Pharma: Billigere Novartis-Medikamente für arme Länder

Pharma: Billigere Novartis-Medikamente für arme Länder

24.09.2015, 11:12

Novartis verbilligt bestimmte Medikamente gegen chronische Erkrankungen in armen Ländern. Der Pharmakonzern sieht darin auch ein künftiges Geschäft.

Zum Portfolio des «Novartis Access» genannten Programms zählen 15 Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Atemwegserkrankungen und Brustkrebs, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

Diese Medikamente sollen Regierungen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und anderen Gesundheitsversorgern des öffentlichen Sektors in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen angeboten werden. Der Preis beläuft sich auf 1 Dollar pro Behandlung und Monat.

Das Programm wird zunächst in Kenia, Äthiopien und Vietnam lanciert. In den nächsten Jahren möchte Novartis das Portfolio in Abhängigkeit von der Nachfrage in 30 Ländern einführen, wie es weiter hiess.

Das Portfolio beinhaltet laut weiteren Angaben sowohl Generika als auch noch patentgeschützte Medikamente. Diese wurden basierend auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation ausgewählt und zählen zu den in diesen Ländern am häufigsten verschriebenen Medikamenten.

«Kommerziell nachhaltig»

«Dieses Programm verfolgt einen neuartigen Ansatz, um der wachsenden Zahl von chronischen Erkrankungen in Teilen der Welt zu begegnen, wo die Menschen häufig begrenzten Zugang zu medizinischer Versorgung haben», erklärte Novartis-Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt.

Der Konzern geht aber auch davon aus, dass dieser neue Ansatz bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen auf lange Sicht «kommerziell nachhaltig» sei. Zudem will Novartis darauf drängen, das Bewusstsein für die Krankheiten zu schärfen, das Gesundheitspersonal zu schulen und die Verteilsysteme für Medikamente zu stärken.

Wie Novartis mit Verweis auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO festhält, sterben jedes Jahr in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen rund 28 Millionen Menschen an chronischen nicht übertragbaren Krankheiten. Dies entspreche 75 Prozent dieser Todesfälle weltweit.

Bis zum Jahr 2025 würden voraussichtlich gar 75 Prozent aller Todesfälle durch chronische nicht übertragbare Krankheiten verursacht werden. (sda)

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