anderen Kracher für YB in diesem Herbst geben – die Berner Fans dürfen sich auf magische Champions-League-Nächte freuen.
Schon die Teilnahme an den CL-Playoffs spülte 5 Millionen Euro in die YB-Kassen. Dank der Qualifikation für die Gruppenphase kommen 15,64 Millionen Euro hinzu. Zum Vergleich: In der Europa League hätte es «nur» 3,8 Millionen Franken gegeben. Für einen Sieg in der Königklasse gibt es weitere 2,9 Millionen Euro, ein Unentschieden ist fast eine Million Euro wert.
Doch das ist noch nicht alles: Die UEFA schüttet zudem einen koeffizientenabhängigen Betrag auf Basis der Zehnjahreswertung aus. Das am schlechtesten platzierte der 32 Teams erhält einen Anteil von 1,137 Millionen Euro. Für jeden Rang kommt ein zusätzlicher Anteil hinzu, so dass das am besten platzierte Team 32 Anteile (36,38 Millionen Euro) erhält.
🟡 CHAMPIONS LEAGUE ⚫️#UCL pic.twitter.com/HVmrvdiZQo
— UEFA Champions League (@ChampionsLeague) August 24, 2021
Weil die CL-Playoffs noch nicht durch sind, ist unklar, wie viele Millionen YB hier noch absahnt. In der Zehnjahreswertung der UEFA liegen die Berner momentan auf Rang 60 und damit sicher vor den ebenfalls qualifizierten Klubs RB Leipzig, Atalanta Bergamo, OSC Lille und Malmö FF.
Sollte sich YB im Winter gar für die Achtelfinals qualifizieren, käme man dank einer weiteren Bonusausschüttung auf Einnahmen von deutlich über 30 Millionen Euro.
Zum einen ist die Teilnahme an der Königsklasse ein schöner Prestigeerfolg. Die Marke YB wird weltweit präsentiert und gestärkt. Zum anderen wird der Geldsegen dem Klub mittel- oder sogar langfristig die Planung stark erleichtern und den latenten wirtschaftlichen Druck wegnehmen.
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— BSC YOUNG BOYS (@BSC_YB) August 24, 2021
Ausserdem sind die Berner weniger als je darauf angewiesen, die besten Spieler an potente ausländische Klubs zu veräussern. Die Position des Vereins bei Transferverhandlungen ist zudem deutlich gestärkt – wer würde nicht gerne Champions League spielen! Überdies ist es für die aktuellen YB-Spieler selber ein höherer Anreiz, weiter in einem Klub zu spielen, der auf Champions-League-Niveau mittut.
UEFA Champions League! 👍😀💛🖤#BSCYB #UCL pic.twitter.com/oZ1D94s29I
— BSC YOUNG BOYS (@BSC_YB) August 24, 2021
Auf den ersten Blick kommt auch der Rest der höchsten Schweizer Fussball-Liga nicht zu kurz: Die YB-Teilnahme an der Champions League bringt vier Punkte in der Fünfjahreswertung der UEFA ein. Dank den Leistungen von YB und auch von Basel in der Conference League ist die Schweiz im Ranking bereits vom 19. auf den 14. Platz geklettert und dürfte Stand jetzt in der Saison 23/24 wieder zwei Teams in die CL-Qualifikation schicken.
Allerdings wird es für YB jetzt deutlich schwieriger, weitere Punkte zu sammeln, als wenn man sich nur für die Europa League qualifiziert hätte.
🚨UEFA country ranking update🚨
— Swiss Football Data (@swissfootdata) August 24, 2021
What a boost for 🇨🇭SUI! Thanks to YB, they add +1.25 points to their score, just wow. They are within reach of BEL now, but of course, it will be hard to score from now on.
SWE also with a huge boost, thanks to the stunning @Malmo_FF 😮#BSCYB pic.twitter.com/MHMQB1v5xf
Doch zurück zum Rest der Liga: Auch finanziell profitieren die anderen Super-League-Klubs von der YB-Qualifikation für die Königsklasse. Denn jeder Super-League-Klub, welcher nicht europäisch vertreten ist, erhält eine Solidaritätszahlung in Höhe von rund 750'000 Franken. Sicher ein willkommener Zustupf in Corona-Zeiten.
Dennoch hat YBs Erfolg nicht nur Vorteile: Die Schere zwischen den Bernern und dem Rest der Liga dürfte aufgrund der Champions-League-Millionen weiter aufgehen. An einer Meisterschaft mit einem auf Jahre entrückten Serienmeister dürfte ausser den YB-Fans niemand Interesse haben.