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Byton: Einst gehyptes Elektroauto-Start-up aus China ist offenbar pleite

epa08106581 Byton Senior VP of Design Benoit Jacob presents the Byton M-Byte electric during the Byton press conference at the 2020 International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, Nevada,  ...
Da war die Byton-Welt noch in Ordnung: M-Byte-Präsentation im Januar 2020.archivBild: EPA

Als «Tesla-Killer» gehyptes Start-up aus China steht vor dem Aus

Byton drohe der Konkurs, heisst es. Die beiden deutschen Co-Gründer und früheren BMW-Manager sind längst von Bord.
08.11.2021, 17:1908.11.2021, 17:50
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Byton wollte vor allem Tesla Konkurrenz machen – doch nun hat das Elektroauto-Start-up offenbar kein Geld mehr. Beim zuständigen Gericht im chinesischen Nanjing, wo sich die Firmenzentrale von Byton befinde, liege der Konkursantrag eines Gläubigers vor, schreibt futurezone.at und zitiert dabei das chinesische Wirtschaftsmagazin Caixin.

Konkret beziehe sich der Insolvenzantrag auf die Nanjing Zhixing New Energy Vehicle Technology Development Co – die Hauptgeschäftseinheit von Byton. Der entsprechende Medienbericht datiert vom vergangenen Mittwoch.

Die Mutter aller Displays

Laut Bericht (hinter Paywall) könne Byton die Löhne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr bezahlen. Auch die Produktionslinien und sämtliche Aktivitäten in den Produktionsstätten seien aufgrund von Geldmangel eingestellt worden.

Wir erinnern uns: 2018 hatte Byton mit der Präsentation des Konzeptautos M-Byte und einem Riesendisplay im Cockpit für Aufsehen und weltweite Schlagzeilen gesorgt.

Mit den hochgesteckten Erwartungen und einem ambitiösen Zeitplan bis zur Serienproduktion (bei mehr als 60'000 vorbestellten Elektroautos) konnte das Unternehmen dann allerdings nicht Schritt halten. Seit 2020 sind massive finanzielle Schwierigkeiten bekannt und im September kündigte der taiwanische Techgigant Foxconn eine Kooperation auf.

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Byton – der gescheiterte Tesla-Herausforderer aus China
Ein vielversprechendes Start-up aus China wollte den Markt für Elektroautos revolutionieren und Tesla Konkurrenz machen ...
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Byton hatte im Oktober 2019 die Vorserienproduktion des M-Byte gestartet und war gemäss Medienberichten auf dem Weg zur Serienproduktion. Spätestens im Zuge der Corona-Pandemie kam der Zeitplan ins Wanken, da Investorengelder am Ende nicht flossen. Im Juli 2020 stellte das Unternehmen den Betrieb vorübergehend ein. Die im Januar 2021 verkündete Kooperation mit Foxconn und die damit verbundene Investition galt als Rettungsanker für die Byton-Pläne.

Selbst wenn es Byton nun noch gelingen sollte, neue Investorinnen und Investoren zu gewinnen, wäre der M-Byte durch die jahrelangen Verzögerungen bereits veraltet und könne mit der Konkurrenz nicht mehr mithalten, zitierte die japanische Wirtschaftszeitung «Nikkei» einen Insider.

Von Byton liegt keine Stellungnahme vor.

(dsc)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Leverage
08.11.2021 19:06registriert Dezember 2017
Das ist irgendwie seit Ende 2019 absehbar. Byton war Anfangs Covid schon stark angeschlagen und unter anderem das brach Ihnen vermutlich endgültig das Genick.

Das Problem ist, das die Startups zwar Prototypen liefern können, aber keine Serienproduktion hinbekommen.

Das hat bisher nur bei Tesla so ri htig geklappt und das vermutlich nur, weil Musk mit seinem ganzen Vermögen und sehr viel "Energie" All in ging. Und Tesla hat es auch etliche Male fast gelupft. Ich denke wenn Covid 3 Jahre früher gewesen wäre gäbe es heute kein Tesla.
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