Es passiert im Rahmen einer Kollision zwischen SCB-Bandenhobel Alain Berger und Raphael Diaz. Zugs Captain wird für einen Hieb mit dem Stock mit einer Zweiminutenstrafe belegt, kann die Strafe jedoch nicht absitzen: Er hat sich eine Knieverletzung zugezogen und ist nicht in der Lage, das Spiel fortzusetzen. Ob er wieder eingesetzt werden kann, wird von Tag zu Tag entschieden.
Nun ist das Strafmass verschärft worden. Der Einzelrichter hat die zwei Minuten in einen Restausschluss umgewandelt. Direkte Folgen (Sperren) hat diese Sanktion vorerst nicht. Aber bei der nächsten Fünfminutenstrafe wird Raphael Diaz automatisch für eine Partie gesperrt.
Hat bei dieser ganzen Angelegenheit die vermutlich vom SCB gesteuerte «Liga-Mafia» die Finger im Spiel? Nein, natürlich nicht. Es gibt diese Mafia sowieso nicht.
Die ganze Angelegenheit ist eine interessante Regelsache. Seit drei Jahren gilt auch bei uns die aus der NHL übernommene «Eier-Regel». So dürfen wir diese Regel in der Hockey-Machowelt nennen. In der Umgangssprache dieses Spiels der rauen Männer wird ja oft gerühmt, jemand «habe Eier».
Die Regel sagt: Geht ein Stockschlag direkt ins Gemäch ist eine mit Restausschluss verbundene Fünfminutenstrafe obligatorisch. Dadurch sollen die schmerzhaften Stockschläge von unten herauf zwischen die Beine geahndet werden. Die TV-Bilder zeigen, dass der Stock von Raphael Diaz direkt zwischen die Beine von Alain Berger fährt. Klare Sache also.
Für die Schiedsrichter – sie haben diese erste Partie zwischen Zug und Bern sehr gut geleitet – sind solche Vergehen (geht der Stock direkt in den „Glöggeler“ oder wird er noch abgelenkt?) fast nicht zu erkennen. Raphael Diaz ist wahrlich kein Bösewicht. Er hat sich in 18 Saisons in der Qualifikation nie mehr als 40 Strafminuten zuschulden kommen lassen. Nun hat er einfach Pech gehabt, dass es Bildermaschinen gibt.
Für den Rest der Playoffs gilt für ihn das Motto:
Schlage auch im Gedränge
deinem Gegner nicht ins Gehänge.
Irgendwie symptomatisch für den Zustand der Liga.