Schweiz

Liess Linken-Spitzel hochgehen und nervte die SVP-Granden: Journalist Jürg Frischknecht ist tot

Die Buchautoren von "Die unheimlichen Patrioten - politische Reaktionen in der Schweiz" Peter Niggli, Ueli Haldemann, Peter Haffner und Juerg Frischknecht, von links, duerfen mit den Exponen ...
Sorgte immer wieder für Kontroversen: Jürg Frischkecht, anlässlich einer Podiumsdiskussion mit der damaligen SVP-Elite (schon damals mit dabei: Christoph Blocher) im Jahre 1979.
Bild: KEYSTONE

Liess Linken-Spitzel hochgehen und nervte die SVP-Granden: Journalist Jürg Frischknecht ist tot

21.07.2016, 20:3821.07.2016, 20:45
Mehr «Schweiz»

Der Journalist und Buchautor Jürg Frischnecht ist tot. Er starb nach einer Krebserkrankung am Montag in Zürich, wie die «WOZ» am Donnerstag mitteilte. Der 69-Jährige war jahrelang Mitarbeiter der linken Wochenzeitung.

Landesweit bekannt wurde Frischknecht im November 1976, als er zusammen mit anderen Aktivisten des Demokratischen Manifests einen Spitzel des Zürcher «Subversivenjägers» Ernst Cincera enttarnte, sich in Cinceras Archiv führen liess und dort einen Teil der Karteikarten und Unterlagen behändigte. Der damalige FDP-Nationalrat hatte systematisch die Linke in der Schweiz bespitzelt.

Er schaute den Rechten auf die Finger

Als freier Journalist schrieb Frischknecht zunächst für die Basler «National-Zeitung» sowie verschiedene Regionalzeitungen. Er spezialisierte sich dabei auf Medienjournalismus und beschäftigte sich kritisch mit Fragen der Überwachung. 1994 erhielt er für sein journalistisches Engagement den Frischhof-Preis der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus.

Als Autor und Co-Autor veröffentlichte der Zürcher Journalist zahlreiche Sachbücher. Für Aufsehen sorgten insbesondere «Die unheimlichen Patrioten» (1979) und «Rechte Seilschaften» (1998) - zwei Werke, in denen er die Rechtsgruppierungen ausserhalb der traditionellen Parteien analysierte.

1983 veröffentlichte Frischknecht zusammen mit dem Filmemacher Mathias Knaur «Die unterbrochene Spur» über die antifaschistische Emigration in der Schweiz zwischen 1933 und 1945.

Mit kritischem Blick die Natur erwandert

Einen Namen machte sich Frischknecht auch als kritischer Wanderer. 1987 erschien mit «Wandert in der Schweiz, solang es sie noch gibt» das erste einer Reihe von thematischen Wanderbüchern, in denen er umstrittene ökologische Projekte beleuchtete.

Verbunden habe er in diesen Werken «seine Leidenschaft für die Berge und den Anspruch, journalistisch nicht nur zu informieren, sondern zu intervenieren und (umwelt-)politische Bewegen zu unterstützen», schreibt die Wochenzeitung «WOZ». (tat/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Junger Motorradfahrer verletzt sich bei Unfall in Erlinsbach AG

Ein Motorradfahrer ist am Sonntagabend auf der Passstrasse zur Salhöhe in Erlinsbach AG gestürzt und hat sich dabei an der Hand verletzt. Der 19-jährige war mutmasslich mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, wie die Kantonspolizei Aargau am Montag mitteilte.

Zur Story